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Sachlich hell

Fraunhofer-Zentrum in Kaiserslautern
Sachlich hell

Dipl.- Ing. Bernd Niebuhr, Fachjournalist, Hannover / red.

In nur zwei Jahren Bauzeit ist in unmittelbarer Nähe der Universität das erste rheinland-pfälzische Fraunhofer-Zentrum in Kaiserslautern entstanden.
In dem aus Kalksandstein sowie Glas und Stahl geschaffenen vierten Fraunhofer-Zentrum Deutschlands sind die Institute für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) sowie Experimentelles Software Engineering (IESE) untergebracht.
„Das rund 47,4 Millionen teure Vorhaben verlief durchweg plangemäß“, so Architekt Reinhard Hens vom Büro Ermel Horinek Weber AS PLAN Architekten in Kaiserslautern. Ein durchaus bemerkenswerter Aspekt bei der Komplexität des Projektes.
Für den Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Hans-Jörg Bullinger, bringt der kommunikative Austausch durch die Zusammenführung der Institute unter einem Dach und die daraus entstehenden Synergieeffekte bei Forschung und anwendungsorientierten Projekten wesentliche Impulse.
„Gebäude sind Räume für Begegnungen“, so der Professor. „Offenheit und Transparenz in der Architektur schaffen die Grundlage für Kommunikation. Werte entstehen dort, wo Menschen interdisziplinäres Wissen zusammenbringen und kreativ Neues erschaffen.“
Kommunikation fördern
„Das vierstöckige Gebäude fordert Kommunikation quasi heraus“, erklärt Reinhard Hens den Entwurf. „Die Institute bestehen aus jeweils drei Gebäuderiegeln, die durch verglaste Innenhöfe miteinander verbunden sind.
Die Institutsbereiche legen sich in ihrer Gesamtheit längs an eine zentrale zweigeschossige Mittelschiene an, die alle „öffentliche“ Einrichtungen wie Speisesaal, Cafeteria, Vortragssaal, Seminarräume, Bibliotheken etc. aufnimmt. Die Erschließung der einzelnen Abteilungen erfolgt horizontal und vertikal über zwei Hauptmagistralen.
Von jedem Standpunkt gelangt man schnell überall hin. Damit bestehen aus architektonischer Sicht beste Möglichkeiten für den gewünschten Dialog der Mitarbeiter untereinander.“
Um das konzentrierte wie auch kommunikative Arbeiten möglich zu machen, haben sich die Architekten von der im Bürobau üblichen Zellenstruktur mit schmalen Gängen verabschiedet. Stattdessen sind für einen räumlichen und ideellen Informationsaustausch die Raumeinheiten durch ein netzartiges Wegesystem miteinander verbunden. Integriert ist auch die neue Kindertagesstätte „Klammeräffchen“, die Babys ab der neunten Lebenswoche aufnimmt. Familie und Beruf sind hier mustergültig zusammengebracht.
Sichtmauerwerk
Das Kalksandstein-Sichtmauerwerk aus Unika Fasenstein wurde insbesondere aus bauphysikalischen und gestalterischen Gründen gewählt.
So bestehen die tragenden Wände aus 24 cm starkem Kalksandsteinsichtmauerwerk. Im Bereich der Innenhöfe ist aufgrund der Vollverglasung keine Wärmedämmung notwendig. Auch die Fenster sind hier als einfache Schiebefenster ohne Witterungs- und Wärmeschutz ausgeführt.
Das Außenmauerwerk besteht aus 11,5 cm Fasenstein, 12 cm Wärmedämmung und 24 cm tragendem Fasensteinmauerwerk. Hier kommt ein weiterer Vorteil des Fasensteinmauerwerks zum Tragen: der hohe Schallschutz. Er schützt die Mitarbeiter vor Lärm der stark frequentierten Hauptstraße und der direkt über dem Bauwerk führenden Einflugschneise.
Architektonisch erhält das gesamte Gebäude durch die Fasensteine eine eigenwillig sachliche und zugleich sehr helle und freundliche Atmosphäre.
Abgefaste Kante
Innen – in den Gängen und zu den Innenhöfen – bestimmt das Licht reflektierende, weiße Sichtmauerwerk den klaren Raumeindruck. Die lebhafte Oberfläche der kantengefasten Steine kommt hier im einfallenden Streiflicht besonders gut zu Geltung. Sie steht im lebhaften Farb- und Strukturkontrast der Glas- und Stahlbauteile sowie zu den unterschiedlichen Wandfarbtönen der einzelnen Institutionen, die als Orientierungsmerkmale dienen.
Insgesamt wurde hier mit wenigen gestalterischen Mitteln eine unverwechselbare Raumidentität von hoher ästhetischer Qualität geschaffen.
Nach außen bewirkt das Unika Fasenstein-Sichtmauerwerk als übergeordnetes Gestaltungselement mit seiner besonderen Detailausbildung, der abgefasten Kante, ein vielgestaltiges und innovatives Erscheinungsbild.
Zusammen mit anderen Fassadenelementen ist eine bautechnisch moderne, zeitgemäße Architektur entstanden.
Sie macht, funktionsgeprägt, die Leistungsfähigkeit, das fortschrittliche Denken und Handeln sowie Effizienz der Forschungsvorhaben des Fraunhofer-Instituts von außen sichtbar.
Strukturierte Kontraste
Die strukturierten Kontraste innerhalb der Fasenstein-Mauerwerksfassade werden hervorgerufen durch eine um den Stein angeordnete, 6 mm breite Fase. Im Verband gemauert ergibt sich eine umlaufende Doppelfase in einer Dicke von 12 mm, die optisch das Fassadenbild bestimmt und durch wechselnde Licht- und Schatteneffekte Spannung und Lebendigkeit erzeugt.
Neben dem traditionellen Kalksandstein-Weiß ist die Fasensteinpalette durch farbige Steine in Blau, Gelb, Rot und Grau erweitert worden. Durch die Farbe ergeben sich zusätzlich zu den lebendigen Licht- und Schattenspielen weitere Gestaltungsmöglichkeiten. Darüber hinaus sorgen zwei unterschiedliche Höhenformate 248 mm und 123 mm für horizontale Gliederungen innerhalb der Fassade.
Weitere Informationen
Fasenstein bba 507
Architekt: Reinhard Hens, Büro Ermel Horinek Weber AS PLAN Architekten, Kaiserslautern
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