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Unterschiedliche WDVS an fünf Mehrgeschossern im Dauervergleich

Erste Ergebnisse der Langzeitmessungen veröffentlicht
Unterschiedliche WDVS an fünf Mehrgeschossern im Dauervergleich

Im Berliner Stadtteil Lichterfelde stehen in der Schwelmer Straße fünf Mehrgeschossgebäude, deren Fassaden unlängst mit unterschiedlichen WDVS des Herstellers Caparol energetisch optimiert wurden. Das Dr.-Robert-Murjahn-Institut (RMI) wurde damit beauftragt,die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Fassadendämmstoffe und -systeme zu vergleichen.

Die Fassaden der benachbarten Gebäude wurden auf jeweils ca. 1 100 m² mit folgenden  WDVS saniert: EPS (Dalmatiner-Dämmplatte), Mineralwolle, Holzweichfaser (System Inthermo) oder Hanf (System Capatect Natur+). Das mit der WDVS-Begleitforschung beauftragte Dr. Robert-Murjahn-Institut analysiert das hygrothermische Verhalten innerhalb der Konstruktion (Temperatur und Feuchte) sowie die hygrothermischen Kennwerte der Raumluft. Nach ca. 18 Monaten wurden nun erste Messergebnisse aller fünf untersuchten Wohnhäuser der Genossenschaft Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG ausgewertet und veröffentlicht.

Erste Erkenntnisse der Bauforschung

  • Über den gesamten bisherigen Messzeitraum ergaben sich bei allen fünf Varianten keine Auffälligkeiten.
  • Ein Eindringen von Regen in die Konstruktion konnte nicht festgestellt werden.
  • Die Hanf- und Holzfaserfeuchte pendelte sich im Sommer bei allen Messstellen zwischen 10 und 15 % ein.
  • Natürliche Fassadendämmstoffe aus Hanf und Holzfaser weisen eine Temperaturzeitverschiebung von ca. vier bis sechs Stunden gegenüber allen anderen Systemen auf.
  • Die Qualität des Raumklimas bei Hanf sowie bei Holzfaser ist vergleichbar mit allen anderen Systemen und bleibt unterhalb der normalen Belegung der DIN EN ISO 15026/13788.

Die Sicht der Praktiker

„Hanf lässt sich angenehmer verarbeiten als Mineralwolle, weil Mineralwolle kratzt und zu roten Händen führt“, sagt Malermeister Christian Lahayn, Anwendungstechniker bei Caparol, über seine praktischen Erfahrungen in der Verarbeitung von Mineralwoll- im Vergleich zu Hanfdämmplatten. Der positive Eindruck, den Hanf als Dämmstoff hinterlässt, wird auch von Fabetec-Geschäftsführer Andreas Berndt geteilt: „Hanf ist eine Bereicherung für Fabetec. Unser Kompetenzspektrum wurde durch das Hanfobjekt der Märkischen Scholle in Berlin-Lichterfelde erweitert, wofür ich ausgesprochen dankbar bin.“

Grundlagen der Forschung

Um die Feuchteschadensfreiheit innerhalb der fünf verschiedenen WDVS zu überprüfen, wurde das hygrothermische Verhalten von Hanf- bzw. Holzfaser nach WTA- Merkblatt (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege) ausgewertet. Das hygrothermische Verhalten der Mineralwolle wurde nach DIN EN ISO 13788 ausgewertet, um Tauwasseranfall zu vermeiden. Um die Schimmelpilzbildung an der Innenseite der Außenwand zu verhindern und die Raumklimaqualität überprüfen zu können, wurden die Raumlufttemperatur und die relative Raumluftfeuchte nach DIN EN ISO 15026/13788 ausgewertet.

In Zusammenarbeit mit der Beuth Hochschule in Berlin verfasst ein Student ab Februar 2018 seine Masterarbeit über das Projekt „Märkische Scholle“. Die Messungen und ihre Auswertung werden bis etwa 2019 fortgeführt und durch das Dr.-Robert-Murjahn-Institut (RMI) betreut.

das Unternehmen Caparol auf bba-online »

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