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Kunstgriff

Townhouse in Berlin
Kunstgriff

Dipl.- Ing. Bernd Niebuhr, Fachjournalist, Hannover / jo

Es ist schmal, hoch und nicht ganz billig – das Townhouse von Dr. Birgit Dahm-Courths und ihrem Ehemann Prof. Dr. Ralf Courths.
Es befindet sich im Friedrichswerder Süd, mitten im Herzen von Berlin, direkt gegenüber dem Außenministerium.
Dem Berliner Professor für Architektur und Städtebau, Dipl.- Ing. Architekt Klaus Theo Brenner, ist es gelungen, auf einem 6,5 m breiten und ca. 200 m2 großem Grundstück auf nur 68 m2 bebauter Fläche ein Haus mit 260 m2 Wohn- und Nutzfläche zu entwerfen.
Der Kunstgriff: Fünf Etagen mit Keller, Erdgeschoss, 1., 2. und 3. OG plus Dachterrasse.
Damit die innere Erschließung des Hauses nicht einer sportlichen Höchstleistung gleichkommt, ist zusätzlich zum Treppenhaus ein Fahrstuhl unverzichtbar gewesen.
Das schmale Haus entdeckt
Townhouses gehören in Metropolen wie Amsterdam, London und New-York zur traditionellen Architektur. Nun hat auch Berlin das schmale Haus in der Stadt entdeckt – an einer Stelle von bester Qualität direkt auf dem Friedrichswerder.
Bereits 1996 begann die Planung für dieses außergewöhnliche Stück Grund und Boden mitten in der Hauptstadt.
Schnell wurde deutlich, dass hier die neue Form der Stadthäuser – die Townhouses – gebaut werden sollte. Das Interesse für das Projekt war fulminant. Bereits nach der ersten Woche waren alle 47 zur Disposition stehenden Grundstücke reserviert. Ein Jahr später sind rund 85 Prozent der Grundstücke verkauft. Schon während der Bauzeit war zu erkennen, wie es später aussehen wird – ein kunterbuntes Miteinander. Bauliche Auflagen gibt es hier kaum.
Architektonisch entsteht eine abwechslungsreiche Mischung unterschiedlicher Ausdrucksformen und Stile, die sich – so eng die Häuser auch aneinander stehen – sehr gut vertragen und harmonieren.
Alle Grundstücksparzellen sind mit nur rund 6,50 m extrem schmal geschnitten und mit maximal 5 Geschossen plus Staffelgeschoss sehr hoch bebaubar. Manche Häuser sind weit in die Grundstückstiefe geschoben.
Großzügige Grundrisse
Architekt Brenner hat inmitten dieser Vielzahl architektonischer Stile ein besonderes Unikat geschaffen.
Es ist ein Haus, das die Individualität seiner Bauherren widerspiegelt, ein Haus mit einem eigenen starken Charakter.
Die Grundrisse der einzelnen Ebenen sind sehr großzügig gehalten und zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Familie.
Einheitliche Bodenbeläge schaffen innen ein lückenloses Raumerlebnis.
Eine natürliche Belichtung ist bei solch schmalen Grundstücken kaum zu erzielen, da seitlich Haus an Haus grenzt.
Brenner löste diese Aufgabe, in dem er zur Straßen- und Gartenseite große senkrechte Fensterbänder anordnete. Zur Straße wirkt die Fassade mit ihren bunten Verblendern wie ein großes Bild. Sie spiegelt die stilvolle Repräsentanz und geschmackssichere Exklusivität der Bauherren wieder.
Zur Gartenseite markiert die verputzte Fassade den Bereich der privaten Wohnwelt und schottet sie von dem Großstadtleben ab.
Die Dachterrasse ist geräumig über die gesamte bebaute Grundstücksfläche angeordnet.
Von hier aus hat man einen schönen Blick auf Berlin, auf das unermüdliche Treiben in dieser pulsierenden Großstadt, in der die Lichter niemals ausgehen.
Baukostenreduzierungen
Obwohl die Gebäudekosten mit rund brutto 316 000,00 Euro auf den ersten Blick relativ hoch erscheinen, offenbart ein zweiter, differenzierterer Blick ein anderes Bild.
Der Brutto-Wohn- und Nutzflächenpreis ist mit 1 215 Euro/m2 eher günstig.
Baukostenreduzierungen wurden insbesondere erreicht durch eine offene Grundrissgestaltung mit wenigen Innenwänden sowie durch ein durchgängiges Materialkonzept mit wenigen, aber hochwertigen Baustoffen.
Im Erdgeschoss bestehen die Wände aus 30 cm Kalksandstein, System KS-Quadro, in den Obergeschossen kam das System bei den Giebelwänden zur Anwendung.
Bei allen anderen Wänden wurde der Installationsstein KS-Quadro E, d = 24 cm, verarbeitet. Beide Systeme, KS-Quadro wie auch KS-Quadro E haben ihren Teil zur Kostenreduzierung beigetragen: Zum einen durch die rationelle Planung im traditionellen 12,5 cm Oktameter-Raster und zum anderen durch den personell geringen Aufwand beim mechanischen „Ein-Mann-Vermauern“ der Steine.
Ein Quadratmeter KS-Quadro-Mauerwerk kann in nur 15 Minuten erstellt werden, inklusive aller erforderlichen Nebenarbeiten. Das belegen methodisch durchgeführte Zeitstudien vom Institut für Zeitwirtschaft und Betriebsberatung Bau (izb).
Die Möglichkeit der Elektroführung in den Wänden wurde in vollem Umfange genutzt. Dafür befinden sich in den KS-Quadro E-Wänden durchgehende, senkrechte Kanäle, in die der Elektriker seine Leitung installiert.
Vorteile dieser Elektroinstallation sind insbesondere die erhebliche Zeitersparnis und das saubere, ebene Mauerwerk.
Weitere Informationen
KS-Quadro E bba 502
Architekt: Prof. Dipl.- Ing. Klaus Theo Brenner, Berlin
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