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Gewinner beim DAM Preis 2024 stehen fest

Die besten Bauten in Deutschland
Gewinner beim DAM Preis 2024 stehen fest

Mit dem DAM Preis werden seit 2007 herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. In diesem Jahr geht der Preis an Gustav Düsing & Max Hacke für das Studierendenhaus der TU Braunschweig.

Besonders beeindruckt war die Jury von der Leichtigkeit und Offenheit des Gebäudes. Die filigrane Struktur des Gebäudes ist zudem äußerst nachhaltig, denn die Stahl-Glas-Konstruktion ist vollständig demontier- und wiederverwendbar. Zur Vorgeschichte gehört ein ungewöhnliches und nachahmenswertes Wettbewerbsverfahren, das an der Architekturfakultät unter den wissenschaftlichen Mitarbeitenden ausgeschrieben und selbst organisiert wurde.

Stimmen aus der Jury


-Alexander Fthenakis 
»Die Qualität des Projekts liegt in der Entwicklung eines modularen, integrativen und filigranen Konstruktionssystems, das durch die spielerische Kombination seiner einzelnen Elemente den Studierenden ein vielfältiges Raumangebot anbietet und dem allseitig offenen Pavillon einen zarten und optimistischen Ausdruck verleiht.«


-Barbara Ettinger-Brinckmann
»Ein leichtes, luftiges, offenes Haus, in dem innen und außen, oben und unten verschmelzen, ein wunderbarer Ort zum Lernen, zusammen und allein! Proportionen und Einfügung stimmen. Mit großer Präzision und Sorgfalt sind die Details durchdacht. Ein überzeugender Raum – ein Raum als Lehrer, der mit seinem Geist und seiner Seele den Geist und die Seele der Studierenden inspirieren möge.«


-Cordula Vielhauer
»Die beiden Entwurfsverfasser schaffen mit einfachen Mitteln eine Architektur, die vielfältige Raumsituationen anbietet und dabei offen bleibt für spontane Aneignung. Das Gebäude gibt eine Antwort auf die Frage wie wir – gerade in Zeiten knapperen Wohnraums – jungen Menschen qualitätvolle öffentliche Orte des Lernens, des Austauschs und des Aufenthalts bieten können.«


-Philipp Auer
»Das Haus fasziniert, aber weniger durch technische Innovation oder durch vordergründig zur Schau gestellte Nachhaltigkeit. Es ist diese Bescheidenheit und dieser unverschämt lässige Verzicht auf räumliche Gestaltung – ein Möglichkeitsraum zwischen Innen und Außen, ein wunderschönes Angebot!«


-Tobias Hönig
»Mit Gustav Düsing und Max Hacke gewinnen nach SUMMACUMFEMMER (2022) erneut zwei nach 1980 geborene Architekten den DAM Preis. Beide Projekte sind das Ergebnis außergewöhnlicher Wettbewerbsverfahren, die dem bundesrepublikanischen Durchschnitt etwas entgegensetzen, der Architekten wie diesen DAM-Preis-Gewinner die Teilnahme verwehrt. Das sollte uns zu denken geben.«


-Dijane Slavic / Uwe Bresan
»So leichtfüßig, filigran und zart wie das Braunschweiger Studierendenhaus kommt die zeitgenössische deutsche Architektur nur selten daher. Dass es Gustav Düsing und Max Hacke bei allen Normen und Vorschriften gelungen ist, ein Gebäude von solch graziler Eleganz und einladender Offenheit zu errichten, grenzt schon fast an ein Wunder. Chapeau!«


-Verena Konrad
»Eine Architektur, die sich nicht ausschließlich mit sich selbst beschäftigt, sondern der Verbesserung von Lernbedingungen widmet und sich verantwortlich zeigt: für den Umgang mit Ressourcen, für Pluralität und Diversität und dem hohen Anspruch an einem Ort der Bildung mit einer zeitgenössischen und freudvollen Antwort begegnet.«


-Peter Cachola Schmal
»Ein wunderbar elegantes und feines Bauwerk, das an die ersten Projekte von Richard Rogers oder Michael Hopkins erinnert. Gleichzeitig ist es nachhaltig, zirkulär und innovativ – und ein Erstlingswerk. Erstaunlich!«


-Andrea Jürges
»Leicht und offen und gleichzeitig präsent. Unaufgeregt und gleichzeitig durchdacht. So bietet dieses Projekt den Studierenden wunderbaren Raum zum Lernen und eröffnet gleichzeitig Frei-Raum zum Entfalten.«


