Bereits 2015 hatten dasch zürn + partner den ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen und den Auftrag für den Bau der neuen Sporthalle erhalten. Bis zur Baufertigstellung 2022 veränderte sich das erste Entwurfskonzept nicht wesentlich. Ziel des Entwurfs war es, einen lebendigen und identitätsstiftenden Ort zu schaffen, an dem sich Schüler, Lehrer und Besucher gleichermaßen wohlfühlen.
Die neue Sporthalle ist über ein gemeinsames Vordach mit den bestehenden Schulgebäuden verbunden und ergänzt diese zu einem Gesamtensemble. Im Inneren des Schulgrundstücks ist dadurch ein großzügiger, geschützter Pausenhof entstanden. Außerdem wurden weitere klar definierte Außenbereiche geschaffen – darunter ein Vorplatz, Flächen für Außensport sowie Lehrer- und Besucherparkplätze.
Sporthalle und Foyer öffnen sich mit großzügiger Verglasung zu Pausenhof und Freibereich im Osten. So entsteht eine intensive Verknüpfung zwischen innen und außen.
Multifunktionales Konzept
Die neue Turnhalle ist als Schulsporthalle und für den Vereinssport einschließlich Basketball‐Wettkampfbetrieb mit bis zu 150 Besuchern ausgelegt. Außerdem können Halle und Foyer mit schulischen Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen bespielt werden.
Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich neben der Halle mit Geräteräumen und Stuhllager die WC‐Anlagen und eine Teeküche. Im Obergeschoss sind Umkleideräume und Duschen sowie Technikraum und Hausmeisterraum angeordnet. Im Süden des Neubaus befindet sich im 1.OG eine Hausmeisterwohnung mit separatem Zugang.
Die eigentliche Hallenebene liegt ca. 0,7 m unter dem Höhenniveau des Pausenhofes und nimmt den vorhandenen Höhenversatz zu den Parkplätzen im Westen auf. Dadurch ergeben sich zwei gestaffelte Sitzreihen mit jeweils 54 Plätzen sowie ein Stehplatz-Umgang auf dem Niveau des Pausenhofes. Dieser Tribünenbereich an der Längsseite des Spielfeldes bietet freie Sicht auf Schul‐ und Sportveranstaltungen in der Halle.
Dezentes Spiel mit Farbe und Materialität
Die Gebäudehülle ist von Holz, großen Fensteröffnungen und Sichtbeton geprägt. Die Fassadenbekleidung aus lasierten Holzprofilen mit unterschiedlichen Breiten und Tiefen erzeugt nach außen hin ein lebendiges Licht- und Schattenspiel. Überspannt wird die Halle von drei Holz-Doppelbindern, die oberhalb der Hauptdachfläche angeordnet und in drei Oberlicht-Sheds integriert sind.
Im Inneren der Sporthalle schaffen helle Oberflächen aus Weißtanne eine lichte und freundliche Atmosphäre, die durch den Holzparkett-Sportboden noch unterstützt wird. Die Sichtbetonflächen spielen mit dem Erscheinungsbild von Holz, indem der Abdruck der Holzschalung darauf klar erkennbar ist.
Ein kräftiger Gelbton tritt im gesamten Gebäude in verschiedenen Situationen immer wieder in Erscheinung – als Bodenbelag, Deckenverkleidung, Schriftzug oder Wandfarbe. Den Farbenkanon ergänzen zudem graue Wände, schwarze Tür- und Fensterprofile sowie Treppengeländer und graue Fliesen in den Umkleide- und Sanitärbereichen.
Projekt: Ersatzneubau einer Schulsporthalle
Standort: Markus-Schleicher-Str. 15, 70565 Stuttgart
Bauherr: Landeshauptstadt Stuttgart
Architekten: dasch zürn + partner, Stuttgart/München
www.dzpa.de
BGF: 1.820 m²
BRI: 11.070 m³
Fertigstellung: 2022