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Anforderung:
Akustische Grundversorgung: Ein Muss für jeden Raum einer Schule
Lösung:
Akustikdecke/Wandabsorber für Unterrichtsräume; hoch schlagfeste Akustikdecke für Flure; Deckensegel für Mensen
Wesentliche rechtliche Grundlage für die akustische Gestaltung von Bildungsräumen bildet die DGUV Regel 102–601 von August 2019: Sie verpflichtet neben dem Schulhoheitsträger für den inneren Schulbereich auch Schulleiter, schulhoheitliche Aufgaben wahrzunehmen. Zudem legen die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) A3.7 Lärm den zulässigen Beurteilungspegel und raumakustische Anforderungen fest, basierend auf Tätigkeiten, Konzentrationsanforderungen und Sprachverständlichkeit.
Weiter beschreibt die Norm DIN 18041 diese Anforderungen genauer. Demnach darf die Nachhallzeit je nach Raumvolumen und Nutzung einen Sollwert nicht überschreiten. Gemäß Bundesgleichstellungsgesetz und vergleichbarer Landesregelungen sind öffentlich zugängliche Neubauten zudem „inklusiv“ zu errichten, was weitere Verringerungen der Nachhallzeit mit sich bringt.
Das Ziel von Akustik-Regelwerken ist allgemein, den Schalldruckpegel zu senken, die Sprachverständlichkeit zu erhöhen und den Nachhall zu verringern. Meist lassen sich diese Zielvorgaben allein durch Einsatz von Deckenflächen mit höchstabsorbierenden Materialien erreichen. Dabei lohnt sich bei der akustischen Planung ein Blick auf die Aktivitäten, die in den verschiedenen Räumen vorherrschen, denn in Bildungsstätten können nicht nur Klassenräume, sondern auch Sporthallen, Aulen und Speiseräume wie auch Flure einen hohen Hintergrund-Geräuschpegel aufweisen.
Unterrichtsräume
Wenn Böden, Wände und Decken in Klassenräumen schallharte Oberflächen haben, breiten sich Geräusche ungehemmt aus und stören den Unterricht. Der Lärmpegel steigt; Lehrer und Schüler müssen noch lauter sprechen. Kurz: Lärm erzeugt noch mehr Lärm.
Eine vollflächig verlegte Akustikdecke stellt den ersten Schritt dar, den Nachhallzeit-Sollwert (z.B. TSoll,A4=0,45 Sekunden in 180 m³ großem Raum für inklusive Nutzung) zu erreichen. Dies ist die effektivste Maßnahme, da die Decke i.d.R. die größte zur Verfügung stehende Fläche für Absorption ist. Trotz Akustikdecke sind Flatterechos möglich, die durch horizontal reflektierenden Schall entstehen, der keine Streuung durch Möbel oder andere Objekte im Raum erhält. Da Möbel immer wieder anders gestellt werden können, und damit die Akustik verändert würde, sind Wandabsorber an zwei aneinander liegenden Wänden am effektivsten.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf tieffrequentem Schall, der die Sprachverständlichkeit vermindert und klare Kommunikation erschwert. Bei massiven Decken und Wänden sollte mit zusätzlicher Absorption der tiefen Frequenzen, z.B. speziellen Mineralwollauflagen auf Akustikdecken, gearbeitet werden. Dafür können extra entwickelte Schallabsorber mit einer Aufbauhöhe von 50 mm Stärke eingesetzt werden. Sie werden im Deckenhohlraum eingelegt und belegen ca. 50 % der Deckenfläche, um Sprachdeutlichkeit und damit Hörkomfort unmittelbar zu optimieren.
Lösungsempfehlung für Lernräume
Das System „Ecophon Master Rigid Dp“ ist ein Akustikdeckensystem mit halbverdeckter Unterkonstruktion, das arretierbar und besonders schlagfest ist. Um optische Dynamik an der Decke zu erzeugen, befindet sich zwischen den Plattenreihen in der hervorgehobenen Achse ein 8 mm breiter Spalt. Jeder Absorber kann bei vollständiger Demontierbarkeit in der Unterkonstruktion gesichert werden. Das System besteht aus Akustikdeckenplatten, optional mit „Ecophon Extra Bass“ und der dazugehörigen Connect Unterkonstruktion.
