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In Blau getaucht

Neubau eines Museums in Frankfurt am Main
In Blau getaucht

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Die Treppe im neuen Deutschen Romantik-Museum in Frankfurt stellt in vielerlei Hinsicht keine normale Treppe dar. Wohl auch deshalb wird sie von Mäckler Architekten, die den Museumsbau entworfen und geplant haben, „Himmelstreppe“ genannt.

Anforderung:

Klinker als Treppenbelag mit besonderer Farbgebung nach Architektenwunsch

Lösung:

Individuell angepasster Produktionsprozess plus zusätzliche Handarbeit


Im vergangenen Jahr wurde das Deutsche Romantik-Museum eröffnet. Gezeigt wird eine Sammlung zur deutschen Romantik, die in den vergangenen rund 100 Jahren vom Freien Deutschen Hochstift zusammengetragen wurde und weltweit einzigartig ist. Der Museumsbau beherbergt eine Ausstellungsfläche von rund 1.200 m2 sowie weitere 400 m2 für Wechselausstellungen. Bauherrin ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding.

Treppenaufgang als Illusion

Die einläufige Haupttreppe des Museums ermöglicht den Zugang zu den drei Ausstellungsebenen und liegt hinter der Straßenfassade des Museumsneubaus.

Die besondere Lage der Treppe ermöglichte erst, eine städtische Museumsfassade mit Straßenfenstern am Hirschgraben zu realisieren, obgleich die Ausstellungsräume ohne Tageslichtöffnungen auskommen müssen. Die Fenster wurden an den drei Treppenpodesten angeordnet und bilden als einziges sich wiederholendes Fassadenelement die Treppe im Straßenraum ab.

Der gesamte Treppenraum wurde in Blau getaucht und verjüngt sich über seine Länge in Höhe und Breite, so dass dieser „unendlich“ erscheint. Eine Illusion, die erst beim Hinaufsteigen und Hinabblicken genommen wird.

Der Belag der Treppe wurde von Deppe-Backstein entwickelt. Obwohl die Klinkermanufaktur vorrangig Ziegel für den Hochbau entwickelt und produziert, kommt das Unternehmen immer wieder den individuellen Wünschen von Architektinnen und Architekten nach.

Blaupause

In einer Kleinstauflage und innerhalb eines individuell angepassten Prozesses, für den die Fertigung umgestellt wurde, ist ein ungewöhnlich verdichtetes, blau und anthrazit eingefärbtes gedämpftes Material entstanden. Die Vollsteine wurden in Handarbeit in die gewünschten Fliesenformate geschnitten und im Romantik-Museum verlegt.

Auf jedem Treppenabsatz öffnet sich eine tiefe Sitznische in der Außenwand, deren Fenster mit blauer Folie und einem Novalis-Zitat versehen ist. So ist insgesamt im wahrsten Sinne des Wortes eine Blaupause entstanden.

Klinker auch im Foyer

Auch für den Foyerboden hat die Klinkermanufaktur Deppe-Backstein das entsprechende Material zur Verfügung gestellt. Der Foyerboden präsentiert sich als ein kleinteiliges Ziegelpflaster in Schwarz-, Ocker- und Rottönen, dazwischen gemengt immer wieder bunt gesprenkelte Steine aus zerkleinerten Weltkriegstrümmern und Zement, den sog. TVG-Steinen der Trümmerverwertungsgesellschaft, die in fast allen Frankfurter Nachkriegsbauten verbaut waren.

In diesem Fall stammen sie aus dem Verwaltungsgebäude, das vor dem Romantik-Museum auf dem Grundstück stand. Auch zur Entwicklung der Fliesen hat der Klinkerhersteller einen individuellen Herstellungsprozess in Gang gesetzt, verschiedene Formate und Farben als Vollsteine produziert und schließlich in Scheiben geschnitten, so dass diese als Fliesen verlegt und abgeschliffen werden konnten. Damit ist ein romantischer Gedanke umgesetzt worden, denn so finden sich der Vorgängerbau und die Bauten der gesamten Frankfurter Altstadt im Boden des neuen Romantik-Museum wieder.


Bauherrin: Städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding, Frankfurt a.M.
www.abg.de

Architekten: MÄCKLERARCHITEKTEN, Frankfurt und Berlin
www.chm.de


Prof. Christoph Mäckler: „Nicht nur die Treppe, sondern auch der Foyerboden setzt einen höchst romantischen Gedanken um: In dem kleinteiligen Ziegelpflaster, bestehend aus bunt gesprenkelten Steinen aus zerkleinerten Weltkriegstrümmern, finden sich nicht nur der Vorgängerbau, sondern auch Bauten der gesamten Frankfurter Altstadt wieder.“

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