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Transparent und doch sicher

Neubau Polizei- und Justizzentrum in Zürich
Transparent und doch sicher

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Das Polizei- und Justizzentrum in Zürich ist schweizweit einzigartig und beeindruckt neben seiner Größe mit technischer Ausstattung und moderner Gestaltung. Größtenteils kam der Innenausbau mit zahlreichen Sonderlösungen im Trockenbau und Trennwandbereich von der Lindner Group. Neben Offenheit waren Sicherheit auch bei Brandschutz und Erdbeben gefragt.

Anforderung:

Offen- und Sicherheit für riesiges Bauprojekt. Für unterschiedliche Bereiche individuelle, flexible Ausgestaltungen

Lösung:

Mobile Glastrennwände, remontierbare Wandelemente, verglastes Brandschutzsystem, Akustik-Sonderlösungen


Mit 280 m Länge, 115 m Breite, 35 m Höhe und einer Geschossfläche von 133.467 m² ist das neue Polizei- und Justizzentrum (PJZ) am ehemaligen Güterbahnhof in Zürich ein Projekt mit außergewöhnlicher Größenordnung.

Von 30 Einzelstandorten wurden Abteilungen der Kantonspolizei und der Staatsanwaltschaften sowie das Forensische Institut Zürich, die Züricher Polizeischule und ein neues Gefängnis für Polizei- und Untersuchungshaft ebenso wie Teile des Zwangsmaßnahmengerichts an einem Standort gebündelt. Ziel war es, die Zusammenarbeit der Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden zu vereinfachen und so die Sicherheit aller Bürger zu verstärken. Motto des Bauprojekts: „Synergien nutzen und gemeinsam besser Kriminalität bekämpfen“. Für mehr Sicherheit sorgt auch die Zusammenlegung des Polizeigefängnisses mit dem Untersuchungsgefängnis.

Historie des PJZ

Bereits in den 1980er Jahren wollte man Polizei und Justiz an einem gemeinsamen Standort vereinen. Als Alternative zum in einer großen Abstimmung abgelehnten Kasernenareal in der Nähe des Hauptbahnhofs wurde das Areal des Güterbahnhofs in Zürich Aussersihl vorgestellt. Sogar ein eigenes Gesetz wurde für das Großprojekt PJZ verfasst. Die Bürgerinnen und Bürger sprachen sich per Volksentscheid zwei Mal für den neuen Standort aus.

Den Masterplan für das Gelände entwarf Mitte der 2000er Jahre zunächst das Züricher Büro Gigon & Guyer. Er diente als Grundlage für den Realisierungswettbewerb, den Theo Hotz Partner als ausführendes Architekturbüro und Generalplaner 2006/2007 für sich entscheiden konnte. Als Generalunternehmen setzte sich 2017 die HRS Real Estate AG durch. Die Lindner SE, Zweigniederlassung Opfikon, wurde als Komplettanbieter für den Innenausbau bereits 2014 in der Planungsphase mit an Bord genommen. 2017 startete der Rohbau, 2019 folgten der Innenausbau und Ende Oktober 2022 die Einweihung des neuen Polizei- und Justizzentrums.

Gebündelte Kraft unter einem Dach

Verschiedene Institutionen mit verschiedenen Bedürfnissen erfordern unterschiedliche Raumangebote wie Büro- und Konferenzbereiche, Unterrichtsräume und Ausbildungsstätten, Labore sowie Untersuchungs- und Sicherheitsbereiche. Neben Standardsystemen für den Innenausbau von Decke, Boden und Wand fertigte Lindner hierfür eine Vielzahl an Sonderlösungen. Als Materialien wählte man Sichtbeton, Eichenholz und viel Glas – eine Komposition, die allen Räumen eine gewisse Ruhe verleiht und dem Gebäudekomplex die Strenge nimmt.

Bestes Beispiel für mehr Offenheit ist das großzügige Atrium, das alle sechs Stockwerke miteinander verbindet. Auch das Restaurant im EG dient, offen und warm gestaltet, mit Blick auf begrünte Lichthöfe und mit mäandrischen Grundrissen als lockerer Begegnungsort zwischen internen und externen Mitarbeitern und Gästen im PJZ.

In fast allen Bereichen findet sich die Kombination aus warmer Eiche und Glas wieder – so entstanden helle, transparente Räume mit einer angenehmen Atmosphäre. Für die Erschließungswege zwischen Atrium, Büro- und Konferenzräume wählten die Architekten Sichtbeton als optische Abgrenzung.

Die Büroflächen wurden meist in Form von Großraumbüros konzipiert. Systemtrennwände aus Glas, kombiniert mit Wandelementen und Holztüren in Eiche, sorgen für die räumliche Abtrennung von Einzelbüros und Besprechungsräumen.

