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Kleiner Dreh mit Wirkung

Neubau eines Firmengebäudes in Hamburg
Kleiner Dreh mit Wirkung

Der Neubau eines Schmuckproduzenten sollte wie ein Schmuckstück aussehen. Dies erreichte der Architekt, indem er das mittlere Geschoss um 15 Grad aus der Flucht drehte und mit unterschiedlichen Fassadenmaterialien und -farben spielte. Zum Einsatz kamen durchgefärbte Faserzementplatten sowie eine blaue Putzfassade.

Karolin Böhm | jo

Durch die Drehung des mittleren Geschosses des dreistöckigen Gebäudes fassen die obere und untere Etage die mittlere Ebene wie ein mehrschichtig gefertigtes Schmuckstück ein. Ein interessanter Effekt – auch für die räumliche Konzeption. Durch die Drehung entstehen auf jeder Ebene Flächen im Außenbereich, die sich in Ausrichtung und Größe unterscheiden und der Nutzflächenerweiterung im Freien dienen. Je nach Bedarf eignen sich diese für Pausen oder Kundengespräche. Im Erdgeschoss ist die Freifläche durch Verwendung von Holzplanken als „Bootssteg“ gestaltet. Grünstreifen und Bach, die das Gewerbegrundstück an zwei Seiten begrenzen, sind so in die Gestaltung einbezogen. Um die Grünflächen zu erhalten und die Wirkung der Fassade nicht zu stören, befinden sich die Parkmöglichkeiten zum größten Teil im Untergeschoss des Gebäudes.
Wechselspiel
Die Vorstellung eines Schmuckstücks auf den Neubau zu übertragen, gelang Architekt Ralf Linke, neben der Achsverdrehung, durch die Verwendung mehrfarbiger Faserzementplatten. Um ein optisches Wechselspiel mit der mittleren Gebäudeebene zu erzeugen, entschied sich der Architekt für durchgefärbte Faserzementplatten der Cembrit Cembonit Produktreihe.
Für das obere Stockwerk fiel die Wahl auf Platten in der Farbe Eisblau, für das untere Stockwerk auf die Farbe Dunkelgrau. Im Kontrast dazu erhielt die um 15 Grad gedrehte mittlere Ebene eine blaue Putzfassade mit Metallic-Beschichtung. Ein Aspekt, der die skulpturale Wirkung des Gebäudes unterstützt.
„Durch den Einsatz der Faserzementplatten im Wechselspiel mit der Putzfassade erhalten wir den passenden Effekt – zudem haben uns die durchgefärbten Cembrit Cembonit Platten hinsichtlich ihrer Farbvielfalt und -tiefe überzeugt“, so Ralf Linke.
Faserzementplatten zeichnen sich in der Projektumsetzung besonders durch ihre Flexibilität aus: Der Kombination von Farben, Formen und Oberflächen sind quasi keine Grenzen gesetzt. Bei diesem Gewerbebau erzeugen die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen der verwendeten Materialien eine gewisse Spannung. Ein Kontrast der seine Wirkung zeigt. Die Struktur der Faserzementplatten mit ihrer klaren geradlinigen Form und akkuratem Fugenraster wirkt zusammen mit der rauen Oberflächenstruktur des blauen Außenputzes wie ein Zusammenspiel der Kontraste.
„Erst durch die Cembrit Cembonit Platten konnten wir die Struktur eines Schmuckstückes optimal nachempfinden. Ähnlich wie bei einem Goldring, der in seiner Mitte einen Platinstreifen einfasst“, erklärt Ralf Linke.
Das Thema Energieeffizienz war neben der Optik ein weiterer wichtiger Aspekt für Bauherr und Architekt. Auch hier besitzen die Faserzementplatten Vorteile: Bauphysikalisch spielt eine vorgehängte hinterlüftete Fassade vor allem im Bereich Tauwasser- und Wärmeschutz ihre Stärken aus. Bei konstruktiv richtiger Auslegung des Hinterlüftungsraums können bis zu zwei Drittel der Wärmebelastung vom Rauminneren ferngehalten werden. Die Fenster und Türen erhielten eine Dreifach-Verglasung. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe) mit 950 m Erdsonden versorgt das Gebäude durch eine Fußbodenheizung auf allen Stockwerken mit Wärme, die auch im Sommer zur Kühlung der Innenräume dient. Komplettiert wird das Energiekonzept durch dezentral angeordnete, von den Nutzern regulierbare Lüftungsautomaten mit Wärmerückgewinnung und Pollenfilter.
Architekt: Dipl. Ing. Ralf Linke, Norderstedt
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