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Raumbildend im Kurpark

Neubau eines Pavillons in Bad Hersfeld
Raumbildend im Kurpark

Der Quellpavillon von Volker Petters ist ein Beispiel für Synergie-Effekte durch die Kombination von besonderen Ideen, die sich an den Möglichkeiten von besonderen Werkstoffen entwickeln – hier ausgereizt am modernen Furnierschichtholz. Damit ließ sich das gestalterische Grundprinzip von Einheit aus Tragwerk und Architektur verwirklichen.

Der größte Park von Bad Hersfeld ist der Kurpark (etwa 6,5 Hektar) mit Kurhaus, Wandelhalle und Quellpavillon. In zentraler Lage am Kurpark-Zugang von der Stadt aus liegt der neue Quellpavillon, in dem das Heilwasser an die Kurgäste ausgegeben wird. Als integraler Teil der neu gestalteten Kurparkanlage, aber dennoch optisch herausgehoben, präsentiert sich dieser transparente Pavillon mitten in einem Wasserbassin. Ein unaufdringlicher Sichtbeton-Sockel markiert den Übergang.

Auf diesem 50 cm hohen Betonsockel erhebt sich dann der Pavillon als außergewöhnliche Rippenkonstruktion, in der das Tragwerk aus schlanken Kerto-Streifen die Architektur und die Optik bestimmt. Auf elliptischer Grundfläche von 8 x 16 m stehen 38 Kerto-Stützen, die wie Lamellen den Blick auf den Mittelpunkt dieses Quellpavillons lenken. Im Dach, in 6 m Höhe, läuft von jeder dieser Stützen ein im Querschnitt gleicher Kerto-Träger zur Mitte des Pavillons, dort biegesteif an einen Druckring aus Stahl angeschlossen.
Vorbildlich gelöst
Alle Elemente dieser Konstruktion weisen auf den Quellstein in der Mitte des Pavillons: Sowohl die Kerto-Stützen mit ihrer Lamellenform als auch die strahlenförmigen Brettschichtholz-Träger in der Decke. Zwischen den schlanken Kerto-Stützen (max. 51 x 500 mm) sind Glasscheiben von 100 x 550 cm eingesetzt. Damit entsteht ein hoch transparenter Baukörper, der tagsüber vom Sonnenlicht durchflutet wird und der abends mit blauer und weißer Beleuchtung verschiedene Lichtkompositionen inszeniert – als „strahlenden Solitär“, der aus dem Wasser wächst.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Architekten Volker Petters und den Kerto-Spezialisten von Finnforest sorgte dafür, dass die Architektur dieses Pavillons von den technischen Möglichkeiten profitiert, die dieser moderne Holzwerkstoff bietet. Von den Einsatzmöglichkeiten des Furnierschichtholzes über die Formgebung der einzelnen Bauteile bis hin zu Anschlüssen und zur Oberflächenbehandlung mit einem speziellen Coelan-Kunstharz wurden viele Details in Beratungen diskutiert und optimiert.
Eine derartige Konstruktion lässt keine Toleranzen zu und verlangt vom Planerteam ein hohes Maß an Planungssicherheit bereits in einem frühen Planungsstadium – so die Tragwerksplaner Wetzel/von Seht aus Hamburg.
Auch Architekt Volker Petters begründet seine Materialwahl. Der elliptische Grundriss und das scheibenförmige Holztragwerk prägen mit minimalen Mitteln den Innenraum. Die Holzelemente sind tragend und raumbildend zugleich. Gleichzeitig lassen die Holzoberflächen der Kerto-Streifen eine angenehme, warme Atmosphäre entstehen – und korrigieren dabei möglicherweise eventuelle Nachteile einer großflächigen Verglasung.
Der Quellpavillon im Kurpark Bad Hersfeld wurde im Rahmen des Architekturpreises 2008 „Auszeichnungen vorbildlicher Bauten im Land Hessen“ prämiert.
bba-Infoservice Kerto-Stützen 596 Brettschichtholz-Träger 597 Kunstharzbeschichtung 598 www.bparchitekten.de
Architekturbüro: Volker Petters, Bode Petters Architekten, Hamburg Tragwerksplaner: Ingenieurbüro Wetzel & von Seht, Hamburg Landschaftsarchitekten: Kuttner + Kahl, Hamburg
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