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Berliner Corona-Behandlungszentrum in Rekordzeit errichtet

Rund 800 Betten
Berliner Corona-Behandlungszentrum in Rekordzeit errichtet

Berliner Corona-Behandlungszentrum in Rekordzeit errichtet
Die Wahl des Standortes für das Berliner Corona-Behandlungszentrum fiel auf das Messegelände, da dort bereits eine nutzbare Gebäudehülle sowie ein erfahrenes Ausbau-Team vorhanden waren. Bild: Messe Berlin

Auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm ist die neue Corona-Notfallklinik fertiggestellt worden. Vor 55 Tagen wurde das Projekt beschlossen, nach 33 Tagen ist es bezugsbereit.

Das Corona-Behandlungszentrum auf dem Berliner Messegelände an der Jafféstraße soll die Berliner Krankenhäuser entlasten, damit dort weiterhin schwerstkranke Patienten versorgt werden können. Dafür werden Covid-19-Patientinnen und -Patienten, die nicht der Intensivpflege bedürfen, in das Behandlungszentrum übernommen.

Die Wahl des Standortes fiel auf das Messegelände, da dort bereits eine nutzbare Gebäudehülle sowie ein erfahrenes und mit den Örtlichkeiten vertrautes Team für den Ausbau vorhanden waren. In Halle 26 ist der erste Behandlungsbereich mit rund 500 Betten fertiggestellt, circa zwanzig Prozent der Plätze sind mit Beatmungsgeräten ausgestattet. In Halle 25 stehen nach aktuellem Stand etwa 320 Betten bereit. Insgesamt verfügt das Behandlungszentrum damit über rund 800 Betten.

Variable Cluster

Die Messehallen wurden in verschiedene Zonen aufgeteilt. Ein wichtiges Augenmerk lag darauf, für das medizinische Personal die Vorgaben des Hygienemanagements und Arbeitsschutzes zu garantieren und angemessene Aufenthalts- und Rückzugsräume bereitzustellen, sodass ein sicheres und gutes Arbeitsumfeld entsteht.

Die Grundrissstruktur des Corona-Behandlungszentrums basiert auf je nach Pflegeintensität variablen Clustern mit je 16 bis 24 Betten sowie einer zentralen Servicezone. Der Vorteil des Cluster-Systems ist – neben seiner Flexibilität – die Adaptierbarkeit für weitere Standorte.

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Baugenehmingung in zehn Minuten

Das hoch gesteckte Ziel, Hunderte weitere Betten für Covid 19-Patienten zu schaffen, konnte nur durch eine eingespielte Zusammenarbeit aller Beteiligten erreicht werden. Projektleiter Albrecht Broemme, der für das Projekt aus dem Ruhestand geholt wurde, hat so etwas selten erlebt: „Bezirk und Senat, alle Verwaltungsebenen arbeiteten Hand in Hand. Die Baugenehmigung hat zehn Minuten gedauert”, so Broemme im Spiegel.

Auch den Brandschutz plante hhpberlin in kürzester Zeit: In sieben Wochen wurden das Konzept erstellt, eine Räumungs- und Rauchgassimulation sowie Rauchgasversuche vor Ort durchgeführt und der organisatorische Brandschutz geplant.

Mehrere Brandabschnitte

Das Behandlungszentrum wurde aus Sicherheitsgründen räumlich vom restlichen Messegelände abgetrennt. In drei Brandabschnitten in Hall 26 befinden sich insgesamt 488 Betten, davon 111 Beatmungsplätze.

Darüber hinaus wurde auf der Freifläche vor der Messehalle 26 ein dreigeschossiger Container-Modulbau errichtet, um die Logistik, die Ver- und Entsorgung sowie die Sozialbereiche für das Personal unterzubringen. Der Modulbau wurde über drei Brücken an die drei Brandabschnitte der Halle 26 angebunden. Dabei wurde durch bauliche Maßnahmen sichergestellt, dass der Modulbau sowie die drei Hallenabschnitte jeweils separate Brandabschnitte bilden.

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Überwiegend anlagentechnischer und organisatorischer Brandschutz

Da in der Kürze der Zeit bauliche Maßnahmen an der Bestandshalle nicht zu realisieren gewesen wären, stützt sich das Brandschutzkonzept überwiegend auf anlagentechnische und organisatorische bzw. personelle Brandschutzmaßnahmen. Mit Rauchgassimulationen und Räumungssimulationen konnte das hhpberlin-Team nachweisen, dass Patienten innerhalb der ermittelten Räumungszeiten nicht durch eine absinkende Rauchschicht gefährdet werden.

„Dass wir das Konzept in einer solchen Rekordzeit umsetzen konnten, lag vor allem daran, dass wir alle an einem Strang gezogen haben und das Team so gut zusammengearbeitet hat. Unter den Planern gab es einen sehr produktiven und ergebnisorientierten Austausch”, so Heike Kresse, Sachverständige bei hhpberlin.

Ob und in welchem Umfang das Behandlungszentrum zum Einsatz kommen wird, ist noch unklar. Die schweren Covid-19-Fälle werden auch weiterhin in den Berliner Kliniken behandelt, in den Betten der Jafféstraße sollen nur leicht bis mittelschwer erkrankte Patienten versorgt werden. Broemme wäre allerdings „richtig glücklich, wenn die Betten nicht gebraucht würden“.


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