Das Münchner Architekturbüro Allmann Sattler Wappner ist Preisträger des Deutschen Fassadenpreises 2020 für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (VHF). Mit ihrer Bestandserweiterung für das Golf- und Wellness-Resort Der Öschberghof in Donaueschingen überzeugten sie die Jury.
Die Fachjury unter Vorsitz von Reiner Nagel lobte vor allem das prägnante Konzept der Architekten, den Archetypus eines Schwarzwaldgehöfts aus einzelnen und in Gruppen stehenden Satteldachhäusern zu zitieren und den 70er-Jahre-Bestand behutsam zu erweitern.
„Der Entwurf von Allmann Sattler Wappner strukturiert und ergänzt das in die Jahre gekommene Gebäudeensemble Hotel und Golfresort Der Öschberghof subtil und prägnant. Dabei spielt die Gebäudehülle eine entscheidende Rolle. Die vertikale Struktur der ametrisch gefalteten Blechbahnen umhüllt die klargeschnittenen Satteldachvolumen und wird konsequent in deren Dachflächen fortgeführt. Öffnungen, Fenster und Fassaden werden mit perforierten Flächen behutsam überspielt oder mit klaren Ausschnitten scharf inszeniert. Dabei verleihen die perforierten Flächen dem robusten Material eine ‚textile‘ Qualität und lassen die Volumen in der Nacht von Innen leuchten“, so die Jury.
Die Münchner Architekten erhalten nach 2004 und 2007 damit bereits zum dritten Mal den begehrten Architekturpreis.
Anerkennungen und Sonderpreis
Vier weitere Architekturbüros und die jeweiligen Bauherren erhielten für ihre herausragenden Projekte Anerkennungen:
- Knoche Architekten BDA für das Feuerwehrzentrum in Köln-Kalk,
- meck architekten für das Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer in Poing,
- TRU Architekten für Überäume für Musikstudierende der UdK in Berlin und
- VON M für das Hotel Bauhofstraße in Ludwigsburg.
Das besondere Nachhaltigkeitskonzept des Recyclinghauses Hannover von Cityförster Architekten wurde mit einem Sonderpreis honoriert: „Das Experimentalhaus von Cityförster in Hannover ist eine kleine Revolution: Der Prototyp beweist, wie sich mit leicht verfügbaren Recyclingmaterialien vorbildlich ressourcenschonend bauen lässt. Der Denkanstoß aus Hannover befeuert die Diskussion über graue Energie und Ressourcenverbrauch und zeigt ganz nebenbei, wie Auswege aus einem aktuell umweltschädlichen Bauen gestalterisch höchst anspruchsvoll gelingen können“, resümiert die Jury.
Das Preisgeld von zusammen 11.000 Euro wird mit 5.000 Euro für den Gewinner, 2.000 Euro für den Sonderpreis und je 1.000 Euro für die vier Anerkennungen aufgeteilt.
Vorgehängte hinterlüftete Fassaden wärmebrückenfrei befestigen
Preisverleihung analog und online
Die Preisverleihung fand erstmals als Hybridveranstaltung mit rund 50 Gästen auf dem Seminaris Campus Berlin-Dahlem von Murphy/Jahn Architekten und parallel mit einer Vielzahl an Zuschauern im Live-Stream auf YouTube statt. Hier ist die Aufzeichnung auch dauerhaft abrufbar.
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