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Geradlinige Holzfassade

Veterinärzentrum der EU in der irischen Grafschaft Meath
Geradlinige Holzfassade

Das neue Gebäude des Lebensmittel- und Veterinärzentrums der Europäischen Union in Grange, Irland, demonstriert eindrucksvoll die architektonische Verwendung von Holz für moderne Gebäude.

Von Anfang an stand die Bedeutung des Bezuges der Landschaft zum Gebäudekomplex fest. Die Architekten strebten eine Synthese von beidem an. So besitzt das Gebäude die größte Holzfassade, die bisher in Irland verbaut wurde. Sie versinnbildlicht das Bindeglied zwischen Gebäude und Landschaft. Der Entwurf sollte so viel Flexibilität bieten, dass die Architektur auch bei späteren Erweiterungen ihre Identität behält. Dies erreichte der planende Architekt Michael O’Doherty durch die Hofform, die Geschlossenheit auch bei künftigen Anbauten bietet.
Raumanordnung
Zwei Flügel des Hofes bestehen aus einstöckigen Gebäuden, die allgemein zugänglich sind: Eingangshalle, Konferenzräumlichkeiten und Speisesaal. Die anderen Flügel sind zweistöckig und enthalten Büros. Fixpunkt der Anlage ist der Innenhof.
Die einstöckigen Räume sind vom Fußboden bis zur Decke verglast.
Es gibt eine Außenbelüftung zur Innenhofseite. Während hier die Außenwände mit Glas und Eiche gestaltet sind, wurden die Innenwände mit Putz und Holzvertäfelungen verkleidet. Die Bodenbeläge bestehen aus Schiefer, Granit, Eiche oder Teppich, die Decken aus abgehängten Paneelen aus Esche. Dagegen wurden die zweistöckigen Arbeitsbereiche mit Milchglasfenstern verglast und mit einem internen Lüftungssystem ausgestattet. Die Bodenbeläge sind hier aus Linoleum, die Außenwände wieder aus Glas und Eiche. Aus Flexibilitätsgründen wurden die Innenwände versetzbar gestaltet und die Decken mit Aluminium-Lochblechen verkleidet.
Repräsentativ
Repräsentativste Räume im ganzen Komplex sind der große Konferenzsaal und der Speisesaal. Zur vollständig verglasten Außenseite des Konferenzsaales gesellen sich an den drei Innenseiten die verglasten Kabinen für die Dolmetscher.
Oberhalb und unterhalb der Kabinen sind die Wände mit Paneelen aus Buchenfurnier verkleidet.
Die Deckenpaneele aus Eschenlatten sind mit integrierter Beleuchtung vorgefertigt.
Zwei Oberlichter an den Längsseiten des Raumes lassen Licht von Osten und Westen bis tief in den Saal hinein.
Die Architekten überzeugten die Kommission, nicht auf Tageslicht im Saal zu verzichten, was in Brüssel und Straßburg sonst üblich ist.
Auch im Speisesaal ist Holz im großen Umfang eingesetzt: Der Boden erhielt ein Hochkantparkett aus Eiche, die Decke ein kompliziertes Arrangement aus profilierten Eschenlatten, die gewölbte Bereiche bilden und stufenförmig angeordnet sind. Hinter den Stufen liegen die Öffnungen der Luftein- und -austritte der Klimaanlage. Die nördliche Wand weist eine wellenförmige Oberfläche von konvexen und konkaven senkrechten Eschenstreifen auf, ein Dekor, das auf der Außenseite dieser Wand nachgeahmt wird. Darauf ist unsichtbar aufgesprühter Brandschutz aufgetragen.
Bürozellen
Feste Vorgabe bei der Planung war, dass die Büros aus vorgefertigten Einheiten bestehen und leicht demontiert werden können. Die Architekten planten den externen Aufriss entsprechend.
Die Fensterpfosten haben einen Raster-Mittelabstand von 1,2 m und sind so konstruiert, das sie eine Arretierung für einen Raumteiler aufnehmen können.
Gelochte Metalldecken und Linoleumbodenbelag sind auf dieses Raster abgestimmt.
Die eher neutralen Oberflächen und Farben werden von Struktur und Wärme der Eichenelemente kompensiert, die als Wandpaneele die Heizkörper verdecken.
Fassade
Viel Erfahrung im Holzbau hatte das Architektenteam mit Projektleiter Ciaran O`Connor.
Die Entscheidung für eine Holzfassade fiel aus den eingangs schon erwähnten landschaftsbezogenen sowie aus wirtschaftlichen Gründen.
Die Rangordnung für den Bürotrakt und den allgemeinen Bereich drückt sich in den beiden unterschiedlichen Gebäudehöhen aus. Der einstöckige allgemeine Bereich ist in voller Höhe mit Eichenpaneelen und Glas auf einer Gitter-Rahmenstruktur befestigt. Waagerechte Eichenblenden zwischen den Fensterpfosten verringern Blendung und Überhitzung im Raum. Die Fensterelemente haben ein Rastermaß von 1,2 m mit senkrechten Dekorplatten, die von außen die Gitterstruktur widerspiegeln.
Die durchlaufende waagerechte Fassadenprofilierung in Höhe des 1. Stocks, die Regenschiene aus Edelstahl, die umlaufenden Fensterbänke und die Aluminium Dachüberstände bilden eine ausdrucksstarke Horizontale.
Für Innen- und Außenarchitektur wurde amerikanisches Laubholz verwendet. Die Fassadenelemente bestehen aus Weißeiche aus dem Staat New York; das Holz wurde technisch auf etwa 16% getrocknet und mit einem Holzschutz sowie einer wasserabweisenden Imprägnierung behandelt. Die der Witterung ausgesetzten Flächen erhielten eine leicht pigmentierte Lasur, was von der Kommission vorgeschrieben wurde, da Eichenholz sonst mit der Zeit ein wettergraues Aussehen annimmt. Die Rahmenelemente sind unsichtbar mit der tragenden Konstruktion durch rostfreie Stahlbefestigungen angebracht.
• Holzfassade und -innenverkleidungen
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Architekten: Michael O’Doherty mit dem Team Ciaran O’Connor (Projektleiter), Ger O’Sullivan, Ger Harvey, Terri Sweeney, Louise McGuiness, Loma Magee, Alan Mulvey, Ronan Rose Roberts.
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