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Zertifiziert

Neubau eines Büro- und Verwaltungsgebäudes in Köln
Zertifiziert

Die ersten Gebäude erhielten das Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Nach- haltiges Bauen (DGNB). Nun wurde auch die neue Zentrale der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH in Köln bewertet: Mit dem DGNB- Gütesiegel in Gold für das drittbeste aller bisher bewerteten Gebäude. Eine Verbundfassade mit Aluminiumprofilen leistete ihren Teil dazu.

Die DEG wurde 1962 gegründet und ist heute einer der größten Entwicklungsfinanzierer Europas. Sie fördert durch Bereitstellung von Kapital private Investitionen in Entwicklungs- und Reformländern mit dem Ziel, zu nachhaltigem Wachstum und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort beizutragen. Allein 2008 hat die DEG rund 1,22 Milliarden Euro in 42 Ländern als Beitrag zur Armutsreduzierung investiert.

Die neue Zentrale zwischen Kämmergasse und Nord-Süd-Fahrt in der Kölner Innenstadt erlebte im Herbst 2008 ihre offizielle Einweihung. Geplant wurde das kubusförmige Gebäude von JSK Architekten (Düsseldorf), deren Entwurf im Rahmen des von der DEG ausgelobten Architektenwettbewerbs prämiert worden ist. Innerhalb einer Bauzeit von 28 Monaten realisierte die Firmengruppe Max Bögl als Generalunternehmer den Komplex mit einer Bruttogeschossfläche von mehr als 23 000 m². Auf einer Grundstücksfläche von 2 800 m² vereint das neue Gebäude die rund 400 DEG-Beschäftigten wieder unter einem Dach, die zuletzt auf drei Standorte in der Domstadt verteilt waren. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens betrugen rund 54 Millionen Euro.
Das grundsätzliche Gestaltungskonzept sah vor, die beiden Querseiten des siebengeschossigen Gebäudes mit einer Natursteinfassade zu verkleiden, um die Maßstäblichkeit der Nachbarschaftsbebauung aufzunehmen. Für die gewünschte Transparenz des Gebäudes erhielten die beiden Längsseiten eine hochwertige Verbundglasfassade.
Verbundfassade
Die großflächig geschosshoch verglasten Straßenfassaden sind als elementierte Verbundfassaden konzipiert. Nach den Planungen des Ingenieurbüros Willms, Roetgen bei Aachen, wurden die Fassaden als komplette Sonderkonstruktion von Wicona umgesetzt. Die Verbundfassaden-Elemente haben Rastermaße (B x H) von 2 500 x 3 385 mm. Die Flügelgröße liegt bei ca. 1 200 x 3 200 mm, das Flügelgewicht für Doppelflügel (Lüftung- mit Putzflügel) beträgt rund 280 kg.
Wolfgang Willms: „Die Elemente besitzen eine innere Isolierverglasung und eine äußere Einfachverglasung, die zu einem dampfentspannten Gesamtpaket gekoppelt sind. Sie bieten neben exzellenten technischen Werten, die konventionelle Doppelfassaden deutlich übertreffen, eine zuverlässige Funktion des Sonnenschutzes, der sich vor Umwelteinflüssen geschützt im Zwischenraum befindet. Dieser ist so konzipiert, dass auf einen zusätzlichen, innenliegenden Blendschutz verzichtet werden kann.“
Zur natürlichen Belüftung der Büros sind die Fassaden zu öffnen. Hierzu wird jedes zweite Element elektromotorisch nach außen geöffnet (max. 120 mm). Da die Elemente geschosshoch sind, öffnet sich somit das gesamte verglaste Fassadenbauteil. Zusätzlich zur natürlichen Lüftung besitzen die Fassaden Anschlussmöglichkeiten für dezentrale Lüftungsgeräte, die im Doppelboden untergebracht sind.
Bei den Verbundfenstern zur Neuköllner Straße wurde auf dieses Öffnungsprinzip verzichtet, da die Räume hier nicht als Büros genutzt werden und die Schallemission der Neuköllner Straße öffenbare Flügel nicht angebracht erscheinen lässt.
Generell besitzen alle Verbundfenster die Möglichkeit, die äußere Einfachverglasung in Form von Reinigungsflügeln nach außen zu öffnen. „Das Konzept der Verbundfassade verringert den erforderlichen Reinigungsaufwand“, so Wolfgang Willms, „im Normalfall sind nur zwei Flächen, wie bei einer einschaligen Fassade, zu säubern. Eine Reinigung des Verbundzwischenraumes ist nur cirka alle zwei Jahre erforderlich.“
Als Verglasung wurden auf 2 500 m² Fläche Sanco Silverstar plus EN (Wärmedämmung), Sanco Silverstar Phon/plus EN (Schallschutz) sowie Sanco Alarm eingesetzt. 2 600 m² Glasfläche bestehen aus Sanco Safe (Sicherheit) und Sanco Print. Ausgeführt wurden die Fassadenarbeiten durch die SMB Stahl- und Metallbau GmbH aus Gundelfingen an der Donau.
Umwelt- und gesundheitsgerecht
Weltoffenheit, Transparenz, Verlässlichkeit, Identität und Fortschritt sind nach dem Willen von Auftraggeber und Planer die Merkmale, die das neue Gebäude gemäß dem entwicklungspolitischen Auftrag der DEG zum Ausdruck bringen soll. Das ist gelungen, denn dieser Grundtenor spiegelt sich auch in der aktuellen Bewertung der DGNB zur Verleihung des Gütesiegels wieder. Das hier angewendete neue Verfahren zur Gebäudezertifizierung gilt als System der zweiten Generation, weil in die Bewertung sämtliche Aspekte nachhaltigen Bauens einfließen. Dazu gehören ökologische und ökonomische Faktoren, aber auch soziokulturelle und funktionale, Prozessqualität, technische Qualität und Standortqualität.
Das Kölner Beratungsunternehmen Green Building Services begleitete das Gebäude seit 2006 mit einem Umwelt- und Gesundheits-Controlling und führte auch das folgende DGNB-Zertifizierungsverfahren durch.
Svend Ulmer, akkreditierter DGNB-Auditor, beschreibt den Nachhaltigkeits-Beitrag der Fassade so: „Transparenz, energetische Qualität und Dauerhaftigkeit sowie die Wartungsfrequenzen der Fassadenelemente ergaben wichtige Punkte in den DGNB-Bewertungsbereichen Visueller Komfort, Qualität der Gebäudehülle (thermische, feuertechnische) und Lebenszykluskosten. Zu Recht heißt es daher bei der DGNB über die DEG-Zentrale unter anderem: Das siebenstöckige Bürogebäude zeichnet sich durch die Einhaltung ökologischer und gesundheitlicher Nachhaltigkeitskriterien aus. So zeigt sich die Umsetzung höchster Energiestandards an der niedrigen Umweltbelastung durch CO2, deren Wert deutlich unter dem eines vergleichbaren Hauses liegt.“
Architekturplanung: JSK Architekten, Düsseldorf Fassadenplanung: Dipl.-Ing. Wolfgang Willms, Ingenieurbüro Willms, Roetgen
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