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Elementierte Transparenz

Multifunktionsgebäudekomplex in Hirschberg
Elementierte Transparenz

Das neue Gebäude der Goldbeck Gruppe in Hirschberg bildet einen markanten Blickfang in der malerischen Landschaft.

Der rundum verglaste Baukörper ermöglicht interessante Blickwinkel auf die lang gestreckte Bergkette der Bergstraße und in die weite Ebene des Rheintals.
Der neue Standort der Goldbeck Regionalgesellschaft Süd stellt ein gelungenes Beispiel moderner Industrie- und Gewerbearchitektur dar.
Mit der im Mittelpunkt angeordneten gläsernen Demonstrations- und Versuchshalle Gobazentrum will das Unternehmen Innovationsfähigkeit, Kommunikationsbereitschaft und Transparenz signalisieren: Hier werden als Gestaltungsbeispiele Gewerbebau-Exponate der verschiedenen Bausysteme des Unternehmens in Originalgröße präsentiert.
Optimale Bedingungen für Neuansiedlungen
Mit dem neuen Gewerbepark Hirschberg-Süd im Zentrum des Rhein-Neckar-Dreiecks bietet die Gemeinde optimale Bedingungen für industrielle und gewerbliche Neuansiedlungen.
Mit einem Autobahnanschluss direkt an der A 5 ist eine gute Verkehrsanbindung an die nahe gelegenen Wirtschaftsregionen Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Karlsruhe sowie die Städte Frankfurt und Stuttgart gegeben.
Die Goldbeck Gruppe fand hier einen geeigneten Standort für ihre Regionalgesellschaft Süd, die von Hirschberg aus den vier süddeutschen Niederlassungen Mannheim, Frankfurt, Stuttgart und München sowie die Geschäftsstelle Baden-Baden betreut.
Kommunikatives Konzept
Der neue Gebäudekomplex sollte neben modernen Büro- und Verwaltungsräumen und einem Parkhaus ein innovatives Demonstrations- und Versuchszentrum nach dem Vorbild des Gobazentrums am Hauptsitz des Unternehmens in Bielefeld beinhalten.
Weitere Vorgaben für die Ausschreibung des Architektenwettbewerbes: Eine kommunikative und transparente Architektur unter Verwendung der unternehmenseigenen Produktgruppen für elementiertes Bauen mit System, verknüpft mit einem funktionalen Nutzungskonzept.
Das Architekturbüro Schwarz Architekten (Stuttgart) überzeugte mit einem ganzheitlichen Entwurf, mit dem die exponierte Lage des 10 000 Quadratmeter großen Grundstückes unmittelbar an der Autobahn optimal ausgenutzt und alle Anforderungen des Bauherrn gekonnt umgesetzt werden.
Die städtebaulich einfache und klare Gliederung des Komplexes ist funktional gut ablesbar und einprägsam. Unter großzügigem Einsatz der Werkstoffe Glas, Stahl und Aluminium hat das Architektenteam einen in seiner Außenwirkung und Funktion beispielhaften Industrie- und Gewerbebau mit vielen interessanten Details geschaffen, bei dem die Gestaltungsmöglichkeiten der vorhandenen Bausysteme kreativ ausgeschöpft wurden.
Die Demonstrations- und Versuchshalle und das nebenstehende Parkhaus, die parallel zur A 5 errichtet wurden, bilden einen Blickfang für täglich rund 85 000 Verkehrsteilnehmer und schirmen gleichzeitig den angrenzenden Büro- und Verwaltungstrakt schallschutztechnisch einwandfrei zur Autobahn ab, ohne den Blick auf die Kulisse der gegenüberliegenden Bergstraße zu verstellen.
Demonstrationshalle für Exponate im Maßstab 1:1
Herzstück des offen konstruierten, durchlässigen Gebäudekomplexes ist das Gobazentrum, eine 1 300 Quadratmeter große und über 14 Meter hohe Halle im Bausystem Gobaplus für Betriebs- und Funktionshallen.
Sie enthält Exponate im Maßstab 1:1 aus den verschiedenen Produktgruppen: Neben den Gobaplus Exponaten sind Beispiele für Büro- und Geschäftshäuser (Gobaplan) inklusive komplett ausgestattetem, benutzbarem Besprechungsraum im Obergeschoss sowie unterschiedliche Fassadenvarianten aus dem Bereich Parkhäuser und Parkdecks (Gobacar) ausgestellt.
Hier wird für Architekten und Bauherren das Baukastenprinzip des systematischen Bauen mit vorgefertigten Elementen und einheitlichem Grundraster deutlich: Mit den komplett montierten, begehbaren Gebäudesegmenten und Fassadenteilen werden verschiedene Bauprojekte in ihrem konsequenten Aufbau gezeigt.
Die originalgetreue Präsentation macht Konstruktion, Technik, Qualität und Funktion gleichermaßen sichtbar. Sie veranschaulicht das Zusammenwirken verschiedener Bauelemente in unterschiedlichen Bauphasen und zeigt die flexiblen Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten der elementierten Bauweise.
