Noch vor zehn Jahren hatten Turnhallen und Sportstadien einen ganz anderen Status als heute: Heute ist Sport Lifestyle, Spektakel und Bühne fürs Sehen und Gesehenwerden. Millionenschwere Mega-Ereignisse wie Olympia, Fußballwelt- und -europameisterschaften oder Formel 1 verdeutlichen dies als mediale Großevents; Sport ist zum kommunikativen Treffpunkt, positiven Imageträger und zur lukrativen Investition geworden.
Die Anforderungen an die „Immobilie Stadion“ sind komplex geworden. Nicht nur eine extreme Flexibilität der Bespielbarkeit ist entscheidend, sondern auch der Service für den Kunden. Von der einfachen Erschließbarkeit durch den öffentlichen Nahverkehr, einem ausreichenden Parkplatzangebot, über einen weiträumigen Servicebereich für Gastronomie, Kartenvorverkauf und Fanshop bis hin zur vollständigen Überdachung der Sitzplätze, der Einführung von Logen und Business-Areas oder einer medialen Aufbereitung der Spiel entscheidenden Szenen in den Spielpausen.
Neun-Sterne-Stadion
Seit 2002 wird das Estadio San- tiago Bernabéu in Madrid zu einem Neun-Sterne-Stadion, also einem der besten und komfortabelsten Stadien der Welt umgebaut. Dieses Stadion setzt die neue Generation von Fußballarenen fort, die mit dem Stade de France begann und durch die zunehmende Medialisierung des Sports eine Vielzahl von neuen Aufgaben erfüllen muss.
Am Ende wird es knapp 80 000 Zuschauer fassen – durchgängig auf überdachten Sitzplätzen mit Sitzkissen und Wärmestrahlern. Voraussetzung und Grundbaustein der Planungen von Estudio Carlos Lamela war die Überdachung der Osttribüne, in der auch der neue Presse- und Medienbereich eingerichtet wurde. Auf dieser Seite des Stadions befindet sich der Haupteingang, so dass bei der Verkleidung der Fassade mehrere ästhetische und funktionale Vorteile von Edelstahlgewebe ausgenutzt wurden.
Schutz und Projektionsfläche
Die insgesamt 3 300 Quadratmeter große Fassade wirkt als Vorhang, der das dahinter liegende Spiel gleichermaßen abschirmt wie Blicke hinter die Kulissen erlaubt. Das Spiralgewebe Escale 7 x 1 verbindet durch die Flächigkeit der 7 mm breiten Edelstahlbänder diese Dynamik des Bildes mit einer überraschend dreidimensionalen Anmutung und außergewöhnlich hohen Brillanz.
Dies ermöglicht, die Stadionfassade aus großer Entfernung als Projektionsfläche für Werbebanner und Sponsorenclips zu nutzen. Mit drei auf Nachbargebäuden installierten, 18 000 Lumen starken Projektoren werden Standbilder und Werbefilme aus einer Entfernung von 100 Metern in einer Größe von 30 x 10 Metern projiziert.
Durch die Neigung der Fassade um 32 Grad erleben die auf Einlass wartenden Fußballfans die Werbebotschaften ebenso eingängig wie vorbeifahrende Passanten.
Weitere Informationen
Edelstahlgewebe- Fassade bba 528
Planung: Estudio Carlos Lamela, Madrid
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