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Expressive Form

Tempodrom in Berlin
Expressive Form

sr / red.

Eine private Investorin aus Berlin erfüllte sich 1980 ihren Kindheitstraum, kaufte sich ein Zirkuszelt und gründete 1980 am Potsdamer Platz, im Schatten der Berliner Mauer, das Tempodrom. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Tempodrom mit seiner enormen Programmvielfalt zu einer einmaligen Kulturinstitution.
Nachdem der Zirkus im Tiergarten wieder einmal seine Zelte abbrechen und dem Neubau des Bundeskanzleramt weichen musste, konnte die Stiftungsinitiative im Winter 2001 in einem neu erbauten Veranstaltungsgebäude am traditionellen Anhalter Bahnhof in Kreuzberg den Spielbetrieb wieder aufnehmen.
Durch den Abriss des Anhalter Bahnhofs entstand dort zwischen Askanischem Platz und Landwehrkanal eine ausgedehnte Freifläche, die mit Fragmenten von Bahnsteigen und Gleisanlagen im südlichen Teil an den einstigen Bahndamm erinnert, während der nördliche, auf Straßenniveau gelegene Teil mit der Ruine des Portals die Dimension der einstigen Bahnhofshalle noch heute erahnen lässt.
Planungsziel
Auf dieser ausgedehnten Freifläche entstand nach den Plänen des Architekturbüros von Gerkan, Marg und Partner, Berlin, ein faszinierendes, neues Veranstaltungsgebäude.
Hier steht das Tempodrom wieder am historisch richtigen Platz, baut auf bewährte Tradition und auf die aufregend neuen Möglichkeiten, die sich mit einem festen Haus im Zentrum der Bundeshauptstadt ergeben.
Übergeordnetes Planungsziel des städtebaulichen Konzeptes war es deshalb, den Baukörper selbst als öffentliche und begehbare Platzanlage um das Zeltdach herum zu definieren und ihm gleichermaßen als Teil einer Promenade von der Ruine des Portals über die Gleisanlagen hinweg bis weit nach Schöneberg hinein zu begreifen. Das Gebäude reagiert auf die genannten Planungsziele in Form einer gebäudebreiten Freitreppe im Norden, in die der Eingang zum Foyer mit einer großen Öffnung gleichsam eingeschnitten ist.
Sie führt hinauf zu einer holzbeplankten Dachterrasse, die im Sommer als Biergarten genutzt wird und wieder hinab auf die ehemaligen Bahnsteige. Die Offenheit dieser Konzeption erlaubt die Zugänglichkeit für jedermann.
37 m hohe Dachkonstruktion
Aber nicht nur die Planung begeistert, sondern auch die märchenhafte Architektur und die besondere Bauausführung.
Den baulichen Höhepunkt bildet die 37 m hohe Dachkonstruktion über der großen Arena, durch deren Öffnungen im Zenit Tageslicht in die Spielstätte fällt. Großformatige Fassaden in den Dachfalten stellen einen intensiven Außenbezug zur Dachterrasse mit Ausblick in den umliegenden Park dar. Das Faltwerk ruht filigran auf zwölf walzenförmigen Lagern, die dessen Lasten in das Sockelbauwerk ableiten.
Die expressive Dachform schafft einen visuellen Fixpunkt im heterogenen städtebaulichen Umfeld und vermittelt auf diese Weise Orientierung und Übersichtlichkeit.
Die Dachkonstruktion des neuen Veranstaltungsgebäudes fällt schon von weitem auf. Ein richtiges Zirkuszelt bedeckt die ca. 2.900 m² große Fläche der Arena unter dem Zeltdach. Ganz zweifellos stellt die symbolhafte Form jedoch eine bauliche Interpretation und Reminiszenz des Phänomens dar, welches die Identität des Tempodroms für alle Besucher und Freunde in der Vergangenheit prägte – das Erlebnis des Zeltraumes.
Ausführung des Zeltdaches
Die Dachfläche besteht aus vorgefertigten Betonfertigelementen in B 45 – Qualität.
Darauf wurde werkseitig zu 75 % eine Dampfsperre aufgebracht, weitere 25 % der Dampfsperre wurden auf der Baustelle montiert. Für die Dämmung des Daches wurden Dämmelemente von Rockwool, Typ Durock, Stärke 180 mm gewählt.
Die mechanische Befestigung erfolgte mit den bewährten SFS Befestigern für Beton, Typ Spike D 197 – 6,3 x 229 und den Tellern IRD 82 x 40.
Die Dachabdichtung erfolgte mit weiß eingefärbten Polyolefin-Dachabdichtungsbahnen, einer Sonderanfertigung von Sarnafil, Typ TS 77-20 E , 2 mm stark. Insgesamt ca. 9 000 m² Material sind für dieses Objekt vorkonfektioniert und nach exaktem Verlegeplan eingebaut worden.
Die Befestigung der Dachbahnen erfolgte mit dem Sarnafil Schienensystem und den SFS Spike D 209 6,3 x 241. Die spektakuläre Dachform erforderte insgesamt 2000 Meter Schienen und mehr als 30000 SFS-Befestiger.
• Dämmelemente „Durock“
• Dachabdichtungsbahn
• SFS Befestiger
………………………….
Planung /Architekten: Gerkan, Marg und Partner, Berlin
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