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Feierliche Formensprache

Kirche der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit in Nürnberg-Langwasser
Feierliche Formensprache

Mit dem stetigen Wachstum der Trabantenstadt Langwasser war Anfang der 60er Jahre ein Kirchenneubau im Osten Langwassers erforderlich. Die Kirchenvertreter nahmen Kontakt mit dem Münchner Architekten Alexander von Branca auf.

Als Vorgaben erwarteten die Kirchenvertreter einen Raum mit einer Kapazität von 500 Sitzplätzen. Zudem sollte auf die damals bevorstehende Liturgiereform – die das für Oktober 1962 einberufene II. Vatikanische Konzil beschließen sollte – Bezug genommen werden.
Ein Hauptakzent: Die gemeinsame Eucharistie-Feier, die wieder stärker in den Mittelpunkt und das Bewusstsein der Gläubigen gerückt werden sollte. Das war denn auch der Grund, warum man nicht zum im Kirchenbau üblichen Langschiff tendierte. Vielmehr sollte es ein Zentralbau sein, der aufgrund der geforderten Sitzplatzzahl zu einem Oval auseinander gezogen werden müsste.
Nicht rein städtisches Gepräge
Entstanden ist – zunächst skizzenhaft – ein „Tempelbezirk“ mit zwei einander zugeordneten Halbkreisen, kombiniert mit regelmäßigen Säulen, einer dämmrigen Beleuchtung mit zentraler Lichtkuppel über dem Altarbereich.
Branca selbst beschreibt seinen gestalterischen Ansatz folgendermaßen: „Ich war der Meinung, dass die Kirche selbst ein nicht rein städtisches Gepräge haben sollte, sondern in ihrer äußeren Anlage auf eine landschaftliche Einbindung nicht verzichten sollte…“.
Deshalb wurden alle Bauten des Kirchenbereiches so angeordnet, dass sich Innenhöfe herausbildeten, die auch gegen den städtischen Siedlungsbereich abgegrenzt sind. Gestaltungsbasis der Kirche ist die Liturgie. Branca verzichtete auf eine „architektonische Aussage, die nur um ihrer selbst willen geschieht“.
Vielmehr erhebt der entstandene Raum für sich selbst wenig Anspruch, sondern weist durch seine „gewisse räumliche Großzügigkeit“ auf die Liturgie selbst hin.
Betonung mittels Lichtführung
Zentrale Mitte des Kirchenbaus bildet der Altar, der jedoch nicht baulich übermäßig erhöht akzentuiert wurde, sondern fast ausschließlich mittels Lichtführung seine Betonung erhält. Denn unmittelbar oberhalb des Altars öffnet sich das ansonsten geschlossene Dach und lässt Licht auf den sakralen Bereich fallen.
Zweite Besonderheit ist der den Kirchenraum umgebende Säulengang. Er soll der Möglichkeit feierlicher Prozessionen Raum geben.
Dazu Branca: „Zur architektonischen Gestaltung der Innenräume ist zu sagen, dass bewusst durch die Säulenstellung und die Gewölbe auf eine feierliche Formensprache, allerdings in vereinfachten Elementen, hingezielt wurde, die auch in der bewusst neu orientierten Architektur nicht ganz in Vergessenheit geraten sollte.“
Der komplett in Mauerwerk erstellte Kirchenbau findet seinen oberen Abschluss in einem Flachdach. Das Kirchenoval wird im ersten Drittel durch den umlaufenden Säulengang abgestuft.
Auch diese Dachfläche ist als Flachdach ausgeführt. Konstruktiv handelt es sich um einen Kaltdachaufbau aus Holz. Die Dämmung erfolgte oberhalb der innenliegenden Deckenverkleidung. Entsprechend dem Baujahr erfolgte die Abdichtung der Dachflächen noch mit traditionellem Bahnenmaterial und Perlkies als Auflast.
Dachsanierung
Aufgrund von Feuchteschäden musste die obere 700 Quadratmeter umfassende Dachfläche erneuert werden. Auch für diese Sanierung zog man den Münchner Planer zu Rate.
Auf seine Empfehlung hin erhielt das Kirchendach eine weiße Abdichtung aus Kunststoff-Dachbahnen.
Somit reiht sich auch das Dach in die gesamte Gebäudehülle ein, denn alle Fassaden sind schlicht verputzt und weiß gestrichen. Einzig die Dachränder der obersten und der zwei umlaufenden Dachflächen sowie die Regenfallrohre in ihrem patinierten Kupfergrün setzen sich hier ab.
Als oberste Abdichtung kam die Dachbahn Rhepanol fk des Flachdachspezialisten FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG zum Einsatz.
Diese auf dem kautschukartigen Werkstoff Polyisobutylen (PIB) basierende Kunststoff-Dachbahn verfügt über alle Eigenschaften, die für eine Sanierung von Flachdächern erforderlich sind.
Grundsätzlich für alle Verlegearten geeignet, wurde sie auf dem Kirchendach im Klettsystem mechanisch befestigt. Dank ihrer Bitumenverträglichkeit ist sie auch für den hier vorliegenden Einsatz oberhalb vorhandener bituminöser Abdichtungen geeignet.
Hauptmerkmal der Bahn ist der integrierte Dichtrand. Er sorgt zuverlässig und langfristig für sichere Nahtverbindungen.
Gleichzeitig sind zur Fügung der Nähte weder offene Flamme noch andere Wärmequellen erforderlich.
Das hochreißfeste Kunststoffvlies auf der Unterseite der Rhepanol fk macht die Bahn besonders robust und widerstandsfähig.
Für den dauerhaften Einsatz auf dem Kirchendach ist die Bahn bestens ausgerüstet: UV- und alterungsbeständig sowie weichmacher- und halogenfrei und zugleich kälteflexibel bis minus 60° C. Hinsichtlich des Brandschutzes erfüllt sie alle Anforderungen und ist im ausgeführten Schichtenaufbau – hier auf einer Holzschalung -widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme nach DIN 4102.
Komplett erneuert
Neben der Abdichtung selbst wurden im Rahmen der Sanierung auch der komplette Dachstuhl sowie die Lichtkuppel oberhalb des Altarbereiches erneuert. Bei dem neuen Kaltdachaufbau nagelte man direkt auf die Holztragkonstruktion eine Holzschalung.
Hierauf befestigte man dann die Klettstreifen nach einem zuvor vom Hersteller objektspezifisch berechneten Verlegeplan, um eine dem Objekt angemessene Windsogsicherheit zu ermöglichen.
Weitere Informationen
Kunststoff-Dachbahn mit Klettsystem bba 539
Architekt: Alexander von Branca, München
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