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Kreativität als Rohstoff

Bankgebäude in Mönchengladbach
Kreativität als Rohstoff

In Mönchengladbach hat die Santander Central Hispano, die größte Bank Spaniens und Anbieter von Finanzdienstleistungen im Privatkundengeschäft, ihre neue Deutschlandzentrale gebaut.

Der Neubau, der in einem innerstädtischen Mischgebiet liegt, wurde Ende 2006 fertig gestellt und ist seitdem Arbeitsplatz für 1 200 Mitarbeiter. Diese standen von Anfang an im Zentrum aller architektonischen Überlegungen. Denn mit der neuen Zentrale wollte die Bank die Voraussetzungen schaffen, mit denen sich ihr Veränderungsprozess „New Work“ umsetzen lässt – ein Arbeitskonzept, das auf den Ergebnissen der Studie „Office 21“ des Fraunhofer Institutes aufbaut.
Vernetzte Arbeitswelt
„Office 21“ trägt den Erkenntnissen Rechnung, dass in einer zunehmend automatisierten und vernetzten Arbeitswelt Kreativität zum Rohstoff einer Gesellschaft wird. Die Motivation der Mitarbeiter, neue Lösungen zu finden und diese im Unternehmen zu teilen, wird zum Fundament eines erfolgreichen Unternehmens. So müssen sich Büros vom fixen Ort einer bereitgestellten IT-Infrastruktur zu einem flexiblen Platz des Gespräches und der Kreation neuer Ideen in einem ansprechenden Umfeld wandeln.
Vor diesem Hintergrund lautete dann auch die Wettbewerbsaufgabe des Bauherrn,· innovationsfördernde Arbeitsformen in einem optimal gestalteten Arbeitsumfeld zu schaffen,· flächenwirtschaftliche und flexible Arbeits- und Raumkonzepte einzuführen, welche die interne Kommunikation durch Schaffung von Kommunikationszonen unterstützen sowie die Nachbarschaften von Organisationseinheiten effizient zu planen.
Die Düsseldorfer Architektenpartnerschaft HPP Hentrich-Petschnigg & Partner erhielt als Wettbewerbssieger für den Entwurf den Auftrag für die Planung des Gebäudes sowie der Innenarchitektur in allen Leistungsphasen.
Entwurf
Mit diesen Vorgaben leitete sich die Entwurfsidee von HPP aus der inneren Organisation einer teamorientierten, kommunikativen Arbeitswelt ab. Die geografische Nähe zum Rhein beeinflusste den Grundgedanken, ein Gebäude zu entwerfen, das sich wie ein Band fließend und harmonisch in die Landschaft einfügt. Offenheit, Flexibilität und freie Organisation sollten die Arbeitsabläufe unterstützen, Transparenz sollte darüber hinaus Informationsfluss und Kommunikation fördern.
Seinen Ausdruck findet dieser Gedanke in dem mäanderförmigen, gläsernen Baukörper, der durch vier Innenhöfe und Glasatrien gegliedert ist. Städtebaulich schließt der Neubau wohltuend den offenen Blockrand und vermittelt gleichzeitig die Höhenentwicklung des Geländes. Offene, durchgrünte Höfe sowie Rücksprünge aus der Bauflucht führen zudem zu einer spannungsreichen Straßengestaltung, der Straßenraum wird aufgelockert und erweitert.
Optimierter Workflow
Der Bankenneubau präsentiert sich auf einer Grundstücksfläche von 30 600 m² als drei- bis vier-geschossiger Baukörper, der räumlich und organisatorisch über eine Magistrale verbunden ist. Um den Anspruch einer workflow-optimierten Architektur konsequent umzusetzen, wurde dieses Erschließungsprinzip auf allen Ebenen angewandt. Die wichtigsten Gebäudeabschnitte wie Büroflächen, Konferenz- und Schulungsbereiche, Empfang, Cafeteria und Restaurant können so schnell erreicht werden.
Von außen erfolgt die Erschließung des Erdgeschosses über den zentralen Vorplatz und das Eingangsatrium. Mit Transparenz und Weite empfängt die Santander Bank Besucher und Mitarbeiter. Neben dem Empfang befinden sich Cafeteria, Mitarbeiterfiliale sowie Konferenz- und Schulungsräume.
Offene Büros und Atrien
Die Layouts der Bürozonen mit einer Gebäudetiefe von ca. 16 m sind fortlaufend in die mäandrierende Grundrissform integriert. Durch ihre offene Gestaltung sind sie einfach untereinander zu koppeln und neu zu organisieren, wodurch Flexibilität und Informationsaustausch gewährleistet sind. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Arbeitsplatzanforderungen gestalten sich die Bürozonen als ein Mix aus Zellen-, Kombi- und Teambüros sowie open-space-Raumformen.
