Die KfW-Bankengruppe erweiterte ihre Hauptverwaltung um ein neues Gebäude im Frankfurter Stadtteil Westend am Rand des Palmengartens. Von weitem ein Hingucker: Die attraktive Fassadengestaltung mit Elementen in drei Farben, ausgeführt als Doppelfassade in Elementbauweise, die eigens hierfür entwickelt wurde.
Der Neubau komplettiert das vorhandene Gebäude-Ensemble der KfW aus den 70er, 80er, und 90er Jahren. Ziel war es, Raum für etwa 700 Büroarbeitsplätze sowie ein Konferenzzentrum zu schaffen, damit verschiedene Organisationseinheiten zusammenrücken können. Aus einem Wettbewerb von 19 Architekturbüros ging die Sauerbruch Hutton Generalplanungsgesellschaft mbH aus Berlin als 1. Preisträger hervor.
Organische Form
Ein rund 56 m hoher, im Grundriss einem Blatt ähnlicher Turm ruht auf einem leicht geschwungenen Sockelbau, der die Höhe benachbarter Gebäude aufnimmt. Die organische Form des Ensembles erscheint als Referenz an den benachbarten Palmengarten.
Über seine 13 Büroetagen hinweg umschließt eine Aluminium-Doppelfassade, welche als Sonderkonstruktion auf Serien des Aluminiumsystemhauses Hydro Building Systems und seiner Marke Wicona aufbaut, den Büroturm der Westarkade. Die Konstruktion der „inneren Fassade“ basiert auf dem Fenstersystem Wicline 77 mit verdeckt liegenden Flügeln bzw. Festverglasungen.
Raumhohe farbige Drehflügel öffnen sich nach außen und lassen Licht und Sonne in die Büroetagen. Dieser Teil der Aluminium-Doppelfassade bildet die thermische Hülle und lässt eine natürliche Fensterlüftung zu. Eine mechanische Lüftungsanlage unterstützt diesen Prozess bei ungünstigen Witterungsverhältnissen.
Druckringentlüftung
Es handelt sich um ein völlig neues Entlüftungskonzept bei Doppelhautfassaden: eine Druckringentlüftung, die horizontal entlüftet. Hierbei werden die Lüftungsklappen, je nach Windrichtung geöffnet und sorgen für eine optimale Wärmeabführung.
Für die „äußere Fassade“ wurde eine Sonderkonstruktion entwickelt. Sie erscheint im Grundriss betrachtet geschuppt. Teile dieser Doppelfassade sind polygonal gestellt, damit die im Grundriss einem Blatt ähnliche Form entsteht. Motorisch betriebene Klappen mit verdeckt eingebauten Kettenmotoren in der geschuppten Außenfassade sorgen für die notwendige Belüftung im Fassadenzwischenraum. Mit Hilfe von 7 500 m2 Raffstoreanlagen zwischen den beiden Fassadenteilen wird der notwendige Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung oder Blendwirkung organisiert.
Beide Fassadenbauteile wurden vollständig vorgefertigt und zu einem Gesamteinzelelement verbunden. Diese wurden mit Hilfe von Kranen an speziell gefertigten Konsolen, welche zuvor am Bauwerk montiert worden waren, eingehängt. Analog zum Dichtungs- und Kopplungssystem der Elementfassade Typ Wictec EL wurden die Einzelelemente zur Gesamtfassade verbunden.
Architekten:
Sauerbruch Hutton Generalplanungs mbH, Berlin
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