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Aussichtsturm und Pavillon auf der Landesgartenschau in Wangen

Regenerative Architektur auf der Landesgartenschau in Wangen
Spiralförmig und gewickelt: Aussichtsturm und Pavillon

Auf der diesjährigen Landesgartenschau in Wangen präsentiert das Exzellenzcluster Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur (IntCDC) der Universität Stuttgart zwei beeindruckende Bauprojekte: Der »Wangen Turm« und der »Hybrid-Flachs Pavillon« bestehen aus biobasierten Materialien und wurden mithilfe neuester Erkenntnisse aus der Digitalisierungs- und Leichtbauforschung realisiert.

„Der Wangen Turm und der Hybrid-Flachs Pavillon sind das Ergebnis langjähriger Forschung des Exzellenzclusters“, sagt Professor Achim Menges von der Universität Stuttgart. „Die Bauwerke wurden in Kooperation mit regional ansässigen Unternehmen umgesetzt. So soll der gegenseitige Wissenstransfer zwischen Forschung und ausführenden Unternehmen sichergestellt werden – mit dem Ziel, die Bauprozesse ökologisch zu optimieren und damit wichtige Grundsteine für die Bauwende zu legen.“

Nach einer Planungszeit von nur zehn Monaten wurden der Wangen Turm und der Hybrid-Flachs Pavillon Ende April 2024 eingeweiht. Errichtet wurden die Bauwerke unter Verwendung fortschrittlicher computergestützter Planungsmethoden und digitaler Fertigungsprozesse. Dadurch sind sie äußerst ressourcenschonend und lassen sich vollständig demontieren sowie wiederverwendenBeide Bauten sind Teil der Landesgartenschau und können bis zum 6. Oktober besichtigt werden. Nach Ende der Ausstellung bleiben sie auf dem Gelände erhalten.

Wehrhaft mit Ausblick

Der »Wangen Turm«

Der Wangen Turm bietet mit einer imposanten Höhe von rund 22 Metern einen atemberaubenden Blick über das Allgäu und die Voralpen. Er ist der weltweit erste begehbare Turm, der gekrümmte Brettsperrholz-Bauteile verwendet, die sich durch das Schwinden des Holzes selbsttätig formen. Diese innovative Technik ermöglicht eine äußerst materialsparende Konstruktion, da die Holzteile mit nur 130 mm Stärke eine beeindruckende Tragfähigkeit und Stabilität erreichen.

Die Besonderheit des Turms liegt in seiner spiralförmigen, aufstrebenden Struktur, die durch präzise computerbasierte Planung und digital gesteuerte Fertigungsprozesse realisiert wurde. Der Einsatz von lokal verfügbarem Holz und die Formgebung, die durch das Schwinden des Holzes erzielt wird, machen den Wangen Turm zu einem ökologisch wie auch technologisch wegweisenden Projekt. 

Hier erfahren Sie mehr über den Wangen Turm »

Sich selbst krümmendes Holzbausystem

Der »Hybrid-Flachs Pavillon«

Der Hybrid-Flachs Pavillon ist ein zentraler Ausstellungsbau auf dem Landesgartenschaugelände. Seine Holz-Naturfaser-Hybridkonstruktion ist weltweit einzigartig und besteht aus schlanken Brettsperrhölzern, die mit robotisch gewickelten Flachsfaserkörpern kombiniert wurden. Dieses neuartige, ressourcenschonende Tragsystem verwendet biobasierte, regionale Baumaterialien mit einem besonderen örtlichen Bezug: So wurde Flachs vormals in der örtlichen Textilindustrie verarbeitet, deren altes Spinnereigelände im Zuge der Landesgartenschau saniert wurde.

Das auffällige, wellenartige Dach des Pavillons sowie sein kreisförmiger Grundriss integrieren den Bau harmonisch in die umgebende Landschaft. „Dieser Pavillon ist das erste Gebäude weltweit, das auf diese Weise Naturfasern verwendet. Die Schneelast, die der Pavillon in Wangen tragen muss, beträgt bis zu 360 kg/qm und ist damit außergewöhnlich hoch“, sagt Professor Jan Knippers, Leiter des Instituts für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen an der Universität Stuttgart.

Hier erfahren Sie mehr über den Hybrid-Flachs-Pavillon »

Robotisch gewickeltes Naturfaser-Gebäude

Fazit

Die Projekte demonstrieren eindrucksvoll, wie moderne Technologien und traditionelle Materialien in Einklang gebracht werden können, um nachhaltige und innovative Architekturlösungen zu schaffen. Sie bieten nicht nur ästhetische und praktische Vorteile, sondern tragen auch zur Entwicklung neuer Standards in der Baubranche bei, die den ökologischen Fußabdruck von Bauvorhaben reduzieren helfen.


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