Gläserne Trennwände

Die Trennwandsysteme wurden dabei raumhoch, zum Teil bis zu einer Höhe von 3,8 m ausgeführt. Hierfür entwickelte Lindner die Glastrennwand Lindner ‚Life Clear‘ grundlegend neu. Die Trennwand ermöglicht mit maximalem Glasanteil offene Räume. Optional können Jalousien im Scheibenzwischenraum integriert werden. Hinsichtlich der Akustik sorgen Lindner Sonderlösungen ebenfalls für eine bessere Arbeitsumgebung, mit Schallwerten in den Büros bis zu Rw,P 53 bzw. 57 dB.

Verglaster Brandschutz

Konstruktives Highlight des Gebäudes bildet die zweigeschossige Innenfassade zur Turnhalle in den Untergeschossen: ein von der Betondecke hängendes Brandschutzsystem mit Lindner ‚Life Freeze 137‘ Verglasungen und einer ummantelten Unterkonstruktion. Diese erfüllt neben einer beeindruckenden Optik strenge Auflagen in Bezug auf Erdbeben- und Absturzsicherheit sowie Brandschutz. Die übergroßen, in der Höhe aufgeteilten Sichtfenster mit 1.875 x 5.060 mm Gesamtmaß wurden von Lindner werkseitig vorgefertigt und anschließend vor Ort mit einem Kran montiert. Für die Schießanlagen im UG versah Lindner die Türen mit schusssicheren Sonderelementen.

Von den Trainingsräumen bis zur Einsatzzentrale der Kantonspolizei: Hier im 5. OG gehen alle Meldungen für die Kantonspolizei ein. Gute Akustik und Sprachverständlichkeit spielen hier eine sehr wichtige Rolle. Daher verfügen alle eingesetzten Produkte über hohe Schallschutzwerte. Im Forensik-Labor spielt nicht nur ein ruhiges Umfeld eine Rolle, sondern auch eine reinraumgerechte Umgebung. Hierfür kam u. a. eine Lindner Reinraum-Röntgenschiebetür zum Einsatz. Auch im Trockenbau entwickelte Lindner Sonderlösungen: für die Zwischenwände eine Trockenbauschürze ohne Diagonalaussteifung mit verschiedenen Durchführungen und 2 m Abhanghöhe. Die Korridorwände wurden wiederum als Systemwandschürze mit integrierter Be- und Entlüftung ausgeführt.

Über das zentrale Atrium geht es in die Konferenzräume im 6. OG. Auch hier war eine offene, helle Raumatmosphäre gefragt. Sonderstahlkonstruktionen in Kombination mit großflächigen, bis zu 7 m-Verglasungen lassen viel Licht in die Räumlichkeiten. Dabei konnten über die gesamte Raumhöhe Brandschutzanforderungen von EI30, in Teilbereichen sogar EI60, gewährleistet werden. Dank mobiler Trennwände, Sondertüren und -möbel lassen sich die Konferenzräume funktional und bequem nutzen.

Sicherheit, Brand- und Erdbebenschutz

Genauso wichtig wie Offenheit und Transparenz im PJZ war es, den hohen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Daher führte Lindner die Glastrennwände, Wandbekleidungen in den Brandschutzanforderungen EI30 und EI60 sowie Türen in den Sonderanforderungen RC3 und FB4NS aus. In der Schweiz gelten erhöhte Erdbebenauflagen. So entsprechen alle Bauteile z. B. in der Einsatzzentrale, aber auch die Innenfassade zur Turnhalle hin der BWK III. „Eine große Aufgabe dieses Projektes war die Planung. Die hohen architektonischen Standards mit der Technik, dem Budget und dem Termindruck zu vereinbaren, war (…) eine der Herausforderungen. Wir hatten dafür mehr als zehn eigene CAD-Konstrukteure im Einsatz und haben eng mit den Fachabteilungen Statik, Brandschutz und Schallschutz im Hause Lindner zusammengearbeitet“, so Projektleiter Alexander Eggerstorfer.


Projekt: PJZ Zürich

Standort: Güterstrasse 33, 8004 Zürich, Schweiz

Bauherrschaft: Kantonspolizei Zürich

Masterplan: Büro Gigon & Guyer, Zürich, CH

Ausführendes Architekturbüro | Generalplaner: Theo Hotz Partner AG; Zürich, CH
www.theohotz.ch

Generalunternehmen: HRS Real Estate AG

Bauzeit: 2017 – 2022


Regierungsrätin Jacqueline Fehr beim Spatenstich 2017: „Hoffentlich gelingen folgende zwei Vorhaben: Erstens sollen unsere Mitarbeitenden im neuen PJZ ein Arbeitsumfeld vorfinden, das ihnen in möglichst zeitgemäßer Umgebung ein effizientes Arbeiten erlaubt. Und zweitens soll ein Zentrum für Polizei und Justiz entstehen, das trotz schwieriger Aufgaben ein menschliches Gesicht hat.“


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  • Bürogebäude in Leverkusen (bba-online)

www.bba-online.de/trennwaende/offene-raeume-fuer-angenehmes-arbeiten

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