Ein neues Parkhaus liegt in der Rathausstraße in der unmittelbaren Nähe zum Roten Rathaus, am Fuße des Fernsehturms und gleich neben dem Alexanderplatz. Im alten Berlin hatte diese Gegend schon immer den Charakter einer Drehscheibe für zahlreiche Menschen, die U- und S-Bahn benutzten und deren Wege sich täglich hier kreuzten.
Bekannte Sehenswürdigkeiten liegen in der Nähe, wie z.B. das Nikolaiviertel, der Gendarmenmarkt oder die Prachtstraße „Unter den Linden“.
So entstand in den 60er Jahren ein Plan, der die Neugestaltung dieser traditionsreichen Flächen zum Inhalt hatte. Die Planungen für die Neubebauung der Rathausstraße in den sechziger Jahren leitete der Architekt Prof. Heinz Graffunder (1926–1994). Gemeinsam mit seinem Team entwarf er ein Konzept, das Wohnen, Erleben, Einkaufen und Kultur ausreichend Raum gab und das den Rahmen für die Neugestaltung der Rathauspassagen darstellte.
Entwurfsidee
Die Bauaufgabe im 21. Jahrhundert bestand darin, die Rathauspassagen mit einem Parkhaus-Neubau und modernen Einkaufspassagen zu revitalisieren. Wesentlicher Bestandteil stellt heute ein ausreichendes Volumen an Parkplätzen dar, schließlich ist mit dem Gedanken Einkaufen unlösbar die individuelle Fortbewegung in Verbindung zu bringen, die nicht nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen ist, sondern nur im Einklang damit. So wurde eine Synthese aus den Funktionen Einkaufen und Parken in dem Projekt verwirklicht. Für die Neugestaltung der Rathauspassagen zeichnet das Büro RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau, Hamburg, verantwortlich.
Umsetzung
Koordiniert hat den Bauablauf zur gesamten Erweiterung und Modernisierung die build.Ing GmbH, Gesellschaft für Planen, Bauen, Betreuen.
Das Architekturbüro Kny & Weber wurde mit den Planungen für die beiden Parkhäuser sowie für das angrenzende Bürohaus beauftragt. Hauptaugenmerk der Architekten lag auf einer funktionellen Gestaltung des Parkhauses unter bestmöglicher Ausnutzung der vorhandenen Flächen als Parkareal, die harmonische Integration der Einkaufspassagen und die nahtlose Angliederung des Bürokomplexes.
Es entstand ein Gebäude, das, abgesehen vom Bürotrakt, Modegeschäfte beherbergt, Cafés, eine Bäckerei, Schnellimbisse, Fachgeschäfte, Eissalon, Restaurant, Supermarkt, Bowlingbahn, Apotheke, Telefonladen, Kiosk, Friseur, Reisebüro, Sonnenstudio, Postladen und Arztpraxen enthält – alles in allem 32 Fachgeschäfte.
Das sind alles Garanten für ein vielschichtig strukturiertes Publikum, weil sehr viele unterschiedliche Zielgruppen durch die zahlreichen Einrichtungen in den Passagen angesprochen werden.
Farbige Glasflächen
Für die ausdrucksstarke und bunte Fassade des Parkhauses wurden mit Hilfe der Farbpalette der Vanceva™ Verbundsicherheitsfolien aus annähernd 30 verschiedenen Farbtönen zusammengestellt. Die Farben lockern die ansonsten triste Erscheinung eines Parkhauses auf und schaffen einen farblichen Übergang zum benachbarten Roten Rathaus.
Die Fassade wurde mit 2 000 m² farbigem Verbundsicherheitsglas verblendet. Die Colorierung der Glasflächen erfolgte mit farbigen Vanceva®-Verbundsicherheitsfolien aus dem Hause Solutia, die zur treffsicheren Erzielung der gewünschten Farbtöne teils mehrlagig verarbeitet wurden.
Die Verwendung farbiger Verbundsicherheitsfolien ist eine sehr elegante Art der Farbgebung, weil die Folien im Laminierprozess bei der Herstellung des Glases zwischen den beiden Glasflächen eingebettet werden, damit vor äußeren Einwirkungen geschützt sind und keine weitere Nachbehandlung erfordern.
Weitere Informationen
Verbund- Sicherheitsfolie bba 522
Architekten Parkhaus: Kny & Weber, Berlin
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