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Patientenzimmer mit infektions-präventiver Ausstattung

Hygienische Innentüren
Infektions-präventives Patientenzimmer

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Ein aktuelles Forschungsprojekt entwickelt ein Patientenzimmer, das Infektionen vorbeugt. Dafür ist die Innenarchitektur geradlinig ohne Fugen und Übergängen für eine leichte Reinigung zu planen. Für hygienische Innentüren wird eine werkseitig angegossene PU-Kunststoffkante empfohlen, die keinen Spalt zwischen Türoberfläche und -kante entstehen lässt.

Anforderung:

Für Forschungsprojekt „Infektionspräventives Patientenzimmer“ hygiene-relevante Oberflächen gesucht

Lösung:

Innentür mit angegossener PU-Türkante, pulverbeschichteter Zarge und HPL-Oberfläche


Auf der Suche nach dem Patientenzimmer der Zukunft haben Mediziner der Charité in Berlin und Architekten der Technischen Universität Braunschweig zusammen mit Molekularbiologen das Ziel verfolgt, ein infektions-präventives Patientenzimmer zu entwickeln. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt heißt „KARMIN“ (Krankenhaus-Architektur, Mikrobiom und Infektionen im Krankenhaus). Als führender Anbieter von Innentüren im Gesundheitswesen konnte Jeld-Wen mit fachlicher Expertise zum Gelingen des Projektes beitragen.

Für Patientenzimmer als potenzieller Infektionsort bzw. -herd erarbeitete das Forschungsprojekt KARMIN eine infektionspräventive bauliche Musterlösung. Dabei wurden die Bau- und Einrichtungsprodukte im Patientenzimmer nicht isoliert voneinander betrachtet, sondern eine interdisziplinäre Planung und Realisierung des hygienerobusten Krankenhaus-Zimmers angestrebt.

Produkte von insgesamt 17 Industriepartnern wurden von Dr.-Ing. Architekt Wolfgang Sunder der TU Braunschweig im Rahmen der Konzeption für ein prototypisches Patientenzimmer verbaut. Er leitet das Projekt am Institut für Industriebau und Konstruktives Entwerfen.

Grundlagenforschung

In einer ersten Studie haben Wissenschaftler der Charité Berlin zunächst ein Jahr lang Abstriche in Patientenzimmern sowie Proben direkt von Patienten genommen. „So konnten wir zum ersten Mal darstellen, wie sich das Mikrobiom, also die Gesamtheit der Mikroorganismen, auf den Oberflächen der im Krankenhaus befindlichen Elemente aufbaut“, sagt Dr. Rasmus Leistner vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin an der Charité Berlin. Wichtige Erkenntnis: Anwesende Personen können durch ihr eigenes Mikrobiom die Mikroben-Konstellation des Zimmers verändern, und Reinigungsmittel vernichten zwar Bakterien, schaffen aber auch Nischen für Erreger. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass nur durch desinfizierende, hygienische Reinigung des Patientenzimmers die Ausbreitung von Krankheitserregern sinnvoll bekämpft werden kann. Dafür sind Materialien erforderlich, die sich leicht reinigen lassen. Zwei Kriterien spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Geradlinig und leicht zu reinigende Patientenzimmer

Damit die wenige Zeit, die eine Arbeitskraft für die Reinigung eines Patientenzimmers zur Verfügung hat, optimal genutzt werden kann, muss dieser Umstand bereits bei Planung und Gestaltung des Zimmers berücksichtigt werden. So verzichteten die Planer bewusst auf eine Vielzahl von Fugen, Kanten und Übergängen. Auf diese Weise kann schneller und effektiver gereinigt werden, da sich weniger Ansatzpunkte für Krankheitserregern bieten. Die werkseitig angegossene PU-Kante der Jeld-Wen Türen, die keinen Spalt zwischen Türoberfläche und -kante entstehen lässt, sei hier exemplarisch genannt. Geeignet ist die 4 mm dicke, äußerst stabile Kunststoffkante auf Polyurethanbasis (PU) für höchste mechanische Ansprüche. Das Material wird in erhitzter, flüssiger Form an die Türkante „angegossen“ und geht dabei eine unlösbare Verbindung mit der Tür ein.

