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Wissenswertes rund ums Thema Balkonverglasung

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Wissenswertes rund ums Thema Balkonverglasung

Wissenswertes rund ums Thema Balkonverglasung
Eine Balkonverglasung bietet Schutz vor der Witterung und trägt auch zum Schallschutz bei. Bild: evannovostro / stock.adobe.com

Eine Balkonverglasung schützt vor Regen, Schnee, Wind und Staub und bietet die Möglichkeit, den Balkon jahreszeitenunabhängig zu nutzen. Welche weiteren Vorteile bringt eine Balkonverglasung mit sich? Welche unterschiedlichen Balkonverglasungssysteme gibt es? Und worauf ist bei der Planung und Ausführung einer Balkonverglasung zu achten?


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Balkonverglasungssysteme und ihre Unterschiede

a)    Fix versus beweglich

Die einfachste Form der Balkonverglasung ist eine sogenannte Fix- bzw. Festverglasung. Dabei werden die Glaselemente fest auf dem Balkon angebracht und schließen ihn oben und unten ab. Da sich die Glaselemente nicht mehr bewegen bzw. öffnen lassen, schränken sie das spezielle Nutzungsgefühl eines Balkons stark ein. Das Sitzen im Freien ist nicht mehr möglich, es entsteht vielmehr eine Art weiterer Innenraum.

Eine andere Möglichkeit der Balkonverglasung sind klassische Dreh-Kipp-Fenster, die mithilfe von Profilen befestigt werden. Da sich diese öffnen lassen, ist der Balkon nicht vollständig abgeschlossen, sondern kann zumindest belüftet werden.

Idealerweise kommen auf dem Balkon jedoch Verglasungselemente zum Einsatz, die sich möglichst vollständig beiseiteschieben, -drehen oder -falten lassen. Unterschieden werden hier Schiebe-, Schiebe-Dreh- sowie Schiebe-Falt-Systeme.

Bei den Schiebesystemen laufen die einzelnen Glaselemente in oben und unten angebrachten Profilen und können zu einer oder zu beiden Seiten bewegt werden. Die Anzahl der Schienen hängt davon ab, wie viele Glaselemente zum Einsatz kommen – und ob ein oder zwei Glaselemente in einer Schiene laufen.

Die Schiebe-Dreh-Systeme unterscheiden sich von den Schiebesystemen darin, dass die einzelnen Glaselemente nicht nur zur Seite geschoben, sondern zudem gedreht werden können. Die aufgeklappten Scheiben werden dann als schmales Paket seitlich auf dem Balkon geparkt. Dadurch ist eine deutlich größere Öffnung möglich als bei den reinen Schiebesystemen. Zudem lassen sich die aufklappbaren Glaselemente leicht von beiden Seiten reinigen – beim Schiebesystem ist dies meist nicht möglich. Schiebe-Dreh-Systeme erfordern nur jeweils eine Schiene oben und unten.

Eine weitere Variante der Balkonverglasung sind Schiebe-Falt-Systeme. Im Unterschied zu den Schiebe- sowie Schiebe-Dreh-Systemen sind bei den Schiebe-Falt-Systemen die Glaselemente miteinander verbunden. Über ein Schienensystem werden die Flügel zur Seite gefaltet und platzsparend seitlich geparkt. Wie bei den Schiebe-Dreh-Systemen ist nur jeweils ein Profil oben und unten notwendig. Die Reinigung der Elemente von beiden Seiten gestaltet sich bei diesen Systemen als schwieriger.

b)    Raumhoch oder auf Geländer befestigt / stehend oder hängend

Eine raumhohe, öffenbare Balkonverglasung reicht vom Boden bis zur Decke und wird hinter einem Geländer montiert. Alternativ wird das Balkonverglasungssystem direkt auf eine Brüstung oder ein Geländer aufgesetzt und weist dementsprechend eine geringere Gesamthöhe auf.

Je nach vorhandenem Befestigungsgrund und der Möglichkeit zur Lastableitung können in beiden Fällen unten aufstehende oder oben hängende Systeme verwendet werden.

Meist bieten die Hersteller von Balkonverglasungen dazu passende Metall- bzw. Metall-Glas-Geländer an. Balkongeländer mit Ganzglasfüllung haben den Vorteil, dass sie einen ungehinderten Blick nach draußen ermöglichen und gleichzeitig viel Licht ins Innere lassen. Ist jedoch – je nach Wohnlage und Geschmack – der ungestörte Ein- und Ausblick nicht gewünscht, sind blickdichte Füllungen die erste Wahl.

c)    Ganzglas oder mit Rahmen

Balkonverglasungen lassen sich danach unterscheiden, ob vertikale Rahmenprofile zum Einsatz kommen oder nicht.

