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Kraft aus der Reduktion

Gedenkstätte am Kitzsteinhorn
Kraft aus der Reduktion

Zur Erinnerung an die 155 Opfer des Seilbahnunglücks vom November 2000 hat das Planungsbüro am-plan aus Rimsting am Chiemsee mit der Gedenkstätte Kaprun am Kitzsteinhorn einen Ort der inneren Einkehr verwirklicht, der seine Kraft aus der Reduktion schöpft.

Der einfache schmale Kubus weist an den Längsseiten vertikale Glaslamellen auf und wird vom Osten durch einen schmalen Türschlitz mit Glasoberlicht erschlossen. Die Schmalseite im Westen birgt eine kleine Fensteröffnung, welche einen Sichtbezug zur Rampe und Tunneleinfahrt der Unglücksstelle herstellt. Auf eine Dachform wurde bewusst verzichtet, um die Gedenkstätte von der bekannten Formensprache der Skihütten, Schneebars und Bahnstationen abzugrenzen.
Aus Sichtbeton gefertigt, ist das Bauwerk auf Dauerhaftigkeit in einem rauen Klima ausgelegt. Es steht auf einem Natursteinsockel, der das Gebäude mit dem Gestein der Berge verzahnt.
Durch die Berücksichtigung des angrenzenden Wanderwegs werden auch zufällige Begegnungen mit der Gedenkstätte ermöglicht und gefördert.
Schmale Glasstreifen zwischen schlanken Pfeilern
Der Weg in den Kubus führt durch einen Vorraum, der die Windfangfunktion übernimmt und Platz für eine Gedenktafel an der Wand bietet.
Zwei seitliche Durchgänge erschließen den Andachtsraum, der durch die zwei Längsseiten geprägt wird. Hier sieht der Besucher insgesamt 155 schmale Glasstreifen zwischen schlanken Pfeilern.
Jeder Lichtschlitz steht dabei als Symbol für ein Opfer und ist, mit Namen versehen, einer bestimmten Person gewidmet. Durch die Nischen wird ein minimaler persönlicher Andachtsraum innerhalb der Gedenkstätte geschaffen. Hier kann für jedes Opfer eine Kerze aufgestellt werden, deren Schein von außen wahrnehmbar ist.
Mit 3D-Modellen Jury überzeugt
Im Dezember 2001 wurde zur Ideensuche für die Gedenkstätte die „Arbeitsgemeinschaft Gedenkstätte Kaprun“ ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kaprun wurden 400 Angehörige der Opfer mit einbezogen.
Nach der Abstimmung aller Beteiligten bekamen die Gestalter von am-plan den Auftrag für die Realisierung der Gedenkstätte. Überzeugen konnte Anton Michael nicht nur aufgrund des sensiblen Entwurfs, sondern auch durch die Präsentation der Pläne.
Für Planungen benutzt das Büro zwei Workstations, auf denen das CAD-Programm Spirit aus dem Hause Softtech installiert ist. Seit über zwölf Jahren zeichnen, layouten und dokumentieren die Architekten und Ingenieure von am-plan mit diesem CAD-Programm.
Der Entwurf der Gedenkstätte wurde im dreidimensionalen Raum gezeichnet. Aus dem Gebäudemodell heraus wurde eine o2c-Datei erstellt, in der das Gebäude frei in alle Richtungen gedreht werden kann. So konnten die Planer den Entwurf in 3D betrachten und die Proportionen überprüfen.
„Die Vorteile einer o2c-Datei liegen vor allem in der kleinen Datenmenge, so dass wir den Entwurf auch im Internet zeigen konnten. Die Angehörigen und die Jury konnten dort das Gebäude von allen Seiten betrachten“, erläutert Anton Michael. Die Jury konnte sich mit den 3D-Daten ein gutes Bild von der künftigen Gedenkstätte machen und den Entwurf eindeutig verstehen. Zusammen mit den Wettbewerbsplänen wurde der Entwurf mit dem ersten Platz belohnt.
Präsentationspläne für den Wettbewerb
Zum Layouten der Pläne hat das Büro ebenfalls Spirit verwendet, da die Dateninhalte bereits im CAD-Programm komplett farblich gestaltet und die Objekte wunschgemäß auf einem virtuellem Blatt geordnet werden können.
Das Programm bietet alle für eine anspruchsvolle Präsentation notwendigen Funktionen. Zeichnungen, Fotos, Grafiken, Farbflächen oder Texte können direkt im CAD-Programm miteinander kombiniert werden – eine Nachbearbeitung mit Hilfe externer Grafikprogramme ist damit überflüssig.
„In der Regel bearbeiten wir vorhandene Pläne aus der Entwurfszeichnung weiter. Ausführungspläne werden zumeist erheblich vereinfacht, Schraffuren durch farbige Füllungen ersetzt, Flächen oder Strukturen farbig hervorgehoben, so dass eine grafische Exposee-Anmutung entsteht, die vom Laien sehr viel besser aufgenommen wird, als sehr technische Pläne“, schildert Anton Michael die Arbeitsweise.
Durch das Einfügen von Fotos werden gezeichnete Details besser unterstützt. Aber auch als Hintergrund für die Wettbewerbspläne dienen eingebundene Bilder.
Durch die Referenztechnik können Informationen aus unterschiedlichen Dateien in einer Datei zusammengeführt werden. Dadurch entstehen unzählige Möglichkeiten der Projektdarstellung. Sind die gewünschten Grundrisse, Ansichten oder auch dreidimensionalen Modelle und Fotos auf dem virtuellen Zeichenblatt richtig angeordnet, wird ein Planrahmen im DIN-Format über die Objekte gezogen und kann als Plotfile gedruckt oder als PDF-Datei abgespeichert werden. So lassen sich rasch eindrucksvolle Präsentationspläne erstellen.
Projektdokumentation
Nicht nur für das Layouten wird Spirit verwendet. Da die komplette Planung in Spirit erfolgt, werden die Daten auch für die Dokumentation in diesem Programm weiter genutzt.
So entsteht aus den Grundrisszeichnungen, Ansichten, Schnitten, 3D-Modellen, Fotos und Visualisierungen eine DIN-A4 Dokumentationsmappe, die für die Akquise, zur Bürodarstellung und auch als „Dankeschön“ an die Bauherren abgeschlossener Projekte genutzt wird.
Weitere Informationen
CAD-Programm Spirit bba 582
Architekten: Planungsbüro am-plan, Rimsting am Chiemsee
Unsere Top-3-Projekte des Monats
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