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Kunsthaus Zürich: Erweiterungsbau von David Chipperfield fertiggestellt

Raum für Licht und Kunst
Kunsthaus Zürich: Erweiterungsbau von David Chipperfield fertiggestellt

David Chipperfield Architects haben einen Erweiterungsbau für das Kunsthaus Zürich realisiert. Ausgestellt werden darin u.a. Sammlungen der Klassischen Moderne und Kunst ab 1960. Mit dem Neubau ist das Kunsthaus Zürich nun das größte Kunstmuseum der Schweiz.

Vor 110 Jahren ließ die Zürcher Kunstgesellschaft zwischen Großmünster und Universität ihren ersten Museumsbau errichten: das Kunsthaus Zürich. 1958 und 1976 ergänzten sie diesen um zwei weitere Gebäude. Der neue (dritte) Erweiterungsbau von David Chipperfield steht am Heimplatz gegenüber dem ältesten Bestandsgebäude und präsentiert sich als kompakter Kubus mit einer durch Lisenen gegliederten Fassade aus hellem Jurakalkstein.

Zentrale Halle mit Treppenaufgang im Kunsthaus Zürich
 Zentrale Halle mit Treppenaufgang. Materialität: Sichtbeton (Wände) und Krastaler Marmor (Boden). Bild: Juliet Haller, Amt für Städtebau, Zürich

Mehr Kunstgenuss durch Reduktion

Eine zentrale und öffentlich zugängliche Eingangshalle mit Freitreppe stellt das „Herz“ des Bauwerks dar und dient als Verbindung zu dem rückwärtigen, höhergelegenen „Garten der Künste“. Um die Halle gruppieren sich ein Festsaal, die Räume der Museumspädagogik, Café und Museumsshop. Massive Galerien und -treppen leiten die Museumsbesucher von der Halle in die Ausstellungssäle. Diese befinden sich ausschließlich in den beiden Obergeschossen.

Eine reduzierte Materialität stellt das Raumerlebnis und den Kunstgenuss in den Mittelpunkt: Vorherrschend ist Sichtbeton; Marmorfußboden markiert im Erdgeschoss die frei zugänglichen Bereiche. Die vom Zweck her intimeren Ausstellungsräume haben hingegen Böden aus Eichenparkett. Messing findet sich an Türen, Laibungen und Geländern im ganzen Gebäude.

Ausstellungsraum im Kunsthaus Zürich von Chipperfield
Ausstellungsraum. Bild: Juliet Haller, Amt für Städtebau, Zürich

(Tages-)Licht als Gestaltungselement

Bedeutung wurde im Chipperfield-Erweiterungsbau auch dem Gestaltungselement Licht beigemessen. Hierbei machte es aus energetischen Gründen Sinn, möglichst viel Tageslicht zu nutzen. Im Erdgeschoss wird dies über das Oberlicht in der Mitte der Halle und die großformatigen, bodentiefen Öffnungen an den Eingängen erreicht. In den Ausstellungsebenen lassen ebenfalls raumhohe Fensterflächen und im obersten Geschoss zusätzlich Überkopfverglasungen natürliches Licht ins Innere.

Für die insgesamt 2.500 Quadratmeter Glas verbaute man „Climatop XN Diamant Protect“ von Saint-Gobain. Hierbei handelt es sich um ein extra klares Glas, das viel Licht in den Raum lässt und in Verbindung mit dem integrierten, niedrig-emissiven „Planitherm“-Glas einen besonders guten Wärmeschutz aufweist. Für den erhöhten Einbruchschutz wurde das Diamant-Glas als Sicherheitsglas und zum Teil mit erhöhtem Schallschutz eingebaut.

Ausstellungsraum im Kunsthaus Zürich von Chipperfield
Ausstellungsraum. Bild: Juliet Haller, Amt für Städtebau, Zürich

Erneuerbare Energien und Recyclingbeton

Dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet, wird der Energiebedarf des Chipperfield-Baus zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt. So kommt etwa zum Heizen und Kühlen Erdwärme in Verbindung mit Baukernaktivierung zum Einsatz. Zudem verwendete man als Konstruktionsmaterial 90 Prozent Recyclingbeton.

www.kunsthaus.ch


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