Systeme ohne Vertikalprofile sind optisch dezenter und fügen sich unauffällig in die Gebäudeansicht ein. Den offenen bzw. „schwebenden“ Eindruck eines Balkons beeinträchtigen die Ganzglaselemente kaum. Zudem ermöglichen sie einen ungehinderten Blick ins Freie. Nachteil dieser Systeme ist, dass sie 1) nur mit Einscheibenverglasungen ausgeführt werden können und 2) an den Vertikalfugen einige Millimeter offen bleiben. Dadurch sind sie nicht vollständig dicht gegen eindringenden Schnee oder Regen – und können höhere Anforderungen an den Schall- oder Wärmeschutz meist nicht erfüllen.

Gerahmte Verglasungen sind optisch markanter als die Ganzglas-Lösungen. Mit ihren senkrechten Profilen ähneln sie Fenstern bzw. Fensterbändern und erzeugen dadurch einen geschlosseneren Eindruck. Durch dezente Farben sowie schmale Ansichtsbreiten können die Profile zwar optisch zurückhaltend gestaltet werden; den freien Blick nach draußen beeinträchtigen sie dennoch. Vorteil dieser Systeme ist, dass sie auch an der Vertikalfuge wind- und regendicht ausgeführt werden können und zudem den Einsatz von Mehrscheiben-Isoliergläsern erlauben. Höhere Anforderungen an Schall- bzw. Wärmeschutz können diese Systeme somit besser erfüllen.

d)    Gedämmt versus ungedämmt

Eine Balkonverglasung kann aus energetischer Sicht zwei Funktionen übernehmen:

Bei unbeheizten Balkonen dient sie als Wärmepuffer für die Wohnräume. In der kalten Jahreszeit fängt die Verglasung die Wärme der Sonnenstrahlen ein und gibt diese an den Innenraum weiter, sodass die Heizung nicht bei voller Leistung laufen muss.

Seltener tritt der Fall auf, dass der Balkon Teil des beheizten Gebäudevolumens wird. In diesem Fall muss die Balkonverglasung natürlich deutlich höhere Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllen. Die Verwendung von Isolierglas und wärmegedämmten Profilen ist hier zwingend. Zudem müssen auch Brüstung und Bodenplatte in das Wärmeschutzkonzept einbezogen werden. Soll der vormals offene Balkon ein eigenständiger Raum bleiben, benötigt er außerdem eine Heizung.

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Ruhiges Wohnen an der Bahn

Vorteile einer Balkonverglasung

  • Schutz vor Witterung: Eine Balkonverglasung schützt vor Regen, Schnee, Wind und Staub und hält Vögel vom Balkon fern.
  • Ganzjährige Nutzung des Balkons: Ob es draußen kühl ist, windet oder regnet: Auf einem verglasten Balkon sitzen die Bewohner sicher und geschützt. So lässt sich der Balkon fast ganzjährig nutzen.
  • Zusätzlicher Raum: Durch die Möglichkeit, den Balkon jahreszeitenunabhängig zu nutzen, entsteht zusätzlicher Raum. Dieser kann beispielsweise ergänzend zu den dahinterliegenden Wohnräumen eingerichtet und dekoriert werden.
  • Verlängerte Lebensdauer: Eine Balkonverglasung schützt nicht nur die Bewohner, sondern auch den Balkon selbst sowie die dahinterliegende Fassade vor der Witterung. Dadurch müssen seltener Wartungs- und Reparaturmaßnahmen vorgenommen werden, die Lebensdauer verlängert sich.
  • Schallschutz: Gerade an vielbefahrenen Straßen, in innerstädtischen Lagen, an Bahnlinien oder in Flughafennähe dienen Balkonverglasungen als zusätzlicher Schallschutz und können dabei helfen, Lärmschutzwerte weiter zu verbessern.
  • Einsparen von Energiekosten: Eine Balkonverglasung verhindert, dass Kälte direkt an die Bausubstanz gelangt. Der Balkon wird zur Pufferzone mit moderaten Temperaturen. Die dahinterliegenden Wohnräume kühlen dadurch weniger schnell aus, Energieverbrauch und Heizkosten sinken.
  • Sicherheit für Kinder und Haustiere: Eine geschlossene Verglasung macht aus einem Balkon einen sicheren Ort für spielende Kinder oder auch Haustiere.
  • Einbruchschutz: Sicherheitsglas und spezielle Verriegelungen sorgen dafür, dass sich die Glaselemente nicht öffnen lassen – sei es durch Wind oder einen potenziellen Eindringling. Dies erhöht die Sicherheit insbesondere in den unteren Stockwerken.
  • Weniger Arbeit: Da durch die Balkonverglasung ein geschützter Raum entsteht, müssen Balkonmöbel und bestimmte Pflanzen nicht mehr zweimal im Jahr mühsam umgestellt und überwintert werden. Andererseits ist der Aufwand für die Reinigung der Balkonverglasung nicht unerheblich.
  • Attraktive Fassadengestaltung: Balkonverglasungen können das Erscheinungsbild einer Fassade ästhetisch stark aufwerten und somit das ganze Wohnumfeld attraktiver machen.
  • Steigerung des Immobilienwerts: Da Balkonverglasungen für ein modernes und ästhetisches Erscheinungsbild sorgen, Energiekosten senken, Schall minimieren und die Lebensdauer der Balkone verlängern, steigern sie zugleich den Wert einer Immobilie.

