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Qual der Wahl

Unterspann-/Unterdeckbahnen
Qual der Wahl

Martin Dittgen, DuPont-Verkaufsleiter, Deutschland

Seit der Einführung von diffusionsoffenen Unterspannbahnen Anfang der 90er Jahre hat sich der konstruktive Aufbau von Steildächern völlig verändert. War bis dahin eine Belüftungsebene zwischen der Wärmedämmung und der Unterdeck-/Unterspannbahn zwingend vorgeschrieben, konnte durch das dampfoffene Material ein völlig neuer und bauphysikalisch anspruchsvollerer Aufbau realisiert werden. Im Zuge der Novellierung der Wärmeschutzverordnung ergab sich durch den neuen Dachaufbau die Möglichkeit, die volle Sparrenhöhe zur Dämmung des Bauteils Dach zu berücksichtigen. Zugleich reduzierte sich die Schadensanfälligkeit von Dächern, da die zwar erforderliche aber nur unzureichend oder gar nicht ausgeführte Belüftungsebene komplett wegfallen konnte.
Dampfoffen ist der Standard
Mittlerweile gilt der dampfdiffusionsoffene Dachaufbau im Steildachbereich als Standard und wurde auch in den Fachregeln des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerkes (ZVDH) berücksichtigt. Im aktuellen Regelwerk unterscheidet man zwischen Unterspannungen, Unterdeckungen und dem Unterdach. Gerade im Bereich der Unterspannungen und Unterdeckungen bietet der Markt eine Vielzahl von Bahnen an, die alle über die vom ZVDH geforderten Werte verfügen. Jedoch sagen diese Werte noch nichts über die tatsächlichen Qualitäten und Funktionalitäten der einzelnen Bahnen aus. Vielfach entscheidet in der Praxis statt der Qualität der Preis über den Einsatz eines Produktes.
Dauerhafte Funktionssicherheit
Neben den Eigenschaften wie geringer Sd-Wert, Wasser- und Winddichtigkeit sowie UV-Stabilität, zählt natürlich auch die gute Verarbeitbarkeit, die sich in der Reißfestigkeit und einer hoher Reißdehnung verdeutlicht. Ist die Bahn einmal eingebaut, zählt vor allem die langfristig sichere Funktionalität der bauphysikalischen Eigenschaften wie Dampfdiffusionsoffenheit und Wasser- sowie Winddichtigkeit. Doch wie lassen sich diese wichtige Entscheidungsfaktoren schon im Vorfeld einer Baumaßnahme abklären?
So liegen für die meisten am Markt angebotenen Unterspann-/Unterdeckbahnen keine oder nur sehr ungenaue Angaben über das Langzeitverhalten vor.
Hinzu kommt, dass eine Vielzahl der erhältlichen Bahnen kaum länger als drei Jahre in ihrer angebotenen Form und Zusammensetzung auf dem Markt sind. Dies lässt zum einen auf eine kontinuierliche Produktverbesserung der Anbieter schließen, zum anderen aber auch auf möglicherweise noch nicht ausreichende und dauerhaft funktionssichere Eigenschaften der Bahnen.
Langzeiterfahrung
Über ein ausreichendes Maß an Erfahrung auch hinsichtlich des Langzeitverhaltens verfügt DuPont mit ihrer weltweit im Baubereich eingesetzten Unterspann-/Unterdeckbahnfamilie Tyvek®. In Deutschland wird Tyvek® als Unterspannbahn bereits seit Anfang der 90-er Jahre mit großem Erfolg eingesetzt. Trotz vielfacher Produktverbesserungen und -erweiterungen ist an der Grundstruktur der “Original” Tyvek® Bahn nichts verändert worden. Deshalb verfügt die Bahn heute wie vor mehr als zehn Jahren über nahezu gleichbleibende Produkteigenschaften.
Die zu erwartenden Anforderungen der Europäischen Norm hinsichtlich UV-Beständigkeit und Freibewitterung wird bereits seit Einführung der Tyvek® Produkte in Europa erfüllt.
Produktunterschiede
Aber nicht nur auf Grund der Historie und der vorhandenen Daten unterscheidet sich Tyvek® von den anderen Produkten. Mittlerweile wurde die Original Tyvek® als “flash-spun nonwoven” um modernere Tyvek® Bahnen, die teilweise ebenfalls mehrlagig aufgebaut sind, ergänzt. Grundsätzlich haben alle Bahnen der Tyvek® Familie dickere Funktionsschichten als andere Bahnen. Dies hat wesentliche Auswirkungen auf die Leistungsstabilität der Bahnen. Unterschieden werden mikroporöse, mikroperforierte und monolithische Funktionsschichten der mehrlagigen Produkte. Als besonders empfindliche Filme müssen sie wärme- und UV-stabilisiert werden, um den starken Belastungen auf dem Dach stand zu halten. Jedoch verfügen nicht alle am Markt angebotenen Bahnen über UV- und wärmestabiliserte Funktionsschichten. Die in allen mehrlagigen Tyvek® Bahnen verwendeten Funktionsschichten bestehen aus faser- bzw. mikroporösen Filmen oder monolithischen high-tech Polymeren von besonderer Qualität.