In den normalen Bürobereichen kamen klare, fein konturierte Trennwandsysteme von Maars concepts, Typ String, zum Einsatz. Im Vorstandsbereich wurde dagegen ein Strähle-System zur Gliederung verwendet: Typ 2300 ist eine innovative Ganzglaslösung mit Schallschutz. Speziell für die Arbeitsplätze entwickelte Bene Tische und Möbel wie den Clean-Desk mit flexibler, elektromotorischer Höhenverstellung zum Sitzen und Stehen. Beleuchtet werden die Arbeitsplätze von Stehleuchten, die als Sonderausführung von Waldmann gefertigt wurden.
An Knotenpunkten wurden im Bereich der Magistrale Chill-out-Zonen eingerichtet, die als Rückzugsinseln dienen. Und auch in der offenen Bürostruktur gibt es Relax-Punkte, die mit losem, organisch geformtem Mobiliar einen bewussten Kontrast zur sonst orthogonalen Anordnung der Flächen bilden. Auf einfache, spielerische Art wird dadurch ein wichtiger Beitrag für ein positives, kreatives Arbeitsklima geleistet.
Damit wurde dem Wunsch nach Informationsaustausch aufwendig und kunstvoll Rechnung getragen. Thematisch unterschiedlich realisiert bieten diese Bereiche außergewöhnliche und abwechslungsreiches Ambiente für Gespräche und laden zum Verweilen, Relaxen oder Nachdenken ein. Essenzielle Themen wie Wasser, Luft, Stein oder Holz regen die Phantasie an; die großzügige Gestaltung lässt den Gedanken freien Raum.
Darüber hinaus dienen die Atrien als Foyers für die Sonderbereiche Besprechungs- und Schulungsräume und können bei Bedarf flexibel in die Arbeitsprozesse eingebunden werden.
Lebendig gegliedert
Horizontal sind alle vier Atrien über die nach West-Ost verlaufende Magistrale verbunden, vertikal erschließen Panoramaaufzüge schnell und störungsfrei die Büroflächen.
Im EG befindet sich das Restaurant, in dem bis zu 250 Mitarbeiter gleichzeitig speisen können. Es enthält eine großzügige Free-flow-Zone sowie fünf individuelle Gastronomiebereiche. Zusammen mit dem angrenzenden Atrium kann das Restaurant als Versammlungsstätte für 750 Personen genutzt werden. Die flexible Nutzungsmöglichkeit wird durch die vorgelagerte Außenterrasse ergänzt.
Gegenüber den unteren Geschossen ist das 3. OG an den Baukörperenden zurückgesetzt. Die lebendige, horizontale Gliederung des Gebäudes setzt sich somit auch vertikal fort. Das Gebäude fügt sich dadurch auch in seiner Höhenentwicklung vorteilhaft in die umgebende Bebauung ein.
Im westlichen Teil des 3. OG befindet sich der Vorstandsbereich mit Vorstandsbüros und zugehörigen Sekretariaten. Darüber hinaus gibt es zwei verschieden große Konferenzräume, einen Gästespeiseraum, ein Archiv und Nebenräume. Nach Osten schließen weitere Büroflächen in unterschiedlichen Größen an.
Elegantes Farbkonzept
Der Charakter der lebendigen, gläsernen Architektur wird durch das für den Innenraum gewählte Farb- und Materialkonzept sowie das lose Mobiliar unterstrichen. In den Bereichen des Eingangsatriums, der Magistrale, den Kommunikationsinseln sowie den Konferenzräumen dominieren helle, freundliche Farben, die in Kombination mit dunklen Hölzern spannungsreich inszeniert wurden. Rottöne, als Corporate-Farben der Santander Bank, finden im gesamten Gebäude Anwendung.
Während im EG einzelne rote Akzente durch das Mobiliar gesetzt wurden, bestimmt in den Bürozonen ein roter Teppichboden das Bild: Equilibrium von Interface als linear texturiertes Schlingenprodukt, das neben schöner Oberfläche einen hohen Komfortwert bietet.
Insgesamt reflektiert die stilvolle Farbzusammenstellung die elegante Form des transparenten Baukörpers. Zusammen mit aufwendigen Detaillösungen für den Innenausbau, wie z.B. der Cafeteria im Eingangsbereich oder den Medienwänden in den Konferenzräumen, erfüllen Architektur und Innenarchitektur die modernen und repräsentativen Ansprüche des Bauherrn.
Weitere Informationen
Bodenbelag bba 552 Höhenverstellbarer Tisch bba 553 Trennwandsysteme Bürobereiche bba 554 Raum-Systeme Vorstandsbereich bba 555
Stehleuchte bba 556
Architekten: HPP Hentrich-Petschnigg & Partner KG, Düsseldorf Projektpartner: Volker Weuthen Projektleitung: Matthias Bartsch, Wolfgang Miazgowski Projektteam: Stephan Meyer, Maria Josephine Jaspers, Stephan Heimann, Sandra Jansen, Simone Brockhaus
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