Der Duisburger Innenhafen ist ein Industriedenkmal auf der Route der Industriekultur und ein Musterbeispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet. Das zur Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA), die 1989 bis 1999 stattfand, gehörende ehemalige Industriegebiet hat sich enorm gewandelt.
Im Rahmen der IBA Emscher Park, die die Industrieflächen des Ruhrgebiets beispielhaft erneuert hat, wurde eine Umnutzung des gesamten Innenhafens in Angriff genommen. Das Wasser sollte in die Stadt zurückgeholt werden, sollte erlebbar gemacht werden sowie für mehr Lebensqualität sorgen – und Investoren anlocken. Es wurde Raum für Arbeit – insbesondere im Dienstleistungsbereich, für Wohnen, Kultur und Freizeit geschaffen. Dabei erhielt man die industriellen und historischen „Wahrzeichen“ des Hafens ganz bewusst. Die gesamte Umgestaltung des Innenhafens beruht auf einem 1994 erstellten Masterplan von Norman Foster.
Fünf Boote
Nach den Plänen des ebenfalls britischen Architekten Nicholas Grimshaw ist unter dem Namen „Five Boats“ ein Bürokomplex entstanden, der geprägt ist von fünf sechsgeschossigen Baukörpern in Schiffsform, die auf einem für Einzelhandel und Gastronomie genutzten Erdgeschoss mit ihrem jeweiligen Bug in Richtung Wasser weisen.
Damit ist ein futuristisch anmutendes, flexibles Bürogebäude für eine sich permanent verändernde Arbeitswelt entstanden. Die Baukörper sind durch vier Quertrakte miteinander verbunden. Aufzugschächte und Treppenhäuser sind am Heck angeordnet, womit fast alle Büros und Arbeitsplätze den Blick aufs Wasser bieten. Das Erdgeschoss ist Geschäften und Gastronomie vorbehalten, während der Hauptmieter, die Krankenkasse Novitas Vereinigte BKK, einen Großteil der über 29 000 Quadratmeter Geschossfläche belegt.
Ins Auge fällt die Architektur des Gebäudes mit seiner gerundeten Fassade aus Glas und Aluminium. Besonders nachts, wenn sich die Fassadenbeleuchtung mit wechselnden Farben, Intensitäten und Beleuchtungsgeschwindigkeiten entfaltet, blicken die Betrachter auf dieses Objekt, in dem fünf Gebäude ihre „Bugseiten“ fächerförmig in Richtung Wasser entfalten.
Aluminiumhaut
Doch nicht nur die farbenprächtige nächtliche Gestaltung lässt dieses Objekt futuristisch und architektonisch reizvoll erscheinen. Vor allem das Aluminium mit seiner klaren Oberfläche und die wellenförmige Ausführung der Profile sind für die visuellen Effekte dieses Gebäudes prägend.
Überhaupt waren sich Planer und Bauherren bei ihrer Entscheidung über die Fassadenkonstruktion schnell einig und verständigten sich auf Aluminiumprofile der Marke wellTEC®. Die Wellenprofilbleche wurden im W-27/111 und überbreiten Tafelformaten von 1 469 mm in einteiliger Ausführung installiert. Aluminiumprofile von MN zeichnen sich dadurch aus, dass selbst außergewöhnliche Maße realisierbar sind.
Reizvoll und für die Fassade prägend ist außerdem die bombierte Ausführung der Profile, die nicht nur einfach flächig mit Wellen versehen sind. Vielmehr steht der Begriff „bombiert“ für „gegen das Wellenprofil gebogen“, womit diese Profile einen besonderen visuellen Reiz entfalten. Die wellTEC®-Profile fanden ihre Einsatzgebiete bisher weniger im Fassadenbau, sondern vorrangig für die Tunnelauskleidung, für Spezialwaggons oder für Vordächer.
Weitere Informationen
Aluminiumfassade bba 524
Architekten: Nicholas Grimshaw, London Architekturbüro Bahl + Partner BDA, Hagen
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