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Vertikales Mauerwerk auf Gehrung

Wiederaufbau eines Stadtviertels mit Einkaufszentrum in Enschede
Vertikales Mauerwerk auf Gehrung

Der Wiederaufbau des bei einer Explosion zerstörten Stadtviertels Roomsbeck in Enschede ist mittlerweile abgeschlossen. Mittelpunkt ist das Einkaufszentrum „Op de Brouwerij“, bei dessen Fertigstellung die Architekten vom Büro LEVS architecten u.a. vorgefertigte, verklinkerte Bauelemente an der Fassade einsetzten.

Ulrike Kraenz | jo

Heute, mehr als zwölf Jahre nach der Katastrophe in Enschede, bei der im Mai 2000 im Zuge eines Brandes mehr als 177 Tonnen Feuerwerkskörper explodierten, ist das Viertel Roombeek komplett neu entstanden. Im Herzen des Stadtteils wurde das neue Einkaufszentrum „Op de Brouwerij“ (Auf der Brauerei) auf dem Gelände der zerstörten alten Grolsch Brauerei gebaut. Das Amsterdamer Architektenbüro LEVS architecten hat hier federführend zwei Gebäude realisiert. Das zwölfgeschossige „Brouwmeester“ (Braumeister) und der fünfstöckige „Korenaar“ (Ähre).
Beim „Brouwmeester“ haben die Konstrukteure vorgefertigte Elemente mit Klinkern von CRH Clay Solutions verwendet.
Der Reliefeffekt und die Farbnuancen der großformatigen Klinker machen das Gebäude robust und knüpfen an die industrielle Vergangenheit des Viertels an.
Die Kombination von Wohnen und Einkaufen erforderte spezielle Lösungen. Das Erdgeschossniveau ist buchstäblich bis über die Geschäfte angehoben. Alle Wohnungen verfügen über einen großen Balkon oder eine Terrasse. Aus den hohen Wohnzimmern unter den schrägen Pultdächern reicht die Aussicht über Enschede und die umliegenden Wälder bis hin zum Horizont.
Sowohl die Ober- als auch die Unterseite der Mauerwerks-Rahmen an der Ost-und Westfassade des Brouwmeesters sind von CRH Clay Solution vorgefertigt worden. „Die Elemente haben eine Spannweite von 7 150 mm“, sagt LEVS-Architektin Marianne Loof.
„Das Mauerwerk braucht hier äußerste Präzision. Die jeweils spitzen oder stumpfen Winkel erforderten ein hohes Maß an Sorgfalt. Mit dem Einsatz von vorgefertigten Elementen ist die technische Ausführbarkeit des Entwurfs mit Mauerwerks-Rahmen rund um die Aluminium-Fassaden gewährleistet gewesen“, erklärt die Architektin.
Die Fertigelemente werden aus Vormauerziegeln mit einem konstruktiven Betonrücken produziert. Es sind sowohl konstruktive wie auch dekorative Fertigteile möglich. Jede Fertigkomponente wird über Befestigungsteile in der Fassade verankert. Transporteinbauteile sichern die Verarbeitung auf der Baustelle.
Darüber hinaus erleichtern die Elemente den Architekten auch die Konstruktion von Gebäuden.
„Durch die Verwendung von vorgefertigten Komponenten ist der konstruktive Aspekt der Spannweite gelöst worden“, so Marianne Loof. „Auch das Problem, ein komplexes, vertikales Mauerwerk in 40 m Höhe auf Gehrung herzustellen, ist dadurch umgangen worden.“
Architektin: Marianne Loof, LEVS architecten, Amsterdam
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