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Fassade der Kälteseen

Neubau eines Büro- und Geschäftshauses in Hamburg
Fassade der Kälteseen

Standort, modernste Technik und Nachhaltigkeit zeichnen das neue CC01 Commercial Center Hafencity in Hamburg aus. Ein richtungweisendes Architekturkonzept wurde mit Merkmalen der historischen Speicherstadt verknüpft. Bei geringem Energieverbrauch sowie hohem Nutzerkomfort erhielt es das Umweltzertifikat in Gold. Glaslamellen mit selbstreinigender Beschichtung und Sonnenschutzglas spielen dabei eine Rolle.

Das von den Architekten Baumschlager Eberle konzipierte Büro-und Geschäftshaus steht am Hamburger Sandtorhafen und markiert gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Gebäude von David Chipperfield ein Tor für die nachfolgende Besiedlung der neuen HafenCity. Die Neutralität der Nutzung und die Strukturbezogenheit der Planung sind in der Hafenarchitektur erlebbar. Baumschlager Eberle reflektieren diesen common sense und schaffen jene Identität von Nutzer und Architektur, die für die Langlebigkeit eines Gebäudes sorgt. Identität hat nach den Architekten auch immer etwas mit dem Besonderen am Ort zu tun. Hier sorgt die gläserne Lamellenfassade für einen hohen Erinnerungswert der Passanten, die ja letztendlich wieder die Nutzer von Architektur sind.

Zweite gläserne Haut
Die gläsernen Sonnenlamellen prägen das Gebäude, erfüllen gleichzeitig aber auch energetische Aufgaben. Die Lamellen reflektieren das Sonnenlicht, so dass die Kühllast des Gebäudes effektiv reduziert wird und eine kostspielige Haustechnik vermieden wird.
„Wie bei den Sonnenflecken des galaktischen Heizstrahlers entsteht damit eine Fassade der Kälteseen“, so Baumschlager Eberle zur Idee der Glaslamellen.
Die vorgehängte, von der Emsdettener Firma Feldhaus gebaute Lamellenfassade besteht aus einem Verbundglas und einer nach außen liegenden selbstreinigenden Pilkington ActivTM Beschichtung. Dieses Glas trägt effektiv zum nachhaltigen Betrieb des Gebäudes bei, werden doch durch die Funktion der Selbstreinigung die Reinigungsintervalle der Fassade deutlich verlängert.
Der VSG Aufbau mit einer zweifachen 0,76 mm starken PVB Folie sorgt für zusätzliche Schalldämmung und Absturzsicherung. Die Lichtreflexion des Glases beträgt 14 %. Die 1 120 mm x 1 570 mm großen, starr installierten Glaslamellen werden an den beiden kurzen Kanten oben und unten über die ganze Kantenbreite linienförmig gelagert, somit handelt es sich um eine zweiseitige Glaslagerung laut TRLV. Die Fassade ist so konstruiert, dass die Reinigung von innen und außen erfolgen kann. In die Lamellenfassade sind zudem drehbare Fluchtfenster für die Feuerwehr integriert.
Die Wärmeisolierverglasung in den dahinterliegenden Holzfenstern hat einen Ug-Wert von 1,1W/m²K. Von innen angebrachte Lamellenraffstores sorgen im Hochsommer für eine effektive Beschattung der Büroräume. In die Erdgeschossfassade wurden ca. 500 m² Infrastop Brillant 50/25 eingebaut. Dieses Sonnenschutz-Isolierglas verfügt hier über eine Lichtdurchlässigkeit von 47 % bei einer guten Gesamtenergiedurchlässigkeit von 27 % und einem hervorragendem Ug-Wert von 1,0. Das Glas wurde in Teilbereichen mit einem attraktiven Gräsermotiv bedruckt und erfüllt hier zusätzlich Blendschutzfunktion.
Unter Berücksichtigung des Einsatzes langlebiger Materialien macht die ökologische Bauweise des „grünen“ Büro-und Geschäftshauses das CC01 zu einem Vorzeigeobjekt am Sandtorkai. Dabei sind die ausgewählten Gläser für die Glasfassade ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes.
Konstruktion Glasvorhangfassade
Die Tragkonstruktion der 2. Hautfassade ist über ein Sonderprofil bzw. über eine Grundkonstruktion an die Stahlbetonfertigteile verschraubt. Diese Grundkonstruktion ist als Lasche für die Profile zu werten. Darüber hinaus dient sie ebenso als Lasche für die Eigengewichte der im Geschosszwischenbereich liegenden, horizontalen Unterkonstruktion der Glaslamellen. Die speziell geformten Aluminiumprofile, die einerseits die Wärmeausdehnungen aufnehmen können sind vorgerichtet, für die Montage der senkrechten Glaslamellen. Im Geschosszwischenbereich ist genau dasselbe Profil.
Das Eigengewicht der oberen Scheibe wird durch die darunterliegende Scheibe in die Grundkonstruktion geleitet. Die Torsionskräfte und die Windkräfte werden über Edelstahllaschen an die dahinterliegenden Außenwandpfeiler aus Stahlbeton abgeleitet. Zur Überbrückung des Bereiches der Wärmedämmfassade sind spezielle Abstandhalter aus Stahl vorzusehen. Diese Laschenkonstruktion hat aus Edelstahlrundstäben zu bestehen und ist mit 2 ca. 30° Anbindungen zu dimensionieren, damit das vordere Aluminiumprofil entsprechend stabilisiert werden kann. In regelmäßigen Abständen, ca. alle 12 m, ist diese Laschenkonstruktion als großräumiges, jedoch minimal dimensioniertes, dreidimensionales Fachwerk auszubilden, damit die Schubkräfte, durch die seitlichen wirkenden Windkräfte, stabil aufgenommen werden können. Die Wärmeausdehnungen der einzelnen Profile sind entsprechend zu berücksichtigen und konstruktiv als Fest- und Loslager auszuführen, so dass Ausdehnungen kalkulierbar möglich sind.
Architekt: Baumschlager Eberle ZT GmbH, Lochau (AT) Projektsteuerung: Witte Projektmanagement GmbH, Hamburg
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