Das Demonstrations- und Versuchszentrum selbst steht mit seiner filigranen Konstruktion und dem hohen Tageslichteinfall für eine repräsentative und funktionale Industriehalle. Durch eine optimale und konsequent an den Himmelsrichtungen orientierte Platzierung der Halle und ein ausgefeiltes natürliches Belüftungssystem wird eine Aufheizung im Sommer und eine Auskühlung im Winter vermieden.
Offener Kommunikationsgang
Der Haupteingang wird wirkungsvoll durch das Demonstrations- und Versuchszentrum von der Autobahn abgeschirmt und durch ihn gelangen die Besucher in einen fast sechs Meter breiten, rund 70 Meter langen und 15 Meter hohen Kommunikationsgang mit filigraner Treppe und drei abgehängten Brückenstegen, über die alle Gebäudeteile erschlossen werden.
Der großzügig angelegte Bereich besticht durch kleine, aber feine Details: Der Boden im Erdgeschoss und die Treppenaufgänge bestehen aus grauem und schwarzem Granit, der zum Teil rau und ungeschliffen belassen wurde.
Die Brückenstege sind mit Industrieparkett in einem warmen Holzton belegt. Stützen und Träger der viergeschossigen Konstruktion sind aus Stahl, die Deckenunterseiten zeigen unbehandelten Beton, so dass die mit natürlicher Oberfläche verarbeiteten Materialien Stahl, Beton und Holz ein besonderes Ambiente erzeugen.
Auf der einen Seite des Kommunikationsganges liegt offen und von allen Seiten und Ebenen einsehbar der Ausstellungsbereich. Auf der anderen Seite grenzt das u-förmige, viergeschossige Büro- und Verwaltungsgebäude an. Hier setzen rotgefärbte Betonelemente und verschiedene Kunstobjekte angenehme, farbige Akzente.
Dahinter liegen auf drei Ebenen rund 5 500 Quadratmeter moderne Bürofläche. Die weiteren Flächen mit separaten Treppenhäusern sind langfristig vermietet.
Innenausstattung
Die Büro- und Besprechungsräume im Gobaplan-System haben einen hohen Tageslichteinfall durch großflächige Fensterbänder, verfügen über eine hochwertige Ausstattung (Sonnenschutz, individuell regulierbare Kühlung, Lichtsystem, Infrastruktur für Kommunikationsanlagen) und können durch den Einsatz mobiler Trennwände flexibel genutzt werden.
Während die Außenräume den Blick in das weite Rheintal gewähren, sind die innen liegenden Räume um ein Atrium angesiedelt. Die Architekten haben hier das Ambiente einer Landschaft aus der Provence mit „ausgetrocknetem“ Flussbett aus Kies nachempfunden, in dem das anfallende Regenwasser versickern kann.
Der Innenhof mit Terrasse und Brückensteg, umgeben von Findlingen, russischem Zierwein, Bambus und Buchsbaum, ist als Kreativ- und Ruhezone gedacht.
Kleiner architektonischer Clou: Die Linie des Steges markiert exakt den Schattenverlauf am Tag der Sommersonnenwende am 21. Juni um 13 Uhr.
Konsequente Formensprache
Nach außen hin setzt sich die konsequente und moderne Material- und Formensprache fort. Die Fassade des Büros aus silbergrauen Aluminium-Kassetten fügt sich harmonisch in die gläserne Struktur des Gobazentrum ein und unterstreicht den repräsentativen Charakter des Gesamtkomplexes. Gestalterisch ebenbürtig eingebunden präsentiert sich auch das Gobacar-Parkhaus mit versetzten Ebenen und rund 120 Stellplätzen.
Durch die Brückenstege mit verglasten Luftraum und durchgehendem Flachdach können alle Arbeitsplätze trockenen Fußes erreicht werden. Die Fassade aus einfachen Gitterrost-Elementen auf drei Seiten bietet unterschiedliche Blickwinkel mit voller Transparenz bis zur scheinbar geschlossenen Fassade, so dass neben der städtebaulich klaren Gliederung ein interessanter Spannungsbogen erzeugt wird.
Das Parkhaus in Systembauweise auf der Grundlage industriell vorgefertigter, widerstandsfähiger Beton-Fahrbahnelemente überzeugt mit Helligkeit, Großzügigkeit und Nutzungsfreundlichkeit. Die Konsequenz des Gesamtentwurfs setzt sich auch in der Außenanlage fort. Stringente Formen und hochwertige Materialien unterstreichen einerseits die klar ablesbaren Funktionen und wechseln sich andererseits gezielt mit frei fließenden Formen ab. Der bewusste Verzicht auf eingrenzende Einfriedigungen unterstreicht die Offenheit des Ensembles und der Unternehmenskultur.
Photovoltaik-Anlage
Den sonnenreichen Standort Hirschberg an der Bergstraße haben die Architekten auch für den Einsatz regenerativer Energien zu nutzen gewusst.
An der südlichen Parkhaus-Fassade und auf der Dachfläche wurden insgesamt über 600 Module der Unternehmenstochter Goldbeck Solar GmbH installiert. Mit 40 Watt pro Modul erzeugt die Photovoltaik-Anlage eine Gesamtleistung von rund 30 Kilowatt jährlich, was dem Stromverbrauch von acht Vier-Personen-Haushalten entspricht.
Architekt: Architekturbüro Schwarz Architekten, Stuttgart
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