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Zeichen setzen

Klassenzimmer-Sanierung in Oldenburg
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Martin Schaarschmidt /red.

Bei ihrem Sponsoring-Projekt „Moderner Klassenraum“ realisierte die Freudenberg Bausysteme KG gemeinsam mit Oldenburger Hör-Forschern sowie drei weiteren Unternehmen zwei Modell-Klassenzimmer der Zukunft – innovativ, kostengünstig und mit einer Beispiel gebenden Fußboden-Lösung.
Im Mai des Jahres 2003 trafen sich in Bremen Vertreter der Freudenberg Bausysteme KG, Raumakustik-Forscher aus Oldenburg sowie Experten dreier weiterer Unternehmen, alle spezialisiert auf die zukunftsweisende Gestaltung von Arbeits- und Lebens-Räumen.
Ihre Diskussion kreiste um das Thema Schule, um laute und unansehnliche Klassenräume, um die Folgen mangelhafter räumlicher Bedingungen für Wohlbefinden und Lernerfolg und um die aktuelle Bildungsfinanzierung. Alle Beteiligten wollten ein Zeichen setzen, das Bewusstsein für die Gestaltung von Klassenräumen schärfen und gemeinsam zwei ganzheitliche Lösungen für einen Modell-Klassenraum der Zukunft schaffen – hinsichtlich Beleuchtung (Philips), Raum-Akustik (Rockwool), Farbgestaltung (Caparol) und Bodenbeläge (Freudenberg). Die Wirkung der räumlichen Veränderungen auf Schüler und Lehrer wollten die Forscher mit wissenschaftlichen Methoden nachweisen.
Als Ort für das gemeinsame Projekt diente die Grundschule im Oldenburger Stadtteil Wechloy. Hier sollten zwei bezahlbare Varianten für einen „Klassenraum der Zukunft“ entstehen.
Analyse
Die Grundschule Wechloy hat fünf Klassen des 1. bis 4. Schuljahrs, insgesamt 98 Mädchen und Jungen sowie sechs Lehrkräfte. Die Experten der verschiedenen Disziplinen prüften die für das Projekt vorgesehenen Unterrichtsräume 13 und 14 sowie einen weiteren Kontroll-Raum.
Nach Abschluss der Prüfung gab es für diese Räume keine guten Noten: Das Licht in den Klassenzimmern war mit 200 Lux viel zu schwach und verfügte über eine zu hohe Blendung. Die Raumakustik der hohen Räume war ungenügend, denn die Nachhallzeit in dem für Sprache relevanten Frequenzbereich von 250 bis 2000 Hz betrug über eine Sekunde.
Und die farbliche Gestaltung der Wände war in keinem befriedigenden Zustand. Ebenso kritisch waren die Fußböden der beiden Räume zu bewerten: Die Böden gaben federnd nach. Der Linoleum-Belag zeigte deutliche optische Abnutzung. Die Fugen der darunter liegenden Spanplatten hoben sich ab und die Unebenheiten führten zu verstärktem Abrieb.
Maßnahmen
Die Sanierungsarbeiten wurden während der Sommerferien vorgenommen: Die Firma Philips AEG Licht übernahm unentgeltlich Konzeption und Realisierung der Beleuchtungssysteme. Um die Raumakustik zu verbessern, baute Rockwool Akustikdecken und Wandfriese ein, während Caparol die neue Farbgestaltung der Wände übernahm. Vorbereitende Arbeiten und die Koordination verantwortete der Fachdienst Hochbau der Stadt Oldenburg.
Die Sanierung der Fußböden übernahm die Freudenberg Bausysteme KG: Die alten Böden wurden entfernt und neue Sperrholzplatten verlegt. Bei der Abstimmung des Konzeptes für die farbliche Gestaltung der beiden Räume arbeiteten Freudenberg und das FarbDesignStudio von Caparol eng zusammen.
Freudenberg stellte seine Kautschuk-Bodenbeläge norament 925 grano und norament 925 lago unentgeltlich zur Verfügung und finanzierte deren Verlegung durch einen ortsansässigen Handwerksbetrieb.
