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Wohltuend reduziert

Verwaltungs- und Produktionsgebäude in Geisingen
Wohltuend reduziert

Dipl.- Ing. Bernd Niebuhr, Fachjournalist, Hannover / red.

Trokamed ist ein produzierendes Unternehmen der Medizin- und Feinwerktechnik in Geisingen.
Als Spezialist für Zubehör in der minimal invasiven Chirurgie bzw. Endoskopie und Hersteller einzelner Komponenten sind Präzision und Innovation wie auch Zuverlässigkeit, Kompetenz und Offenheit für die Firma unabdingbar.
Das Architekturbüro Merz aus Bad Dürrheim stand vor der Aufgabe, exakt diese Attribute in das Erscheinungsbild des Firmenneubaus umzusetzen.
Die Vorgaben des Bauherren waren unmissverständlich. Eine anspruchsvolle und individuell gestaltete Architektur sollte die Leistungsfähigkeit, das fortschrittliche Denken und Handeln sowie Funktionalität und Flexibilität des Betriebes von außen sichtbar machen. Dementsprechend lautet die Prämisse des Entwurfsgedanken: Zeitgemäß und zukunftsorientiert.
Ablesbare Gliederung
Realisiert wurde ein Industriegebäude, das durch seine eindeutige und ablesbare Gliederung in Produktions- und Verwaltungsbereich gestalterisch überzeugend wirkt.
Die Architekten haben es verstanden, eine wohltuende Architektur zu schaffen, die ganz auf das Wesentliche reduziert ist und ohne Effekthascherei auskommt. Das Gebäude präsentiert sich ästhetisch anspruchsvoll und großzügig. Gekonnt sind unterschiedliche Stilelemente eingesetzt, die das positive Leistungsbild des Unternehmens offenkundig und fassbar werden lassen.
Der lang gezogene, repräsentative Verwaltungsbereich ist ein optisch schwebender Längstypus, der durch seine einfache, aber prägnante Ausbildung besticht.
In zweiter Ebene befindet sich eine dominante, rote Wandscheibe, die die Bereiche Produktion und Verwaltung visuell trennt.
Im Innern wird diese äußerliche Trennung durch großzügige Wandschlitze aufgehoben. Diese „Sichtbeziehungen“ stellen eine interne Transparenz zwischen Verwaltung und Produktion her, die die räumlichen Zwänge des funktionalen und menschlichen Zusammenspiels aufhebt.
Der Verwaltungstrakt ist so konzipiert, dass er auf die doppelte Größe erweitert werden kann. Bei den Produktionsräumen ist durch einen modularen Aufbau sogar eine vierfache Vergrößerung der Fläche möglich. Der Charakter und das Erscheinungsbild des Gebäudes bleiben in jedem Fall erhalten.
Die moderne Technologie, die im gesamten Betrieb ihre Anwendung findet, wird insbesondere in der Produktionshalle deutlich. Zukunftsorientiert und funktional durchdacht, stören hier keine unnötigen Winkel und Verbauungen das Arbeiten. Eine klare Linienführung prägt das Erscheinungsbild. Sie symbolisiert, dass die Reihenfolge des Produktionsflusses eindeutig im Vordergrund steht.
Sichtmauerwerk
Die lineare Form wird durch das KS-Fasensteinsichtmauerwerk fortgesetzt, das zwischen den Produktionshallen zum Einsatz kam.
Die umlaufende Fase an jedem Stein gibt dem Innenraum eine lebendige, geradlinige Charakteristik. Jeder einzelne Stein zeichnet sich auf der Wandoberfläche dezent rechtwinklig ab. Zusätzlich wird die horizontale Fase optisch durch die waagerechten Lüftungskanäle unterhalb der Decke aufgenommen. Die klare Linienführung wird auf diese Weise fortgeführt; der Fugeneffekt kommt so noch besser zur Geltung.
Das Charakteristische am KS-Fasenstein ist die umlaufende Fase. Sie gibt dem Kalksandstein und der gesamten Wand eine besondere Ausstrahlung.
Die Fase ist 6 mm breit. Damit ergibt sich im Fassadenbild eine Gesamtfasendicke von 12 mm. Die Steine werden in Dünnbettmörtel verlegt, so dass die Fuge optisch nicht hervortritt. Die Fasenstruktur wird in der Wandfläche nicht gestört.
Reizvoll einsetzbar sind auch farbige KS-Fasensteine. Neben dem bekannten Weiß gibt es sie auch in den Farben Blau, Gelb, Rot und Grau, so dass gestalterische Akzente gezielt hervorgehoben werden können.
Installationskanäle integriert
Das KS-Fasenstein-System zeichnet sich neben den gestalterischen Qualitäten auch durch planerische und bautechnische Vorteile aus. Zum Beispiel ist es auf dem 12,5-cm-Mauerraster aufgebaut. Zur Optimierung der Architektenpläne steht ein CAD-Programm zur Verfügung, mit dessen Hilfe die 12,5-cm-Maße eingehalten werden. Es erarbeitet ein sauberes Wandbild mit einem vorgegebenen, konsequenten Fugenverlauf.
Damit das Sichtmauerwerk nicht durch Kabelrohre oder Schlitze zerstört wird – zum Beispiel bei der Elektroinstallation – sind im Fasenstein-Mauerwerk Installationskanäle angeordnet. Die Kabel werden im Mauerwerk einfach durch den Installationskanal gezogen. Zeitaufwendiges Stemmen und Fräsen der Wand entfallen somit. Das Sichtmauerwerk bleibt unbeschadet und in seiner gewünschten optischen Qualität erhalten.
Weitere Informationen
KS-Fasenstein bba 521
Architekt: Architekturbüro Merz, Bad Dürrheim
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