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Unverstellter Ausblick

Hinweise für die Planung

  • Schutzfunktion klären: Zunächst sollte der Planer klären, welche Schutzfunktionen und welche energetischen Effekte sich der Auftraggeber von der Balkonverglasung erwartet. Erst dann kann über technische und architektonische Ausführungsdetails nachgedacht werden.
  • Statik prüfen: Der nachträgliche Einbau einer Balkonverglasung erfordert u.U. eine statische Prüfung des Balkons. Von den statischen Eigenschaften der Decke bzw. Bodenplatte hängt beispielsweise ab, ob ein oben hängendes oder unten aufstehendes Balkonverglasungssystem zum Einsatz kommt.
  • Material prüfen: Ist eine gemauerte Balkonbrüstung vorhanden und soll diese erhalten bleiben, muss diese auf ihre Stabilität geprüft werden. Im Zweifel sollte eine alte Brüstung besser abgebaut und durch einen neuen Systemaufbau ersetzt werden, da dieser i.d.R. belastbarer und besser abzudichten ist.
  • Ausbildung der Schiene beachten: Die Ausbildung der unteren Lauf- bzw. Führungsschiene verlangt bei der Systemauswahl besondere Aufmerksamkeit. Eine Bürstendichtung verhindert beispielsweise das Eindringen von Schmutzpartikeln. Entsprechende Fräsungen und ein geneigter Bodenaufbau gewährleisten, dass eventuell eingedrungenes Wasser abgeleitet wird. Dadurch wird auch ein Festfrieren der Verglasung im Winter verhindert.
  • Feuchte sicher abführen: Ein Auffangsystem für Kondenswasser auf der Innenseite der Balkonverglasung kann sinnvoll sein. Werden während der Heizperiode warme Wohnräume zum geschlossenen Balkon hin entlüftet, steigt dort die Gefahr der Tauwasserbildung. Die Balkonverglasung sollte in diesem Fall zumindest teilweise geöffnet sein, um für Entlüftung zu sorgen. Eventuell kann der Einsatz entlüftender Balkonsysteme geprüft werden.
  • Sommerliches Aufheizen verhindern: Insbesondere auf der Südseite kann sich ein verglaster Balkon bei starker Sonneneinstrahlung extrem aufheizen. Einige Hersteller bieten deshalb zusätzlich maßgeschneiderte Verschattungsprodukte oder Elemente aus Sonnenschutzglas für ihre Balkonverglasungssysteme an.
  • Reinigungsmöglichkeit berücksichtigen: Systeme, die in mehrgeschossigen Gebäuden nur mit Hubgeräten von außen gereinigt werden können, verursachen unnötige Betriebskosten und entsprechen auch nicht den Nutzungsvorstellungen der Bewohner. Deshalb ist die Erreichbarkeit der Außenscheiben ein wichtiger Faktor bei der Auswahl einer Balkonverglasung. Ideal ist hier ein Dreh-Schiebe-System.
  • Auf geräuscharmes System achten: Der Einsatz einer Balkonverglasung ist insbesondere in windreichen Regionen sinnvoll. Bei der Auswahl des Systems sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Verglasung in geschlossenem Zustand bei Wind nicht klappert. Laute Laufgeräusche lassen sich zudem durch die Verwendung geräuscharmer Laufrollen verhindern.

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