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Dauerhaft entfeuchtet

Historische Kirchensanierung in Türkheim
Dauerhaft entfeuchtet

Johann Schmuzer aus Wessobrunn erbaute 1683/84 im Auftrag Herzog Maximilian Philipps die Loretokapelle im bayerischen Türkheim. Sie ist eine Nachbildung der Santa Casa zu Loreto.

Das Innere wurde mehrmals umgestaltet. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kapelle 1954.
Zeitlicher Ablauf der Mauerwerksentfeuchtung
Die außen 7,3 x 5,6 m messende Loretokapelle zeigte Ende der neunziger Jahre Schäden an Putz und Farbe des 60 cm dicken Ziegelmauerwerks, hervorgerufen durch kapillar aufsteigende Feuchtigkeit. 1998 wurde von der zuständigen Kirchenverwaltung eine Komplettsanierung zur Erhaltung des Bauwerks beschlossen. Sie wurde begonnen mit der zerstörungsfreien Beseitigung der aufsteigenden Mauerfeuchtigkeit durch die Technik der „drahtlosen Elektroosmose“ (Murag AG), die ohne statische Eingriffe ins Mauerwerk sowie chemiefrei erfolgt.
Genutzt wird dabei ein Naturgesetz, das besagt, dass sich ionisiertes Wasser vom Plus- zum Minuspol bewegt. Die Wanderbewegung des Wassers wird umgekehrt und die Feuchtigkeit vom plusgepolten Mauerwerk zum Erdreich, dem Minuspol, transportiert.
Feuchtigkeitsgehalt wird gemessen
Daraufhin installierte man im Inneren der Kapelle eine Aquamat Mauerentfeuchtungsanlage. Vor Inbetriebnahme, also vor Beginn der Entfeuchtung, wurden vier Messstellen mit insgesamt sechs Messpunkten eingerichtet und deren Messwerte als Ist-Zustand festgehalten. Der Summenwert aller Messstellen betrug zu diesem Zeitpunkt 45,3 Gew%.
Im Sommer darauf wurde die Außenfassade vom Zementputz befreit und komplett mit einem atmungsaktiven Putz versehen, der einen neuen Anstrich erhielt. Zwölf Monate nach Beginn der Mauerenfeuchtung ergab die Nachmessung im Jahr 2000 unter jahreszeitlich identischen Klimabedingungen eine Summe aller Messstellen von 26,8 Gew%.
Damit waren Werte innerhalb der Ausgleichs- und Erhaltungsfeuchtigkeit erreicht; die Mauerwerksentfeuchtung galt als erfolgreich abgeschlossen.
Innenrenovierungs- Maßnahmen
Erst danach wurden die Innenrenovierungsarbeiten unter der Bauleitung von Dipl.-Ing. Architekt Stiefvatter von ortsansässigen Handwerkern durchgeführt. Der schadhafte salzgeschädigte Zementputz wurde entfernt und durch Kalkputz ersetzt. Für den gesamten Innenanstrich kam Kalkfarbe zum Einsatz.
Die Haltbarkeit von Kalkputz und Kalkanstrich ist auf trockenem Mauerwerk für einen langen zeitraum gewährleistet. Auch die Fresken wurden restauriert und die Empore erneuert. Seit 2001 präsentiert sich die historische Kapelle im sehr gelungen sanierten Zustand.
Weitere Informationen
Drahtlose Elektroosmose bba 508
Architekt: Dipl.-Ing. (FH) Architekt H. Stiefvatter, Türkheim
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