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Kraftvoll fließend

Eisstadion in Krefeld
Kraftvoll fließend

Vorbilder für den Bau des neuen Eisstadions in Krefeld kommen aus den USA. HighTech-Arenen überbieten sich dort durch eine Anhäufung von technischen Superlativen gegenseitig und werden zu wahren Wunderwerken der Technik.

Inzwischen hat der Trend auch in Deutschland Einzug gehalten. Betrachtet man die aktuelle kommunale Bautätigkeit, so fallen vor allem die zahlreichen Neubauten von Multifunktionsarenen für Großveranstaltungen unterschiedlichster Art auf. Bauwerke, die neue Wege im Stadionbau beschreiten und durch innovative Konstruktionen eigene Akzente setzen.
Der König Palast in Krefeld präsentiert sich mit seiner modernen Glaskonstruktion und einem attraktiven Fassadenbeleuchtungssystem bereits von außen als Symbiose von Design und Funktionalität.
Multifunktionales Konzept
Der Standort des Krefelder König Palastes an der Westparkstraße im Osten der Stadt hat als Austragungsort für sportliche Großveranstaltungen Tradition. Schwerpunktmäßig für die Nutzung durch den lokalen Eishockey-Verein, die Krefelder Pinguine, konzipiert, sollte die Arena jedoch auch flexibel für andere Veranstaltungen nutzbar sein. Teleskopierbare Tribünen und differenzierte Erschließungs- und Entfluchtungskonzepte stellen die Multifunktionalität sicher und passen den Innenraum an wechselnde Anforderungen an. Die vollständig abdunkelbare Halle ermöglicht auch Veranstaltungen mit hohen Ansprüchen an die Lichttechnik.
Bis zu 8 000 Fans sollen hier künftig die Spiele ihres Favoriten begleiten können. Bei einer Nutzung des gesamten Innenraums stehen sogar 9 000 Plätze zur Verfügung. Damit ist die Halle nicht nur eine außergewöhnliche Eisarena, sondern auch ein Austragungsort für andere Sport-events, Shows, Kongresse, Messen oder Konzerte. Bequeme und funktionale Backstage-Bereiche bieten den Künstlern kurze Wege und hohen Komfort.
Architektur
Geplant wurde das neue Krefelder Eisstadion als prägnantes eigenständiges Bauwerk, das die in diesem Bereich zergliederte Stadtstruktur zusammenfügt und ergänzt, ohne den anonymen Charakter der Bestandsbebauung fortzusetzen. Dem Besucher sollte schon von außen auf subtile und zurückhaltende Weise Stimmung und Atmosphäre vermittelt werden. Erreicht wird dies durch kraftvoll fließende Bewegungen der Fassade. Mit deutlichen Vor- und Rücksprüngen und sanften Rundungen greift sie die Dynamik eines Eishockey-Spiels auf. Die Konstruktion aus transparentem Gussglas kann je nach Anlass in unterschiedlichen Farben beleuchtet werden und ermöglicht die Integration von Grafik-Motiven.
Konstruktion
Die für die Außen- und Innenkonzeption maßgebliche Multifunktionalität hatte entscheidenden Einfluss auf die Dachkonstruktion. Da in der Halle auch die Durchführung anspruchsvoller Konzerte möglich sein sollte, musste ein Schalldämmwert von 42 dB erreicht werden. Mit der ursprünglich geplanten Trapezblechdach-Konstruktion war dies nicht zu realisieren.
Um trotzdem die schallschutztechnischen Anforderungen erfüllen zu können, wurde die gesamte Trapezblechdach-Fläche zusätzlich mit einer Lage 12,5 mm Fermacell-Gipsfaser-Platten überbaut. Damit kam ein Baustoff zum Einsatz, der durch seine homogene Plattenstruktur und durch die Faserarmierung besonders stabil, universell einsetzbar und extrem belastbar ist. Da im vorliegenden Fall im Rahmen einer nachträglichen Planungsänderung sämtliche technischen Installationen auf dem Dach angeordnet wurden, hat sich die hohe mechanische Beanspruchbarkeit der Gipsfaser-Platten bewährt.
Hinzu kommen hohe Schall- und Branddämmwerte. Von Vorteil war zusätzlich das relativ geringe Eigengewicht der Platten, das die Erstellung der Dachkonstruktion ohne statische Probleme ermöglichte. Das Format (200 x 124,5 cm) der Platten ermöglichte eine schnelle Verlegung auf der rund 10 000 m² großen Dachfläche. Insgesamt wurde für die komplette Fertigstellung des Daches eine Bauzeit von knapp fünf Wochen benötigt.
Dachaufbau
Die Erstellung der Dachkonstruktion erfolgte in zwei Abschnitten: Im ersten Arbeitsgang wurde das Trapezblech mit Sickenfüllern aus Mineralwolle mit Rieselschutz belegt und anschließend mit einer bituminösen, selbstklebenden Dampfsperre abgedeckt. Da außer der Schalldämmung auch brandschutztechnische Anforderungen – gefordert war F 90 – beachtet werden mussten, kamen verschiedene Materialien als Sickenfüller zum Einsatz. Dabei wurde in den Brandschutzbereichen Steinwolle eingesetzt, Glasfaser dagegen in den schallgedämmten Zonen.
Im nächsten Schritt konnten die auf der Dampfsperre verlegten Fermacell Platten mit einer druckbelastbaren Steinwolle-Dachdämmplatte, die speziell zur Dämmung nicht belüfteter Flachdächer geeignet ist, belegt werden. Abschließend wurde der gesamte Dachaufbau mit einer 1,5 mm dicken Folie abgedichtet.
Die einzelnen Folienbahnen wurden miteinander verklebt. Eine mechanische Befestigung mit Spezialdübeln, die durch Folie, Dämmstoff und Platte hindurch im Trapezblech verankert werden, sichert die gesamte Konstruktion zuverlässig ab.
Wichtig bei der Ausführung der Dachkonstruktion war, während der Bauphase Mineralwolldämmstoff und Gipsfaser Platte vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen.
Die Verarbeitung von Platten, Dämmung und Abdichtungsfolie erfolgte daher im Paket in Abschnitten von durchschnittlich 500 m² pro Tag. Eine provisorische Abdichtung der gesamten Halle wurde durch die im ersten Schritt ausgeführte ganzflächige Aufbringung der Dampfsperre gewährleistet.
Weitere Informationen
Gipsfaserplatten bba 523
Architekten: RKW Rhode Kellermann Wawrowski, Düsseldorf, Berlin, Frankfurt, Leipzig Warschau Planung Dachkonstruktion: Ing. Büro für Bauphysik Dorff, Bonn
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