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Transformation einer Süßwarenfabrik zum Gemeindezentrum in Genua

Umnutzung und Erweiterung einer Süßwarenfabrik zum Gemeindezentrum in Genua
Leuchtend transformiert

Cornigliano ist ein industriell geprägtes Stadtviertel im Westen der italienischen Hafenstadt Genua. Hier wurde eine ehemalige Süßwarenfabrik zum Gemeindezentrum umgenutzt. Das ortsansässige Architekturbüro Dodi Moss sanierte das alte Fabrikgebäude und ergänzte es durch einen leuchtenden Neubau.

Anforderung:

Transformation einer ehemaligen Süßwarenfabrik zum Gemeindezentrum

Lösung:

Sanierung und Ergänzung des Bestands um einen hellen Erweiterungsbau sowie Neugestaltung der Außenbereiche


Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts galt Cornigliano als begehrter Ort für die Sommerresidenzen des Adels. Nach dem Ersten Weltkrieg siedelte sich hier das größte Stahlwerk Westeuropas an, wodurch sich das bislang bürgerlich geprägte Viertel zum Arbeiterviertel wandelte. Im Zuge des Strukturwandels in den 1970er verloren viele Arbeiter ihre Jobs, die Bevölkerungszahlen in Cornigliano gingen kontinuierlich zurück – das Viertel musste sich ökonomisch neu ausrichten.

Seit der Gründung der »Società Per Cornigliano« 2003 versucht die öffentliche Hand, das ehemalige Fabrik- und Arbeiterviertel weiterzuentwickeln. Dazu gehört es auch, stillgelegte Industriegebiete wiederzubeleben. Ein Meilenstein im Rahmen der städtischen Sanierungsbemühungen ist das neue Gemeindezentrum, das auf dem Grundstück der ehemaligen Dufour-Bonbonfabrik entstanden ist. Es spielt eine wichtige Rolle für das Quartier, in dem es ansonsten an öffentlichen Räumen mangelt.

Erweiterungsbau für ein Gemeindezentrum in Cornigliano mit markant gestalteten Dächern
Bild: Anna Positano, Gaia Cambiaggi Studio Campo

Umfassende Transformation

Nach dem Wegzug der bekannten italienischen Süßwarenfabrik stand das sogenannte Dufour-Areal in Cornigliano leer. Die Stadt erwarb das Grundstück und stellte es lokalen Sportvereinen zu Verfügung, die sich nach wie vor aktiv in die Nachbarschaft einbringen. Um die Kapazität zu erweitern, wurden vorübergehend eingeschossige Betonanbauten hinzugefügt. Später wurden die verfallenen Anbauten wieder abgerissen.

Dodi Moss Architekten sanierten das Areal gemeinsam mit SAB aus Padua und ergänzten das ursprüngliche Fabrikgebäude durch einen attraktiven Erweiterungsbau. Dabei ordneten sie die Räume neu, verbesserten die Zugänglichkeit zum Areal und bewahrten gleichzeitig die Spuren der früheren industriellen Identität. Mit einer komplett renovierten Mehrzweckhalle, Tanz- und Billardsälen, Mehrzweckräumen für Freizeit- und Kulturaktivitäten sowie überdachten Außenbereichen ist nun ein attraktiver öffentlicher Ort für alle entstanden.

Erweiterungsbau für ein Gemeindezentrum in Cornigliano mit hinterleuchteter Glasfassade
Bild: Anna Positano, Gaia Cambiaggi Studio Campo

Leuchtender Erweiterungsbau

Der zweigeschossige Erweiterungsbau ergänzt die 630 Quadratmeter Fläche des Bestandsbaus um weitere 474 Quadratmeter. Charakteristisch ist das prägnant ausgebildete Dach, das die Giebeldachreihe des Bestands aufgreift. Ein Teil des neuen Dachs wurde zudem als Terrasse gestaltet, die in der Sommersaison nutzbar ist.

Das Erdgeschoss des Neubaus ist aus Stahlbeton errichtet und besteht größtenteils aus massiven Bauteilen. Für das Obergeschoss wählten die Architekten eine Stahlkonstruktion, die mit weißen Polycarbonatplatten verkleidet ist. In Kombination mit großzügig verglasten Fassaden dienen diese nicht nur der Belichtung – sie ermöglichen auch, dass das Gemeinschaftszentrum jeden Abend das Viertel erleuchtet.

In den offen gestalteten Grundrissen stehen nun ausreichend Flächen für Büros und Konferenzräume zur Verfügung, die auch für Veranstaltungen genutzt werden können. Darüber hinaus wurden eine Bibliothek, ein Fitnessbereich sowie eine Bar mit einer integrierten Küche eingerichtet.

Die Innenräume mit ihren großen Fenstern stellen eine direkte Beziehung zum Außenraum her, der u.a. für sportliche Aktivitäten genutzt werden kann. Erweiterung und Bestandsgebäude sind durch eine eine überdachte Passage verbunden, die ebenfalls das Motiv des Giebeldachs aufgreift.

Großzügig verglaster Innenraum im Gemeindezentrum in Cornigliano
Bild: Anna Positano, Gaia Cambiaggi Studio Campo

Neugestaltung der Außenbereiche

Teil des Projektes war auch die Neugestaltung der Außenanlagen. Ziel dabei war es, die Zugänge zum Areal neu zu definieren und die allgemeine Nutzbarkeit des Geländes zu verbessern. 

Auf der Südseite wurden Parkflächen und schattige Plätze geschaffen, die durch eine Platane und ein großes Blumenbeet von der Straße getrennt sind. Erreichbar ist das Gemeinschaftszentrum nun über einen leicht erhöhten Fußgängerbereich, der vom umgebenden Verkehr abgeschirmt ist und zudem für Aktivitäten im Freien genutzt werden kann. 


Projekt: Neues Gemeindezentrum

Standort: Viale Narisano, 14, 16152 Genova GE, Italien

Bauherr: Società per Cornigliano Spa

Architekten: Dodi Moss, Genua
www.dodimoss.eu

SAB Srl, Padua
www.sabsrl.eu

Fertigstellung: 2022


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