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Klare Formensprache

Neubau einer Zuschauerhalle mit Kassenhaus für das Naturtheater Reutlingen
Klare Formensprache

Inmitten einer Waldlandschaft entstand ein Naturtheater, dessen Hülle sich schützend über die Besucher legt. Die grüne Färbung der metallischen Ver- kleidung soll der Konstruktion eine natürliche Anmutung verleihen und den Baukörper in seine Umgebung integrieren.

Im Juni 2008 fiel der imaginäre Vorhang im neuen Naturtheater in Reutlingen. Damit wird den Theatergästen künftig ein unterhaltsames Theaterprogramm in attraktivem Ambiente geboten. Die neue Zuschauerhalle mitten im Wald wurde ganz im Sinne der Bauherren „leicht, offen und modern“ gestaltet. Die Hülle schiebt sich wie ein Teil der Waldlandschaft aus der Erde und bietet den Besuchern ein schützendes Dach. In ihrer Bewegung symbolisiert die dynamische Bauform Wachstum und Veränderung – das Theater ist nicht Fremdkörper, sondern fügt sich als Teil der Waldlandschaft in die natürliche Umgebung ein (BGF: 1 065 m², BRI: 6 797 m³).

Unter der großzügigen, selbsttragenden Dachkonstruktion sind rund 1 000 Sitzplätze für die Theaterbesucher angeordnet. Zudem bietet die ausladende Dachkonstruktion im Eingangsbereich Schutz bei schlechter Witterung. Alle Sitzplätze ermöglichen eine optimale Sicht auf die vorgelagerte Bühne unter freiem Himmel. Jedoch stellt die Konstruktion nicht nur formal einen starken Bezug zur umgebenden Waldlandschaft her, sondern ebenso in ihrer Materialität.
Die grüne Färbung der Alucobond-Verkleidung verleiht der Konstruktion eine natürliche Anmutung und integriert den Baukörper in die Umgebung. Schräg laufende Fugen in der metallenen Verkleidung folgen einer natürlichen (Un)Ordnung und greifen neben der Farbigkeit auch die Struktur des Waldes in der Fassade auf. Ebenso erzeugen die je nach Lichteinfall unterschiedlichen Reflexionen auf der Fassade ein bewegtes Licht- und Schattenspiel – ein Phänomen, das besonders im Wald zu beobachten ist. (Barbara Croonenberg, 4a Architekten)
Nutzungsanforderungen
Der Innenraum der Zuschauertribüne ist komplett mit Holz verkleidet. Als Unterkonstruktion für diese Kulisse dient ein Holztragwerk mit einem Dachträger aus Stahl, der den gesamten Innenraum stützenfrei überspannt. Um die klare Formensprache der Zuschauerhalle möglichst unberührt zu lassen, wurde die Beleuchterbrücke in den Dachraum integriert und die Seitenwände als Stauraum für Kulissenteile ausgebildet. Ton- und Lichttechnik sind zentral im hinteren Hallenbereich angeordnet. Das separate, dem Eingangsbereich vorgelagerte Kassenhaus bezieht sich formal auf die Gestaltung der Zuschauerhalle, wobei die großzügige Gestaltung des Eingangs- und Aufenthaltsbereichs der neuen Zuschauerhalle den Theatergästen eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Eine direkte Verbindung von Straße und Bühne ermöglicht auch großen Fahrzeugen die Zufahrt auf das Gelände.
Ein auf die speziellen Anforderungen abgestimmtes Beleuchtungskonzept sorgt für optimale Lichtverhältnisse in der Zuschauerhalle und den Außenbereichen. Die schmalen, bündig in die Decke- und Seitenwände eingebauten Lichtlinien strukturieren das Deckenbild, unterstreichen die Dynamik der Bauform und sorgen für spannende Lichteffekte.
Die sensibel auf den Ort abgestimmte Architektur des Naturtheaters in Reutlingen sowie die verbesserte Infrastruktur machen den Neubau zum attraktiven Veranstaltungsort sowohl für Theater als auch für andere Kulturträger, Firmen und Privatpersonen. Ob Konzerte, Open-Air-Kino, Festivals oder Firmenevents, das Naturtheater bietet einen besonderen Rahmen für Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art. Zusammen mit den Kleinkunstbühnen bildet die Freilichtbühne ein „Kulturzentrum im Grünen“ und setzt einen städtebaulichen Akzent im Naherholungsgebiet Markwasen.
Konstruktions- und Gestaltungsdetails
Die Stahl-Holz-Konstruktion der Halle ist im Aufbau sehr einfach und reduziert, zumal es kein geschlossenes Gebäude ist und daher auch nicht gedämmt werden musste. Das Dach ist wie folgt aufgebaut (von innen nach außen):
  • Brettstapelelement 10 cm
  • Holzfachwerkträger
  • OSB-Platten 22 mm
  • Trennlage Kunstfaservlies
  • Kunststoffdachbahn PVC-P.
Aufbau der ungedämmten, hinterlüfteten Fassade (von innen nach außen):
  • OSB-Platten 22 mm
  • Holzständer
  • OSB-Platten 25 mm
  • Abdichtungsbahn
  • Aluminiumunterkonstruktion
  • Aluminiumverbundplatten 4 mm, genietet.
Die Fassade wurde mit Alucobond ausgeführt, einem leichtem Verbundmaterial aus zwei Aluminium-Deckschichten und einem Kunststoffkern, hergestellt von Alcan. das Material ist äußerst witterungsbeständig, schlag- und bruchfest, schwingungsdämpfend und lässt sich einfach und problemlos montieren. Mit der Metallicfarbe 604 Seafoam green metallic entschied man sich für einen speziellen Effekt: Wechselnde Lichtbedingungen und unterschiedliche Perspektiven bringen den typischen metallischen Glanz dieser Farbe voll zur Geltung.
bba-Infoservive Aluminium-Verbundplatten 520 Metallicfarbe 521 www.architektenbuero4a.de
Architekturbüro: 4a Architekten GmbH, Stuttgart Projekt- und Bauleitung: Barbara Croonenberg, Rüdiger Ostermayer Tragwerksplaner: Breinlinger + Partner VBI Ingenieurgesellschaft mbH, Tuttlingen Bauphysik: Kurz und Fischer Beratende Ingenieure, Winnenden
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