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Der Dachgarten: Multifunktionale Oase in der Stadt

Naherholung
Der Dachgarten: Multifunktionale Oase in der Stadt

Menschen sehnen sich nach lebendigem Grün – gerade in Zeiten von Ausgangs- und Reisebeschränkungen. In dicht besiedelten Städten sind Grün-, Sport- und Freizeitflächen jedoch häufig rar. Dachflächen bieten hier große ungenutzte Potenziale: Sie können begrünt und sogar als Dachgarten genutzt werden – mitsamt Pflanz- und Gemüsebeet, Spielplatz und Jogginglaufbahn, schnell und barrierefrei erreichbar.

Arten von Dachbegrünungen

Bei begrünten Dächern wird zwischen Extensiv- und Intensivbegrünungen unterschieden.

  1. Extensivbegrünungen sind einfache Begrünungsformen mit geringem Schichtaufbau, geringem Gewicht, trockenheitsverträglichen Pflanzen und relativ geringem Pflegeaufwand. Sie werden nur zur Pflege begangen.
  2. Dagegen sind Intensivbegrünungen begehbare Begrünungen, sogenannte Dachgärten. Damit das dauerhaft funktioniert, ist der Gründachaufbau höher und damit auch schwerer. Er ist die Grundlage für Pflanzen und Nutzungen, wie wir sie vom ebenerdigen Garten her kennen. Der Pflegeaufwand ist dementsprechend auch größer.

Wenn Statik, Wurzelschutz, Absturzsicherung und Budget passen, lassen sich auf dem Dach Begrünungen und Nutzungsformen anlegen, wie sie auch ebenerdig zu finden sind:

  • Grünflächen (Staudenbeete, Rasenflächen, Sträucher, Kleinbäume),
  • Urban Farming (Obst-, Gemüse- und Gewürzpflanzenanbau),
  • Sport- und Spielflächen (Sandkasten, Schaukeln, Rutschen, Laufbahn),
  • Wellness (Swimming-Pool, Whirlpool).

Ein Dachgarten lässt sich bei fachgerechter Planung und Erfüllung der notwendigen baulichen Voraussetzungen auf jedem Dach realisieren, ob auf dem Ein- oder Mehrfamilienhaus, einem Gewerbeobjekt, Shopping Center oder ehemaligen Parkdeck.

Wasserhaushalt bei Dachbegrünung

Trend geht Richtung Dachgarten

Derzeit werden nur etwa zehn Prozent der jährlich entstehenden Flachdächer begrünt. Nach einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands GebäudeGrün e.V. (BuGG) wurden in 2019 von 7,2 Millionen Quadratmeter begrünter Dachfläche 17 Prozent intensiv begrünt, 83 Prozent hingegen wurden als Extensivbegrünungen begrünt, meist aufgrund von Bauauflagen. Vor zehn Jahren lag das Verhältnis von intensiver zu extensiver Begrünung noch bei 11 zu 89 Prozent. Die Tendenz geht also, wenn auch in kleinen Schritten, eindeutig in Richtung Dachgärten.

Investoren und Bewohner profitieren gleichermaßen von der Anlage eines Dachgartens: Die Immobilie samt Umfeld wird attraktiver und wertvoller. Die Vorteile eines eigenen Dachgartens liegen auf der Hand: Er …

  • ist schnell und (bei Neubau) barrierefrei erreichbar,
  • bietet zusätzliche Nutzfläche für Freizeit, Wohnraum, Sport und Spiel,
  • schottet ab und ist wohltuend für die Nutzer,
  • ermöglicht den Anbau eigener Lebensmittel und
  • bietet Naturerlebnisse, Naturnähe sowie Naherholungsfläche.

Doch ein Dachgarten hat nicht nur Vorteile in der direkten Nutzung, sondern bringt noch viele weitere positive Aspekte mit sich:

  • Wasserrückhalt und damit Entlastung der Kanalisation,
  • Verbesserung des Stadtklimas durch Verdunstungskühlung,
  • Energieeinsparung: Wärmedämmung im Winter und Hitzeschutz im Sommer,
  • Schutz der Dachabdichtung vor Extremtemperaturen, Sturm- und Hagelschäden,
  • Ersatzlebensraum für Tiere,
  • Staubbindung,
  • Lärmminderung.

Begehbare Dachbegrünungen sind zusätzlich nutzbare Flächen, und das Reizvolle für alle Investoren ist, dass der „Baugrund“ dafür kostenlos vorliegt. Er wurde ja schon ebenerdig bezahlt und erfährt oben auf dem Dach eine „Zweitnutzung“. Und der Quadratmeterpreis eines Dachgartens ist in größeren Städten bei weitem geringer als der eines Grundstücks.

Grüner Gegenpol

Gründach-Index

Der Gründach-Index, den der Bundesverband GebäudeGrün für elf Städte in Deutschland ermittelt hat, liegt im Durchschnitt bei 1,5 Quadratmeter Gründach pro Einwohner – allerdings sind hierbei alle Dachbegrünungen (extensiv und intensiv) berücksichtigt. Den Platz 1 der „BuGG-Gründach- Bundesliga“ nimmt die Stadt Stuttgart mit einem Gründach-Index von 4,1 ein.


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