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Entwässerung von Balkonen: Passende Drainagematte als Problemlösung

Entwässerung von Balkonen bei der energetischen Sanierung
Die passende Drainagematte als Problemlösung

Ist eine energetische Fassadensanierung vorgesehen, bietet sich der Balkon gleich mit an. Der Entwässerung und passenden Drainagematte gelten hierbei besonderes Augenmerk. Eine rasche Ableitung von Nässe ist erforderlich für die über den Abdichtungen liegenden Konstruktionen, da sie ebenso in ihrer Funktion beeinträchtigt oder gar zerstört werden können.

Ingeborg Burggaller | jo

Bei der energetischen Balkonsanierung ist zunächst die vorhandene Bausubstanz dahingehend zu prüfen, ob die Balkonkragplatte energetisch von der Hausinnendecke getrennt ist. Sind an der Schnittstelle außen/innen Isokörbe, d.h. Dämmstoffkörbe oder durch Dämmstoffe getrennte Auflager eingebaut, ist die Balkonkragplatte des Balkons vom Innenraum entkoppelt und bedarf energetisch keiner größeren Anstrengungen. Natürlich stellen durchgehende Stahlstreben eine Wärmebrücke dar, jedoch ist der entstehende Wärmeverlust gering und berechenbar.
Fehlt die energetische Entkopplung, wird meist die vollständige Umhüllung notwendig. Wurde die Kragplatte nicht ausreichend tief abgesetzt, dann beansprucht selbst eine dünnere Dämmschicht die zur Verfügung stehende Konstruktionshöhe bereits weitgehend oder gar komplett. Es fehlt die Höhe für die Abdichtung und für den darüber anzuordnenden, schützenden, lastverteilenden und biegesteifen Belag. Im Durchschnitt benötigt eine übliche zementäre Estrichkonstruktion ca. 60 mm einschließlich Belagsmaterial über der Abdichtung nach DIN 18195. Hinzu kommt noch das notwendige Gefälle von ca. 2%.
Hilfreich ist natürlich, wenn im Rahmen der energetischen Sanierungsmaßnahme auch Fenster und Balkontüren erneuert werden. Dann besteht die Möglichkeit, die Durchschreithöhe durch eine nach oben versetzte Schwelle zu verändern oder gar die Stürze anzuheben, so dass Höhe für den Bodenaufbau des Außenbelags gewonnen wird. Im Ernstfall helfen immer noch Dämmplatten mit integriertem Gefälle.
Drainage-Ebene existenziell wichtig
Bei den zu schützenden und begehbaren Belägen geht es in Bezug auf das mitteleuropäische Klima um Sonne, Kälte und Frost, um Regen, Schnee und Eis. Diese Witterungsschwankungen gehen einher mit thermischen Längenänderungen und dadurch mit Spannungen in der Belagskonstruktion sowie um Zersetzungsprozesse der verwendeten Baustoffe oder deren Verbindungen. Bei niedrigen Anschlusshöhen kommt noch die Ableitung des Wassers hinzu, bevor es in den Innenraum hineintreibt.
Bei gedämmten und abgedichteten Belagskonstruktionen kann auf eine lastverteilende Platte nicht verzichtet werden. Üblich sind hier zementäre Estriche; mit Reaktionsharzestrichen kann bis zu 50% der Estrichdicke reduziert werden. Dagegen hat die direkte Belegung oder Beschichtung von druckfesten Dämmstoffen und deren Abdichtung im Außenbereich wegen ihrer Nachgiebigkeit, Haftungsfeindlichkeit und eines latent eintretenden Wärmestaus zu vielen Schäden geführt.
Allen Belägen gemeinsam ist darüber hinaus die Problematik der Wasserdichtigkeit, die an jedem Anschlussdetail funktionieren muss. Dringt Feuchtigkeit in die Unterzone des Belags ein, steht sie dort dauerhaft und kann kapillar wandern, beginnen Zersetzungsprozesse, die zum einen den Belag selbst und zum anderen auch anliegende Bauteile zerstören. Das führt zu den bekannten Rissen, Ausblühungen und Abplatzungen bis hin zu herab fallenden Balkonrandsteinen.
Lastverteilungsplatte und Drainagematte
Zwar sind heute unter den endgültigen Oberbelagskonstruktionen Abdichtungsschichten eingebaut und schützen die darunter liegenden Konstruktionen. Doch diese Lagen sind in aller Regel selbst schützenswert, weil sie zwar eindringendes Wasser abhalten, es jedoch nicht selbstständig abführen können, ja sogar speichern und sich selbst sowie die anliegenden Bauteile damit dem Verfall und der Zersetzung ausliefern. Eine rasche Ableitung von Feuchtigkeit und Nässe ist daher existenziell notwendig für die über den Abdichtungen liegenden Konstruktionen, weil sie auch ihrerseits durch stehende Nässe in ihrer Funktion stark beeinflusst oder gar selbst zerstört werden.
