16 goldene Staubgefäße einer stilisierten Rose im Wappen symbolisieren die Städte und Gemeinden des Kreises Lippe zwischen Teutoburger Wald und lippischem Bergland, der etwa mit dem ehemaligen Fürstentum übereinstimmt.
Dort, in Dörentrup-Bega, findet sich ein – für Deutschland noch immer – eher ungewöhnliches Einfamilien-Wohnhaus.
Holzrahmenbauweise
Obwohl bereits in den 1960er und 70er Jahren der Holzhausbau als eine auch für Deutschland praktikable Bauform propagiert wurde, hat sie sich nicht auf breiter Front durchgesetzt.
Das typische amerikanische Wohnhaus ist in über 90% der Fälle eine „Timber-Frame-Construction“, eine „Holzrahmenbauweise“.
Liegt es möglicherweise an unserer Mentalität oder an der unterschwellig über Jahrhunderte gewachsenen Vorstellung, dass „richtig gemauerte“ Massivbauten Holzhäusern – in Deutschland namentlich Fachwerkhäusern – vorgezogen werden?
Geeignete Hölzer sind in gleicher Weise wie die konstruktiven Kenntnisse hier wie dort vorhanden. Zudem stammen die amerikanischen Holzbau-Kenntnisse offensichtlich von europäischen Einwanderern. Die dortigen Konstruktionen dürften von aus Nordfrankreich und England überlieferten Fachwerkkonstruktionen mit sehr engen Stützenstellungen abgeleitet sein.
Die in Deutschland übliche Aussteifung mit geschosshohen Diagonalstreben bzw. Kopf- und Fußbändern kann dabei entfallen.
Gute Werte
Die bauphysikalischen Werte dieser Holzrahmenkonstruktion entsprechen dem Niedrigenergiestandard: Die Außenwände weisen einen U-Wert von 0,186 W/m²K auf, die oberste Geschossdecke liegt bei 0,190 W/m²K, die Fenster insgesamt etwa bei 1,462 W/m²K. Für das gesamte Haus wird ein U-Wert von 0,341 W/m²K erreicht.
Voll funktionsfähig
Die quadratische Grundrissgestaltung des Wohnhauses ist klar orientiert und funktionsfähig.
Die äußere Gestaltung, nicht zuletzt durch das mit der klassisch-roten Frankfurter Pfanne Seidenglanz gedeckte Zeltdach, ist schnörkellos, die Mittelachsen sind leicht betont.
Auch unter dem Gesichtspunkt, dass traditionelle Baumethoden für immer mehr Bauinteressierte unerschwinglich werden, kann die Holzrahmen-Bauweise ein wichtiger Impuls für zukünftiges Bauen sein.
Der Wandaufbau von innen nach außen sieht wie folgt aus: Gipskarton: 20 mm Lattung: 40/60 mm mit Mineralfaserdämmung 20 mm (Installationsebene), Dampfsperre: PE-Folie, Stöße verklebt, Holzrahmen: 20/160 mm mit Mineralfaserdämmung 120 mm Spanplatte: V 100, 19 mm, verschraubt Unterdeckbahn: diffusionsoffen Konterlattung: 30/50 mm, senkrecht
Lattung: 30/50 mm, waagerecht
Schalung: 19/121 mm, senkrecht, Fichte, weiß grundiert, 2x deckend mit Kunstharzdispersion gestrichen.
Dacheindeckung
Zur Wahl der Dacheindeckung ein Statement vom verantwortlichen Planer Dipl.-Ing. Thomas Kunkel: „ Die Frankfurter Pfanne kenne ich seit Jahren. Schon damals – wie heute auch – gab es die 30jährige Braas-Garantie gemäß besonderer Urkunde. Die Dachpfanne besitzt alle Formvorteile eines seit Jahrzehnten erfolgreichen Klassikers, der stete Verbesserungen erfahren hat. Die jüngste Generation, die Frankfurter Pfanne Seidenglanz in Star-Qualität, stellt aus meiner Sicht das Optimum der technischen Entwicklung dar: Die neuartige, Schmutz abweisende Wirkung sorgt dafür, dass Staub, Ruß oder Sporen kaum Halt finden und bei jedem Regenschauer abgespült werden. So ist das Dach widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen, trocknet schneller ab und kommt stets zu neuem Glanz.“
Weitere Informationen
Frankfurter Pfanne Seidenglanz bba 504
Planung: Dipl.-Ing. Thomas Kunkel, Dörentrup-Bega
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