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Magnetwirkung beabsichtigt

Neubau Stadthalle Graz
Magnetwirkung beabsichtigt

Im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms von Graz entstand auf einem Grundstück der Grazer Messe nach den Plänen des Architekturbüros Prof. Klaus Kada eine Multifunktionshalle, die mit ihrem 150 m langen und 46 m breit überkragenden Dach an dieser Stelle ein markantes städtebauliches Zeichen setzt.

Im spannungsreichen Kontrast dazu steht die filigrane Pfosten-Riegel-Konstruktion der Glasfassaden und des an die Halle anschließenden, hoch aufragenden gläsernen Büroturms.
Situation
In einem von Tradition und historischem Erbe bestimmten Umfeld hat die Stadt Graz eine geradezu modellhafte Entwicklung vollzogen. Internationale Beachtung findet die Integration zeitgenössischer Architektur in die gewachsenen Strukturen; diese Erscheinung setzt sich über das Zentrum hinaus fort entlang der fast 3 km langen Nord-Süd-Schneise des Autobahnzubringers Ost.
Etwa auf halbem Weg befindet sich das Grazer Messegelände. Seine gute Verkehrsanbindung und die mögliche Verfügbarkeit größerer zusammenhängender Grundstücksflächen sehen die Stadtplaner als ideale Voraussetzung für die Entwicklung eines Subzentrums an der Peripherie.
Architekturidee
Das mit der spezifischen räumlichen Struktur des Ortes vertraute Architekturbüro Klaus Kada weist der Stadthalle die Funktion eines kräftigen Magneten zu, der die Stadtentwicklung fördern und weitere Bauvorhaben anziehen soll.
Ein riesiges Dach auf vier Stützen definiert den Straßenraum als außen liegendes Begegnungs- und Veranstaltungszentrum. Auf eingespannten Stützen aus Stahlbeton lagern die beiden Hauptträger aus Stahlfachwerk.
Kraftschlüssig mit diesen verbunden, überspannen als Fachwerk ausgebildete Nebenträger die gesamte Länge von 150 m bei einer Auskragung von 2 x 46 m.
Das weit in den Straßenraum hineinragende Dach verleiht dem Gebäude eine starke räumliche Dominanz und prägt signifikant das Entree an der viel befahrenen Conrad-von-Hötzendorf-Straße.
Lichtdurchflutet
Seine transparente, als filigrane Pfosten-/Riegelkonstruktion ausgeführte Fassade verbindet optisch den Vorplatz mit dem Hallenraum. Das lichtdurchflutete Foyer bildet – gemeinsam mit den seitlichen Foyers im Norden und im Süden – die Aufenthalts- und Erschließungszonen.
Von hier aus gelangt der Besucher in das Messegelände, den Tagungsbereich im 1. OG und, über Brücken und Galerien miteinander verbunden, in den ebenfalls neu erbauten gläsernen Büroturm. Großflächig verglaste Raumabschlüsse nach innen und nach außen ermöglichen den Blickbezug zum Geschehen in der Halle, auf dem Messegelände und zur Stadt hin.
Transparenz und Durchlässigkeit ist das verbindende Thema des Entwurfs – optisch erfassbar in Form gläserner Raumabschlüsse und großformatiger, schwenkbarer Öffnungen, räumlich über Brücken, Galerien und Verbindungsgänge miteinander verschränkt und baulich in Form unterschiedlicher Konstruktionen mit Glas umgesetzt.
Konstruktiv
So lässt die 150 m lange Fassade entlang der Conrad-von-Hötzendorf-Straße tief in die Halle blicken. Konstruktiv handelt es sich um eine Pfosten-/Riegelkonstruktion aus dem Aluminiumprofil Schüco FW 50+ in Verbindung mit einer Stahl-Unterkonstruktion.
Das wärmegedämmte Profil ist speziell für den Einsatz als vertikale Fassade oder Lichtdach konzipiert. In diesem Fall sind die Isoliergläser in liegenden Formaten (390 x 120 mm) innen umlaufend von einem Profil gehalten, während sie außen lediglich zweiseitig, und zwar horizontal, mit Glasleisten gesichert sind.
Die beiden vertikal aneinander stoßenden Glasflächen sind flächenbündig mit Silicon verfugt. Auch die Füllungen der in diese Fassade bündig eingelassenen Fluchttüren sind mit einer Silicondichtung verklebt, so dass sie optisch kaum ins Auge fallen. Die Verwendung von farblich abgestimmtem Silicon anstelle von Aluminium-Leisten verleiht der Konstruktion eine zusätzliche Transparenz.
Einheitliche Ansichtsbreiten
Für die Elementfassade des benachbarten Büroturms entwickelten die Gebäudespezialisten aus Bielefeld in Zusammenarbeit mit Alu König Stahl – dem Schüco-Lizenzpartner für Österreich – eine Sonderkonstruktion nach Vorstellungen des Architekten Prof. Klaus Kada.
Ein einheitliches Erscheinungsbild trotz individueller Funktionen war sein Anliegen; er wünschte sich eine über die gesamte Fassadenabwicklung hinweg optisch identische Ansichtsbreite des Profils – egal, ob es sich bei den geschosshohen Verglasungen um ein festverglastes oder bewegliches Element handelt, um ein Brüstungselement oder ein Brandschutzelement, das den Feuerüberschlag verhindern soll.
Erschwert wurden diese Vorgaben durch die Tatsache, dass der Turm sich an seiner Nordfassade oberhalb des 3. OG nach außen zunehmend überhängend entfaltet. Das eigens für dieses Projekt entwickelte Sonderprofil zeichnet sich durch seine schmale Ansichtsbreite von nur 35 mm aus, welches – anthrazitfarben pulverbeschichtet – optisch die Anmutung einer Stahlkonstruktion vermittelt.
Dem unbeteiligten Betrachter präsentiert sich die Fassade des Büroturms von jeder Stelle aus als eine präzise gerasterte Konstruktion, gegliedert mittels 14 mm breiter Schattennuten und filigraner Deckleisten. Nur die rhythmisch wiederkehrenden Fensteröffnungen unterbrechen diese Ebenmäßigkeit mit dem Spiel der im Verhältnis von 1:2 geteilten beweglichen Flügeln.
Weitere Informationen
Pfosten-Riegelfassade bba 501
Architekt: Professor Klaus Kada, Graz
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