Dieser Problematik hat sich das Unternehmen Proline Systems angenommen und bietet mit Procodrain ein Gesamtsystem für Balkon und Terrasse, welches die technischen Komponenten der Drainage und die Abschlusssituation der Beläge beinhaltet. Je nach Belagsaufbauten und Belagsstoffen eignen sich die Procodrain –Varianten E, GK oder S.
Gemeinsam ist allen drei Procodrain–Systemen das Prinzip der Noppenmatte mit einem flächig aufliegenden Gewebe oder Vlies. Dabei schützt die Form der Noppenmatte einerseits die empfindlichen Abdichtungsunterlagen vor mechanischen Beschädigungen. Andererseits stelzt die Noppenmatte die darüber liegenden Beläge hoch auf und schafft damit einen großen drainagefähigen Raum für abfließendes Wasser. So wird dieser Raum zu einer zweiten Entwässerungsebene für das durch die Konstruktion eingedrungene Wasser.
Wasser gelangt nicht nur durch offene Fugen bei loser Verlegung oder durch die Fugenmasse des Belags in die Konstruktion. Bewegungsfugen im Oberbelag oder Anschlussfugen zu Einbauteilen oder Wänden lassen auf Dauer ebenso Wasser eindringen. Durch die Verlegung der Procodrain–Drainagematte kann dieses Wasser in einer zweiten Ebene ablaufen, ohne Mörtel und Belag negativ zu beeinflussen. Denn als wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Schäden ist zu beachten, dass die über der Drainagematte angeordneten Konstruktionen immer weit weg von der zweiten Entwässerungsebene liegen müssen, damit sie keine „nassen Füße“ bekommen können. Unterschiede gibt es in der jeweiligen Ausprägung der Noppenbahn sowie in der Beschaffenheit der aufliegenden Gewebe, um alle Anforderungen der verschiedenen Verlegungen und Anwendungen zu erfüllen.
Matten für unterschiedliche Konstruktionen
Für die Verlegung von Fliesen und Platten über einem Zementestrich bietet sich Procodrain E an. Das Vlies dieser E-Matten wird über die Zeit durch die Alkalität des Zements aufgelöst. Das geschieht aber erst zu einem Zeitpunkt, wenn der ausgehärtete Estrich längst tragfähig und biegefest über den Noppen aufliegt. Durch diese Ausprägung des Vlies als „verlorene Schalung“ wird vermieden, dass chemische Verbindungen mit dem Kohlendioxid der Luft über die Zeit eine wasserundurchlässige CaCO3-Schicht (Carbonat) auf dem Gewebe bilden. Mit einem anderen Vlies wäre dies nicht möglich.
Die Noppenmatte Procodrain GK gilt als Antwort auf die Verlegung im Grob-kornestrich oder –mörtel. In dieser Konstruktion fließt eindringendes Wasser im drainagefähigen Estrich oder Mörtel schnell senkrecht ab. Bei Grobkornmörteln ist viel ungeschützte Zementleimoberfläche vorhanden, wodurch viel freigesetztes Calciumhydroxid in noch kürzerer Zeit dichteres Vliesgewebe verschließen könnte. Deshalb verfügt Procodrain GK über ein stabiles Gittergewebe über der Noppenbahn, durch das sich das Wasser schneller und effektiver im Drainageraum sammelt. Die Maschenweite von 1,5 x 1,5 mm lässt das Wasser ungehindert abfließen, verhindert aber trotzdem, dass Mörtelkörner hindurch fallen können.
Procodrain S ist das geeignete Mattensystem für lose Schüttungen. Erforderlich ist hier ein besonders stabiles Vlies über der Noppenbahn, das sich nicht zersetzt und das Wasser wieder schnell abführt. Je nach baulichen Gegebenheiten kann zwischen unterschiedlich hohen Procodrain–Matten gewählt werden, um stets ausreichenden Raum für abfließendes Wasser auch bei starkem Regen sicher zu stellen.
Verarbeitung und Zubehör
Alle Procodrain–Mattensysteme werden in Rollenform geliefert und müssen nur ausgerollt werden. Wo erforderlich, werden die Noppenbahnen mit Messer oder Schere zurecht geschnitten. Eine Längsseite der Bahnen hat immer großzügige Überlappungen der verschiedenen kaschierten Gewebe bzw. Vliese. Bei Zuschnitten und zur Überbrückung von Stößen oder Anschlüssen bietet der Hersteller zusätzliche selbstklebende Stoßverbindungsbänder in der jeweiligen Gewebeart.
Der Anspruch an eine funktionsfähige Drainagematte verstärkt sich noch wesentlich, wenn wegen niedriger Anschlusshöhen oder für barrierefreies Bauen (DIN 18024/25) Fassadenrinnen eingesetzt werden und dadurch wesentlich mehr Wasser im Drainageraum abgeführt werden muss. Erfahrungsgemäß sind solche Fassadenrinnen zumindest im Bereich der Balkon- oder Terrassentür in den meisten Fällen erforderlich. Auf der Abdichtung liegende Kiesschüttungen sind bei weitem die schlechteste Drainage.
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