Der Wandabsorber „Ecophon Akusto Wall C“ ist die Ergänzung zur Akustikdecke. Neben der zusätzlichen Absorption werden auch Flatterechos aus dem Raum genommen. Dieses System hat einen Aluminiumrahmen, in den die Absorberelemente in beliebiger Anzahl montiert werden können. Das Wandpaneel eignet sich außerdem als Pinnwand und bleibt dabei akustisch wirksam.
Flure sind die lautesten Räume
Bei Fluren muss berücksichtigt werden, dass diese nicht nur Verkehrswege sind, sondern oft die meistgenutzten Kommunikationsbereiche in Schulen. Da hohe Schallpegel sich in diesen Bereichen auf angrenzende Räume ausweiten, ist auf die Schallpegelminderung und Schallausbreitung zu achten. Höchstabsorbierende Akustikdecken können hier eine deutliche Senkung bewirken. Unterstützend können Wandabsorber eingesetzt werden.
Lösungsempfehlung für Flure
„Ecophon Super GB“ ist eine Akustikdecke mit hoher Schlagfestigkeit. Sie kann in Räumen eingesetzt werden, in denen die Raumhöhe für eine abgehängte Decke nicht ausreichend ist. Die Platten werden direkt auf die Oberfläche der Rohdecke geklebt oder auch geschraubt.
Mensa – Pause ohne Lärm
Aus hygienischen Gründen werden in Speiseräumen häufig harte und glatte Oberflächen verbaut, die zu einem hohen Maß an Lärm und Schallausbreitung beitragen. Es empfiehlt sich, für eine möglichst große Schallpegelreduktion mit höchstabsorbierenden Akustikmaterialien zu sorgen. Die Schallausbreitung kann natürlich mittels einer vollflächig verlegten Decke, aus optischen Gründen aber auch durch freihängende Deckensegel oder Baffeln reduziert werden. Bei Gebäuden mit großen Glasfassaden kontrollieren zusätzliche Wandabsorber eine zu hohe Schallausbreitung. So können diese Räume neben der Speiseaufnahme vor allem auch der Entspannung in Pausen dienen.
Lösungsempfehlung für Mensen
„Ecophon Solo“ sind rahmenlose freihängende Deckensegel, mit denen optisch jede individuelle Designlösung realisierbar sind. Verschiedene Formen, Formate, Farben und Montagemöglichkeiten bieten dabei eine große Vielfalt für Kreativität. Diese Segel können auch die Akustiklösung in Gebäuden sein, die mit TABS (thermoaktive Bauteilsysteme) als Kühlsystem betrieben werden. Bei der Berechnung der Absorptionsleistung ist zu beachten, dass die Solo Deckensegel nicht nur den Schall von unten absorbieren, sondern auch von oben.
Akustik-Regelwerke haben zum Ziel, den Schalldruckpegel zu senken, die Sprachverständlichkeit zu erhöhen und den Nachhall zu verringern. Meist lassen sich diese Zielvorgaben allein durch Einsatz von Deckenflächen mit höchstabsorbierenden Materialien erreichen.
- DGUV Regel 102–601
- ASR A3.7
- DIN 18041
Holger Brokmann: „Für eine moderne Lernraumgestaltung sind neue Ideen und Lösungen gefragt. Einfache theoretische Berechnungen reichen heute meist nicht mehr aus. Neben Raumvolumen spielen Ausstattung, Gesamtstörschallpegel und Nutzungsart eine Rolle. Die Kunst ist es, die Anforderungen der Bauherren bzw. Betreiber sowie die der verschiedenen Regelwerke deckungsgleich übereinander zu bringen.“