Die nora Beläge bestehen im Wesentlichen aus hochwertigen Natur- und Industriekautschukqualitäten sowie Mineralien aus natürlichen Vorkommen und umweltverträglichen Farbpigmenten. Sie sind frei von PVC, Weichmachern und Halogenen wie z. B. Chlor. Die Hammerschlagoberflächen, die vielfach auch in Krankenhäusern, Fabrikhallen oder Flughäfen Verwendung finden, zeigen selbst nach Jahren kaum Verschleißerscheinungen oder Verkratzungen. Sie sind auf lange Sicht weder in ihrer Funktionalität noch in ihrer Optik beeinträchtigt. Die Fußböden helfen Kosten sparen, weil sie sich leicht reinigen und pflegen lassen und nicht beschichtet werden müssen.
Sie sind sehr beständig gegen mechanische Beanspruchungen. Zudem haben sie eine R9-Einstufung bezüglich der Rutschhemmung gemäß BGR 181 und DIN 51 130.
Da die Bodenbeläge schwer entflammbar sowie frei von PVC und Halogenen sind, ist für einen Brandfall sicher gestellt, dass keine gefährlichen Gase wie etwa Chlorwasserstoff entstehen können.
Bewertete Ergebnisse
Nach Fertigstellung überzeugen die Klassenräume 13 und 14 hinsichtlich sämtlicher raumgestalterischer Aspekte: Die installierten Beleuchtungssysteme sind nicht nur deutlich heller, sondern auch weniger grell und zugleich Energie sparend.
Durch den Einbau der Schall absorbierenden Materialien konnte die Nachhallzeit im für Sprache relevanten Frequenzbereich auf 0,5 Sekunden gesenkt werden. Die innovative farbliche Gestaltung der Räume wirkt ruhig und entspannend. Alte Schulmöbel wurden mit Farbe in das Konzept integriert.
Die hellen Fußböden sind fußwarm, belastbar und sicher. Ihr freundliches Korndesign – mit blauem Grundton im einen und rotem Grundton im anderen Klassenraum – passt sich hervorragend in das farbliche Gesamtkonzept ein.
Für eine Befragung entwickelten Forscher des Oldenburger Hörzentrums geeignete Methoden und entsprechende Messinstrumente: 61 Mädchen und Jungen der 1. bis 3. Klassen wurden in einem Vorher-Nachher-Vergleich zu ihrem Raumerleben befragt.
„Hinsichtlich des Fußbodens fragten wir die Kinder u. a. nach dessen Rutschverhalten, seinen klanglichen Eigenschaften, seiner Schönheit und Beschaffenheit“, erläutert Dr. Markus Meis, Leiter der Abteilung Markt- und Wirkungsforschung am Hörzentrum Oldenburg. In einer Reihe von Untersuchungen hat sich der Psychologe insbesondere mit der akustischen Wirkung von Räumen auseinander gesetzt.
Die Befragung des Hörzentrums zeigt, dass beide Räume nach der Sanierung von den Schülern hinsichtlich aller Raum-Aspekte als signifikant besser beurteilt wurden. „Die neuen Böden bewerteten die Kinder als weniger rutschig und farblich schöner, bescheinigten ihnen ein angenehmeres Gehgefühl“, so Dr. Markus Meis: „Interessant war, dass die Lautstärkewahrnehmung beim Verrücken von Stühlen subjektiv als geringer wahrgenommen wurde. Hier vermuten wir, dass diese Effekte sowohl auf den Fußbodenbelag als auch auf die eingebauten Akustikdecken zurückgehen.“
Eindeutig belegt die Studie den Zusammenhang von ansprechender Klassenraumgestaltung und Unterrichtspräferenz.
Alle beteiligten Partner sind mit dem Ergebnis ihrer gemeinsamen Arbeit zufrieden: Zwei Modell-Klassenräume sind entstanden, die zeitgemäßen Anforderungen Rechnung tragen und die innovativen Ansätze mehrerer Hersteller vereinen.
Es wurden zukunftsweisende und zugleich praktikable Lösungen entwickelt, indem bewusst auf kostentreibende Materialien verzichtet wurde. Und es konnte mit wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen werden, dass die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit von nicht zu unterschätzender Relevanz für die Lern- und Leistungsmotivation der Kinder sind.
Weitere Informationen
Kautschukboden bba 525
Architektin: Ulrike Jung-Krone, Fachdienst Hochbau, Stadt Oldenburg
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