Über das Gebäude

Studierendenhaus der TU Braunschweig

Das Bauwerk auf dem Campus der TU Braunschweig ist einem Wettbewerb zu verdanken, der 2015 unter den wissenschaftlichen Mitarbeitenden der Architektur-Fakultät initiiert wurde, um dringend notwendige Arbeitsplätze für Architekturstudierende zu schaffen. Die Idee dahinter war, innerhalb des geschützten Rahmens des Fachbereichs dem Architekturnachwuchs eine Chance zu bieten, da kaum noch offene Architekturwettbewerbe existieren und sich die jungen Architekten und Architektinnen nicht mehr bewähren können. Etwa 20 Assistentinnen und Assistenten nahmen teil, die Arbeit von Gustav Düsing und Max Hacke wurde von der Jury ausgewählt und mithilfe eines lokalen Ingenieurbüros auch realisiert.

Fünf Finalisten beim DAM Preis 2024

Inzwischen steht das Gebäude allen Studierenden offen. Als Bauplatz wurde ein exponiertes Areal gegenüber dem Audimax auf einer Wiese entlang des Flussufers der Oker bestimmt. Das etwa 1.000 Quadratmeter große zweigeschossige Haus mit Arbeitsplätzen für bis zu 160 Studierende ist ein lichtes, leichtes und filigranes Bauwerk aus weißem Stahlgestänge und Glas. Es überzeugt mit seiner technischen Raffinesse, bei gleichzeitig hoher Abstraktion und visueller Reduktion. Das weit auskragende Dach überspannt die außenliegenden Treppen und im Obergeschoss einen balkonartigen Umlauf, der die Arbeitsplätze in den Außenraum erweitert. Ein außenliegender Sonnenschutz ist überflüssig. Diagonale Kreuze zur Aussteifung sucht man ebenfalls vergebens. Diese Aufgabe übernehmen der massive Kern und die einläufigen Stahltreppen, die nicht einfach angelehnt, sondern kraftschlüssig verbunden sind. Sonnengelbe Vorhänge als Raumteiler sind die einzigen kräftigen Akzente in der ansonsten von Weiß- und Grautönen dominierten Farbpalette.

Die Konstruktion ist mit zehn Zentimeter dünnen Stahlrohren und einem eigens entwickelten Knotenpunkt, ohne zusätzliche Konstruktion für die angeschraubte Fassade und mit integrierter Verkabelung meisterhaft. Darüber hinaus ist das Gebäude eines der seltenen realisierten Beispiele für zirkuläres Bauen, denn keine Verbindung wurde geklebt, sondern ausschließlich revidierbar geschraubt. Außerdem beantwortet das Stahl-Glas-Haus viele wichtige Fragen an das Bauen von heute: Wie wollen wir arbeiten? Wie sehen die »Dritten Orte« aus, weder allein dem Wohnen noch dem Arbeiten vorbehalten, dafür Orte der Interaktion und des Zusammentreffens? Wer organisiert solch ein Zusammensein, welche Art von Gruppen bilden sich heraus? Das alles lässt sich hervorragend im Studierendenhaus beobachten, das gern und fast immerzu genutzt wird: an sieben Tagen von 8 bis 22 Uhr.

24 Projekte auf der Shortlist

Und schließlich ist das Studierendenhaus von einer modernen, funktionalistischen Schönheit aus selbstverständlichen Details, aus einer reduzierten Materialität und einer intuitiven Lowtech- Haustechnik, wie etwa der mechanischen Durchlüftung, dem zentralen Dachoberlicht und den Klappflügeln in der Glasfassade. Ein Haus, das nebenbei alle zeitgenössischen Probleme von Energieeinsparung, Sonneneinstrahlung bis hin zur Reversibilität und Wiederverwendbarkeit löst.

Peter Cachola Schmal


Save the date

  • Preisverleihung und Ausstellungseröffnung: Freitag, 26. Januar 2023, 19 Uhr
  • Ausstellung: DAM PREIS 2024 | Die 26 besten Bauten in\aus Deutschland
  • Dauer der Ausstellung: 27. Januar – 28. April 2024
  • Ort: Deutsches Architekturmuseum im DAM OSTEND, Henschelstr. 18, 60314 Frankfurt am Main
  • Führungen: immer samstags und sonntags, 15 Uhr mit Yorck Förster
  • Öffnungszeiten: Di, Do – Fr 12 – 18 Uhr, Mi 12 – 19 Uhr, Sa – So 11 — 18 Uhr / Mo geschlossen

www.dam-online.de


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