Um die Reinigungsfähigkeit in der Praxis zu prüfen, ließen die Forscher alle relevanten Produkte und Oberflächen von Jeld-Wen wissenschaftlich testen. Auf diese Weise konnte festgestellt werden, dass der Materialmix aus pulver-beschichteter Zarge, HPL-Oberfläche, PU-Kante und Beschlag höchsten Reinigungskomfort bietet und damit geeignet ist, das Ausbreiten von Krankheitserregern und Keimen zu reduzieren. Auch krankenhausspezifische Details, wie Beleuchtung und Position der Desinfektionsmittel-Spender sowie die Ergonomie und Bedienbarkeit der Türgriffe (Ellenbogenöffnung) haben die Planer berücksichtigt. So ließen sich hohe Hygienestandards und sinnvolle Pflegeabläufe miteinander verbinden.

Prototyp: Hygienisches Patientenzimmer

Das Ergebnis der Forschungsarbeiten, die mit einer Gesamtsumme von 1,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurden, dokumentiert sich im Entwurf eines 24 m² umfassenden Patientenzimmers, dessen Prototyp aktuell in Waldbüttelbrunn nahe Würzburg aufgebaut ist. Die Architekten und Designer der TU Braunschweig präsentieren in diesem „Demonstrator“, wie durch intelligente Raumplanung sowie durch hygienerelevante Oberflächen der Übertragung gefährlicher Keime in Patientenzimmern effektiv entgegengewirkt werden kann.

Zwei-Bäder-Prinzip mit Schiebetüren: Aktuell besitzen Zweibettzimmer in Krankenhäusern nur ein Bad, das sich die Patienten teilen. Getrennte Bäder gewährleisten jedoch weitaus mehr Hygiene: KARMIN-Projektleiter und Architekt Dr. Wolfgang Sunder geht davon aus, „(…) dass die Mehrkosten für die zweite Nasszelle dadurch ausgeglichen werden, dass Kosten für eventuelle Infektionsbehandlungen zukünftig zurückgehen.“

Die leichtgängigen und platzsparenden Schiebetüren für die Badezimmer sind ebenfalls von Jeld-Wen. „Das Modell Optima 34 NRT als Nassraumschiebetür vor der Wand laufend, verfügt über eine geräuschgedämmte Spezial-Laufschiene, die mit geringem Kraftaufwand bedient werden kann. Eingefasst sind die Schiebetüren durch eine einteilige und damit fugenlose, pulver-beschichtete BOS-Stahlzarge.“

Evaluierung und Präsentation

Aktuell befindet sich das KARMIN-Projekt in der Evaluierungsphase. „Der Demonstrator soll von Klinikmitarbeiterinnen und Klinikmitarbeitern sowie einem Expertenteam bewertet werden“, sagt Dr. Sunder. „V. a. die Reinigungs- und Behandlungsabläufe wollen wir noch einmal genau unter die Lupe nehmen.“ Im Oktober 2020 wird der KARMIN-Demonstrator im Rahmen des „World Health Summit“ in der Berliner Charité unter Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin Angela Merkel einem internationalen Fachpublikum vorgestellt. Danach können die Entwicklungen in ihrer Gesamtheit oder als einzelne Elemente bei Neubauten oder Sanierungs- und Umbauarbeiten in Krankenhäusern umgesetzt werden.


Geeignet für einfache, hygienische Türreinigung: 4 mm dicke, äußerst stabile Kunststoffkante auf Polyurethanbasis (PU). Das Material wird in erhitzter, flüssiger Form an die Türkante „angegossen“ und geht dabei eine unlösbare Verbindung mit der Tür ein – ohne Spalt zwischen Türoberfläche und -kante.


Dr.-Ing. Architekt Wolfgang Sunder, TU Braunschweig: „Die Türen im Patientenzimmer waren von besonderer Bedeutung, da sie wie kaum ein anderes Bauelement von vielen unterschiedlichen Menschen bedient werden und so einer unmittelbaren Kontaminierung mit Keimen und Bakterien ausgesetzt sind.“

Mehr zum Thema:

Hygiene

https://www.infectcontrol.de/de/

https://www.bba-online.de/aktuell/meldungen/desinfektion-per-uv-licht/

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