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Eigenes Rot durchgesetzt

Sanierung einer denkmalgeschützten Apotheke in Wangen im Allgäu
Eigenes Rot durchgesetzt

Nach langem Hin und Her mit Denkmalamt und Stadtoberen konnte die Fassadensanierung nach speziellen Vorstellungen der Eigentümer umgesetzt werden. Das gewünschte, leuchtende Rot wurde mit einer beständigen Dispersionssilikatfarbe realisiert.

Die St. Martins Apotheke in Wangen hat eine wechselvolle (Bau-)Geschichte.

Abweichend vom spätgotischen Bestand, wurde das Gebäude 1906 im Jugendstil mit zahlreichen klassizistischen Applikationen auf altem Fundament neu gebaut.
Ende der 30er Jahre erklärten die Nazis den Jugendstil zur entarteten Kunst und die Jugendstilelemente des Bauwerks mussten abgeschlagen oder überputzt werden. Anfang der 50er Jahre wurde ein Sockelrelief angebracht und 1993 erfolgten die ersten Maßnahmen und Korrekturen der baulichen Sünden an der Rückseite des Gebäudes.
Als man sich dann an die Planung der Fassadensanierung machte, begann eine fast dreijährige, ergebnislose Auseinandersetzung mit dem Denkmalamt und der Stadt. Die Eigentümer hatten nämlich ganz eigene Ideen für die Farbgestaltung ihrer Apotheke. Gemeinsam mit einer befreundeten Künstlerin entwickelten sie die Vorstellung, das Gebäude in ein kräftiges Rot zu fassen. Erst ein neuer Bürgermeister, der dem Farbkonzept aufgeschlossen gegenüber stand, brachte die Wende.
Oberfläche mechanisch entfernt
Als mit der Sanierung und farblichen Neugestaltung der Vorder- und Rückseite begonnen wurde, bildete eine Untergrundprüfung die Grundlage der Restaurierung. Hierbei wurde festgestellt, dass die gesamte Fassade in den 40er Jahren mit einer Kunstharzbeschichtung versehen worden war, die klimatechnisch in etwa wie eine Plastikfolie wirkte. Dieser alte Farbanstrich musste mechanisch von der gesamten Oberfläche entfernt werden. Aufwändige Ornamente und Kassetten wurden freigelegt und zahlreiche Stuckelemente wie Vasen, Rosetten oder Blumen nach historischem Vorbild neu aufgebaut.
Als Grundierung kam Contact-Plus von Keim zum Einsatz. Anschließend folgte eine zweimalige Beschichtung mit Keim Granital in zwei verschiedenen Rottönen. Granital ist eine Dispersionssilikatfarbe, die in rund 270 Standardfarbtönen verfügbar ist und sich in verschiedenen Applikationstechniken verarbeiten lässt.
bba-Infoservice
Grundierung 525 Beschichtung 526
Planung: Joachim Scheible, Architekt, Bauverwaltungsamt Wangen Reinhold Leinmüller, Restaurator, Ravensburg Markus Schneider, Keim-Fachberater
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