Darüber hinaus werden die einzelnen Schichten der Tyvek® Bahnen nicht untereinander verklebt, sondern thermisch miteinander verbunden. Einem sonst üblicherweise vor allem bei hoher Wärmeeinwirkung auftretendes Delaminieren – Lösen der Verbindung der einzelnen Schichten – kann so nachhaltig entgegen gewirkt werden. In der Summe drücken sich die vielen einzelnen qualitativen Vorteile in der deutlich höheren Temperaturbeständigkeit von bis zu +100° Celsius gegenüber den üblichen + 80° Celsius aus. Auch sorgt diese Qualität der Tyvek® Bahnen für ein hervorragendes Langzeitverhalten. DuPont gibt aus diesem Grund auch für alle Bahnen der Tyvek® Familie eine Produktfunktions-Gewährleistung von zehn Jahren. Diese hier aufgezeigten Unterschiede der Funktionsschichten sind durch wissenschaftliche Tests zusätzlich bestätigt worden.
Untersuchung der Winddichtigkeit
In einer schwedischen Untersuchung wurden die Original Tyvek® Produkte sowie ein mehrlagiges, mit einem herkömmlichen mikroporösen Film ausgestattetes Produkt neben weiteren europäischen Bahnen unter Berücksichtigung der europäischen Testnormen (CEN) einer beschleunigten Alterung durch UV-Strahlen ausgesetzt. Entscheidenden Einfluss nahm dieser Versuchsaufbau auf die Luftdurchlässigkeit der Bahnen, was zugleich auf den möglichen Materialabbau hinweist. Denn beim Materialabbau der luftdichten Funktionsschicht ergibt sich eine offenere Struktur, da sich die Polymerschichten auf der Oberfläche allmählich durch die Einwirkung des thermischen Abbaus und der UV-Oxidation der Polymer-Ketten “zerlegen”.
Somit nimmt bei Alterung und gleichzeitiger UV-Bestrahlung der Bahn deren Funktion als winddichte Schicht immer mehr ab. Die durch Wärme- und UV-Alterung bedingte Luftdurchlässigkeit ist bei Tyvek® unbedeutend. Im Gegensatz dazu erhöht sich die Luftdurchlässigkeit bezogen auf den Ursprungswert bis zum doppelten bei den Bahnen mit herkömmlichen mikroporösen Filmen. Auch die Wärmealterung beeinflusst die Luftdurchlässigkeit des Materials zusätzlich, der hier ermitteltete Wert lag zehn Mal höher als bei Testbeginn.
Praktischer Langzeittest
Eine zweite Untersuchung aus der Praxis bestätigt das sehr gute Ergebnis der Tyvek® Unterspann-/Unterdeckbahnen. Vor 16 Jahren baute ein Bauherr in England Tyvek® in die Dachgauben seines Hauses ein. Beim Umbau 1999 entnahm man von diesen eingebauten Bahnen Proben, um deren Zustand zu überprüfen.
Der optische Eindruck war ausgezeichnet. Um qualitative, technisch nachvollziehbare Aussagen zu erhalten, wurden diese Proben mit den 1983 angegebenen Originalwerten verglichen. Selbst nach 16 Jahren harter klimatischer Beanspruchung wies Tyvek® noch immer optimale Werte bei der Dampfdiffusion, Wasserdichtigkeit sowie Winddichtigkeit auf. Auch die mechanischen Eigenschaften waren noch immer sehr hoch. Der Langzeitpraxistest – obwohl hier kein Versuchsaufbau, sondern ein bewohntes Gebäude untersucht wurde – ergab, dass diese Produktqualität der diffusionsoffenen Unterspann-/Unterdeckbahn eine lange Lebensdauer in der harten Alltagspraxis sichert.
Fazit
Bei der Auswahl von Produkten für den dampfdifussionsoffenen Aufbau von Unterdachkonstruktionen lassen sich demnach Kriterien festlegen, anhand derer die Qualität, aber vor allem die langfristig sichere Funktionalität der jeweiligen Bahn festzumachen sind. Die Tyvek® Familie bietet auf Grund der ausgereiften Materialaufbereitung und der vorhandenen Langzeitergebnisse ein hohes Maß an Funktionssicherheit für Planer und Bauherr.
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