Ins Dach eines Bürogebäudes in Willich wurden zwei Sonnenröhren eingebaut, wodurch die Innenräume tagsüber nun Tageslicht erhalten.
Klimawandel, Reduktion der CO2-Emissionen, die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen – diese Themen sind weltweit zu einem beherrschenden Thema geworden. Auch die Industriestaaten und Schwellenländer haben hierzu einen verbindlichen Maßnahmenkatalog für die kommenden Jahrzehnte beschlossen.
„Doch auch alle noch so gut gemeinten Vorsätze werden ins Leere zielen, wenn die Menschen nicht mitziehen. Deshalb ist es wichtig, beispielsweise den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland konkret aufzuzeigen, wie und wo sie sinnvoll und effizient ihren Energieverbrauch senken können“, so r Peter Nieskens. Der Energieberater hat in seinem Büro in Willich zwei Sonnenröhren einbauen lassen, mit denen er Teile seiner Innenräume tagsüber nun mit kostenlosem Tageslicht beleuchtet. In das Dach eingebaut wurden die Sonnenröhren von der Interferenz Daylight GmbH im September 2009.
Funktionsweise
Das Tageslicht gelangt über eine Acrylglaskuppel auf dem Dach und eine hochreflektierende Röhre in das Gebäudeinnere. Durch die Verwendung einer Kuppel kann doppelt soviel Licht nach innen gelangen wie bei einem gleich großen Fenster. Die Prismenstruktur ermöglicht auch das Umlenken flacher Sonnenwinkel in die Röhre, zum Beispiel im Winter oder in den frühen Morgen- und Abendstunden, und verstärkt somit den Lichteinfall.
Dabei verfügt die Röhre über einen Reflexionsgrad von bis zu 99,7 % pro Spiegelung. Das Tageslicht kann über 20 m in das Gebäudeinnere transportiert werden. Der Wirkungsverlust des Lichtes ist selbst bei solchen Entfernungen minimal. Mittels einer Streuscheibe (Diffuser) wird das Licht dann gleichmäßig im ganzen Raum verteilt. Das Ergebnis sind hell erleuchtete Innenräume.
Für kleine Räume, wie zum Beispiel Badezimmer oder Flure, empfiehlt der Hersteller die Solatube DS160 (325 mm Diffuser-Durchmesser). Die größere Solatube DS290 (425 mm) überflutet Wohnzimmer, Treppenräume und Küchen mit Sonnenlicht. Für offene Decken oder den Einsatz der Röhren in größeren Gebäuden (wie z. B. Büros oder Lagerhallen) wird der stark strahlende SolaMaster mit einem Nennmaß von 530 mm empfohlen.
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