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Aufs Wesentliche konzentriert

Bürozentrale eines Reiseveranstalters in Stans
Aufs Wesentliche konzentriert

Der Reiseveranstalter „Travel Europe“ aus Stans in Tirol hat eine dynamische Entwicklung erfahren, die nun im Bau einer neuen Zentrale dokumentiert ist. Deren Architektur zeichnet sich durch eine äußerst reduzierte Formensprache aus. Wie kaum ein anderer Baustoff ist Glas, optisch präsent und gleichzeitig zurückhaltend, prädestiniert, die beabsichtigte Wirkung zu erzielen.

Travel Europe bietet Reisepakete für Mittel-, Ost- und Südosteuropa an, zusammengestellt aus einzelnen Reisedienstleistungen, die er am Markt einkauft. Der Vertrieb erfolgt an andere Unternehmen der Branche wie Reisebüros und andere Tourismusunternehmen im europäischen Ausland, nicht jedoch an Endverbraucher. Die Expansion des Unternehmens erforderte eine Erweiterung der Büroräumlichkeiten, die am bisherigen Standort nicht mehr möglich war. Die Vorgaben für den Wettbewerb mit geladenen Architekturbüros sind anspruchsvoll: Entstehen sollte ein Neubau in hochwertiger Architektur für 80 bis 100 moderne Büroarbeitsplätze mit allen notwendigen Zusatzräumen.
Die Forderungen nach viel Freiraum, einer guten Raumakustik sowie Erweiterungsmöglichkeiten zeugen von klaren Vorstellungen der Bauherren. Im Nachhinein erscheint die einstimmige Entscheidung der Jury für den Entwurf des Architekturbüro Oskar Leo Kaufmann + Albert Rüf aus Dornbirn als logische Konsequenz.
Architektur
Städtebaulich kleinteilige, gewachsene Strukturen prägen die Gemeinde Stans im Unterinntal. Das neue Bürogebäude setzt sich – dem Wesen des Unternehmens entsprechend – selbstbewusst davon ab und folgt anderen Maßstäben, die sich aus funktionalen und büroorganisatorischen Abläufen ergeben. Weniger am Ortsbild orientiert, nimmt der Neubau eher Rücksicht auf die Landschaft.
Der eingeschossige, transparente Baukörper in geringer Höhenentwicklung schmiegt sich in die Topographie und wird von der Natur durchdrungen: Drei großzügige Patios bieten Raum für große Bäume. So partizipieren auch innen liegende Büroarbeitsplätze an wohltuendem Grün. Der zentrale Treppenturm setzt einen vertikalen Akzent.
Geschickt das leichte Gefälle des Grundstücks nutzend, ist der Baukörper aufgeständert. Darunter sind nahezu alle benötigten Parkflächen angeordnet. Die allbekannte „Blechwüste“ ist elegant vermieden, die Nutzer werden die witterungsgeschützten Auto-Stellplätze, vor allem in schneereichen Wintern, zu schätzen wissen.
Gebaute Organisation
Der Grundriss bildet eindrucksvoll die funktionalen und organisatorischen Abläufe sowie – darüber hinaus – die immateriellen Grundsätze des Unternehmens ab. Entsprechend der Forderung des Bauherrn nach flachen Hierarchien arbeiten alle auf einer Ebene. Die Arbeitsplätze sind, in ihren jeweiligen Funktionen zusammengefasst, entlang verschiedener Ringe angeordnet, die sich schleifenartig überschneiden. Schleifen sind „endlos“, somit gibt es keine „toten Ecken“ oder Sackgassen. An den Schnittstellen sind zentrale Funktionen wie Druck- und Kopierstationen, Aufenthaltsbereiche und begrünte Außenbereiche angeordnet. Im Zentrum liegt ein großzügiger Aufenthaltsbereich mit Küche und Außenterrasse. Hier mündet auch der vertikale Erschließungskern, über den die Mitarbeiter auf kurzem Weg von der Parkebene ihren Arbeitsplatz erreichen. Über dieses Treppenhaus ist auch die Dachterrasse erschlossen, die ein grandioses Panorama auf die umliegende Bergwelt freigibt.
Konsequent reduziert
Die Architektur der neuen Travel Europe-Zentrale beeindruckt durch ihre Reduktion auf das Wesentliche. Diese Maxime setzt sich in der Beschränkung auf drei Materialien konsequent fort: Holz auf den Böden (Parkett) und an den Wänden (Paneelen). Lochbleche als Decken- und Fassadenverkleidung und viel Glas – außen und innen. Im Gegensatz zu Baustoffen, die eine verborgene Struktur mit anderen Funktionen umhüllen, muss der transparente Baustoff Glas verschiedene Funktionen gleichzeitig erfüllen. In Stans kamen somit hoch-komplexe Glaselemente zum Einsatz, hergestellt vom Uniglas-Partnerbetrieb Glas Marte aus Bregenz.
Den gestellten Anforderungen kam das Produkt Uniplus 0,6 Unishade nach. Die Besonderheit in diesem Glasaufbau sind die modernen, variabel einstellbaren Unishade-Jalousien im Scheibenzwischenraum der Isolierglaseinheiten. Sicher geschützt vor jeglicher Witterung, aber auch vor Staub und Schmutz, übernehmen sie eine wirksame Sonnenschutzfunktion.
In halb geöffnetem Zustand reflektieren die einzelnen Lamellen das Licht an die Decke. Dadurch gelangt blendfreies Licht bis in die Tiefe der Räume, die Arbeitsbereiche werden besonders gleichmäßig ausgeleuchtet. Sind die Lamellen vollständig geschlossen, entsprechen sie einer Verdunkelung. Gleichzeitig verbessern sie zusätzlich den ohnehin schon guten Ug-Wert von 0,6 W/m²K. Die äußeren Raumabschlüsse aus Glas – insgesamt etwa 800 m² – weisen eine Gesamtstärke von 80 mm auf, sie sind bis zu einer Tonne schwer. Die hohe Qualität der architektonischen und konstruktiven Leistung erweist sich besonders im Detail: Die Glaselemente sind flächenbündig zur äußeren Wandbekleidung montiert. Die Ganzglaskonstruktion mit Lamimart-Stufenverbund-Sicherheitsglas und Securmart-Einscheiben-Sicherheitsglas ist statisch selbsttragend, zusätzliche Tragkonstruktionen sind überflüssig. Der obere Anschluss ist gleitend ausgeführt. Die Materialien sind so verteilt, dass äußerst selten drei verschiedene an einem Detailpunkt zusammentreffen.
Weitere Informationen
Isolierglas mit integrierten Jalousien bba 522 Ganzglaskonstruktion bba 523
Architektur und Planung: DI Oskar Leo Kaufmann+ Albert Rüf, Dornbirn, Österreich
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