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Schlanke Stabilität

Nicht tragende KS-Innenwände
Schlanke Stabilität

Dipl.- Ing. Bernd Niebuhr, Fachjournalist, Hannover / r.

Flexibilität, Maßhaltigkeit, statische Vorteile, hohe Belastbarkeit und die bauphysikalischen Eigenschaften sind einige Merkmale, mit denen „nicht tragende Innenwände“ aus Kalksandstein in Neubauten wie auch beim Bauen im Bestand zu überzeugen wissen. Zur Verfügung stehen hierfür Steine mit geringen Wanddicken zum Beispiel KS-Bauplatten (d = 7 cm oder 10 cm) und KS-Steine mit d $ 11,5 cm, die auch für tragende Wände zur Anwendung kommen. Die schlanken KS-Bauplatten eignen sich besonderes gut dort, wo Flächen sparende Bauweisen gefordert sind, wie zum Beispiel beim Ausbau eines Dachgeschosses.
Statik
Die Vorteile der KS-Bauplatten liegen insbesondere in der hohen Eigenstabilität der Wände.
Bei einem Wandgewicht unter 150 kg/m² können die Wände als „Leichtwandzuschlag“ zur Verkehrslast nach DIN 1055 statisch berücksichtigt werden.
Die Wände haben auf die Statik der Gesamtkonstruktion keinen Einfluss. Aus diesem Grund sind sie für Neubauten wie auch für einen nachträglichen Einbau im Baubestand gleichermaßen geeignet. Wenn Modernisierungen / Sanierungen oder eine Umnutzung des Gebäudes anstehen, können KS-Bauplatten leicht wieder entfernt werden, ohne die Standsicherheit des Gebäudes zu beeinträchtigen.
Durch die Verbindung mit angrenzenden Bauteilen erhalten die nicht tragenden KS-Innenwände ihre Standsicherheit.
Unterschieden wird zwischen starren und gleitenden Anschlüssen. Starre Anschlüsse werden im Wohnungsbau mit Wandlängen # 5 m im Allgemeinen entweder durch Verzahnen oder Stumpfstoßtechnik ausgeführt. Gleitende Anschlüsse sind herzustellen, wenn unplanmäßige Krafteinleitung mit erhöhten Spannungen innerhalb der Konstruktion zu erwarten sind. Sie werden mit Stahlprofilen oder Nischen hergestellt. Zur Verbesserung des Schallschutzes ist die Anschlussfuge mit Mineralwolle dicht gestopft auszufüllen. Die hohen Steinfestigkeiten ermöglichen eine unproblematische Befestigungen von Konsollasten an den Wänden. Mit Dübeln lassen sich an jeder Stelle der Wand Bilder, Bücherregale, Wandschränke und Waschbecken anbringen.
Bauphysik
Kalksandsteine erfüllen auch die bauphysikalischen Anforderungen bezüglich Brand-, Schall- und Wärmeschutz sowie an den Feuchtigkeitsschutz.
Selbst während sommerlicher Hitzeperioden ist es in Häusern aus Kalksandstein angenehm kühl und erfrischend. Sogar wenn nachts die Zimmer nicht gelüftet werden, kann die maximale Raumtemperatur gegenüber Leichtbauweisen um mehr als 4 Grad verringert werden (1).
Die Ursache für das angenehme Raumklima ist die hohe Wärmespeicherfähigkeit. Die KS-Wand speichert überschüssige Wärme und reduziert dadurch die maximale Innenraumtemperatur. Wenn es draußen kühler wird, geben die Wände die gespeicherte Wärme an den Raum ab.
Der gute Schallschutz ist bei KS aufgrund der hohen Rohdichten gegeben. 7 cm dicke KS-Bauplatten der Rohdichte 2,0 mit Dünnlagenputz erreichen einen Schallschutz von 40 Dezibel (dB). Sicherheit ist auch beim Brandschutz gegeben, da Kalksandsteine nicht brennen. KS-Bauplatten mit einer Dicke von 7 cm erreichen die Feuerwiderstandsklasse F 60.
Verarbeitung
Das Ablängen der Kalksandsteine ist problemlos. Alle Zwischenmaße sind auf der Baustelle t mit einem Steinknacker herzustellen. Zum Ausgleich von Unebenheiten wird die erste Steinlage in Normalmörtel (MG III) gemauert. Alle weiteren Steinschichten werden in Dünnbettmörtel versetzt. Bei nicht tragenden Wänden mit oberem freien Rand sind die Stoßfugen zu vermörteln.
Die Trennwände sind möglichst spät – im Neubau nach Fertigstellung des Rohbaus – zu mauern. Die Fuge zwischen Wand und Decke sollte erst nach Errichtung aller Wände geschlossen werden. Der Putz ist möglichst spät aufzubringen. KS-Innenwände aus KS XL, Plansteinen oder Bauplatten haben sehr ebene Wandflächen. Aufgrund der hohen Maßgenauigkeit der Rohbauwände bei KS-Plansteinmauerwerk kann Dünnlagenputz eingesetzt werden. Hierzu ist das Merkblatt „Dünnlagenputz im Innenbereich“ (Hrsg. Deutscher Stuckgewerbeverband) zu beachten. Es entsteht ein tapezier- und streichfähiger Untergrund. Fliesen können direkt auf die glatten Wandflächen geklebt werden.
Weitere Informationen
KS-Innenwände bba 514
1. Prof. Dr.-Ing. Werner: Untersuchung über den notwendigen sommerlichen Wärmeschutz nach DIN 4108–2 bei verschieden schweren Baukonstruktionen eines Einfamilienhauses, Juni 2002
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