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Mit Blei geschützt

Umbau einer Krankenhausstation in Trier
Mit Blei geschützt

Baulicher Strahlenschutz ist eine Herausforderung – besonders dann, wenn eine neue Abschirmung im bestehenden Gebäude installiert werden soll: Hier gilt es, lückenlosen Schutz zu schaffen und gleichzeitig Platz, Gewicht und Kosten zu sparen. Am Beispiel eines Trierer Klinikums wird die Aufgabenlösung mit dem Werkstoff Blei gezeigt.

Robert Pichel, Blue Moon CC GmbH | be

Im Strahlenschutz zählt jeder Millimeter: Schon kleinste Lücken in der Abschirmung führen zum Austritt gefährlicher Röntgen- oder Gammastrahlen. Einzelne lokale Strahlenquellen lassen sich relativ unkompliziert abschirmen. Im Bereich der Nuklearmedizin ist der Sachverhalt jedoch komplexer: Die mit radioaktiven Medikamenten behandelten Patienten geben die Strahlung selbst und über Abwasser noch tagelang weiter. Nuklearmedizinische Pflegestationen umfassen daher nicht nur Behandlungs-, sondern auch abgeschirmte Aufenthalts- und Schlafräume inklusive eigener Wasserentsorgung.
2013 ließ das Trierer Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen eine solche Station im bestehenden Gebäude installieren. Die Wahl von Material und Standort waren entscheidend für eine wirtschaftliche Lösung.
Blei ist aufgrund seiner hohen spezifischen Dichte nicht nur ein bewährtes Material im Strahlenschutz, sondern auch besonders platzsparend. Mit Bleiprofilen lassen sich Innenwände im Trockenbauverfahren einfach errichten.
Dazu muss lediglich eine ausreichende Fläche ohne tragende Elemente vorhanden sein.
In Trier fand man diese Voraussetzung in einem zuvor HNO-medizinisch genutzten Bereich – und zwar im obersten, siebten Stockwerk des Klinikums. Weil es sich dabei um einen Aufbau auf dem vormaligen Dach handelt, verfügt dieser Bereich über relativ wenige tragende Elemente. Die ehemalige Dachfläche ist für hohe Schneelasten ausgelegt und erfüllt daher auch die statischen Voraussetzungen. Die Lage hat den Vorteil: Die Strahlung kann durch Decke und Außenwände entweichen, ohne Menschen zu gefährden. An diesen Stellen ließen sich Material und Aufwand einsparen.
Unsichtbar integriert
Die Station besteht aus fünf Patientenzimmern, einem Behandlungs- und einem Aufenthaltsraum. Die 2,20 m hohen Innenwände wurden aus 6 mm dicken Bleiprofilen der Röhr + Stolberg GmbH errichtet. In Trägervorrichtungen aus Stahl lassen sich die mit Nut und Feder versehenen Profile lückenlos stapeln. Die Wasserentsorgung ist in den Hohlräumen der Wände untergebracht. Der Boden wurde ebenfalls mit Bleiprofilen abgeschirmt. Anschließend wurden Wände und Böden verkleidet – die insgesamt 42 t Bleihalbzeuge sind heute unsichtbar integriert.
Planung: Planungsgesellschaft Röder mbH, Losheim am See/Trier HT Labor + Hospitaltechnik AG, Heideck
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