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Wissenswertes rund ums Thema Balkonabdichtung | Balkonentwässerung

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Wissenswertes rund ums Thema Balkonabdichtung | Balkonentwässerung

Wissenswertes rund ums Thema Balkonabdichtung | Balkonentwässerung

Aufgrund ihrer exponierten Lage gehören Balkone zu den klimatisch besonders belasteten Bauteilen. Dringt Feuchtigkeit in die Konstruktion ein, führt dies meist zu erheblichen Schäden – beispielweise zu Rissen, abblätterndem Putz, Auswaschungen oder Moos- und Schimmelbildung. Feuchtigkeitsschäden an Balkonen sind aber nicht nur ein optischer Mangel, sondern oft auch Anzeichen einer allmählichen Schädigung der Krag- oder Tragplatte. Schutz bietet eine sorgfältig geplante und fachgerecht ausgeführte Balkonabdichtung bzw. -entwässerung.

DIN 1986-100

Geregelt wird die Balkonentwässerung in der DIN 1986-100 „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke – Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056“. Die Norm ist für Mehrfamilienhäuser verbindlich, wird aber auch für Einfamilienhäuser empfohlen. Sie dient u.a. dazu, Schäden an der Gebäudefassade vorzubeugen. Außerdem schreibt sie vor, dass Dritte bei der Balkonentwässerung nicht beeinträchtigt werden dürfen, beispielsweise durch Tropfwasser.

Mit Ausgabedatum 2016-12 ist eine korrigierte Neuauflage der Norm erschienen. Sie enthält einige wesentliche Änderungen im Vergleich zur DIN 1986-100, Ausgabe 2008-5. Beispielsweise wurde das generelle Verbot, Entwässerungsabläufe von Balkonen bzw. Loggien an Regenwasserfallleitungen von Dachentwässerungen anzuschließen, aufgehoben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist der Anschluss nun zugelassen.

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Schäden am Balkon wirksam verhindern: Gefälle + Balkonabdichtung + Flächendrainage

Keramik-, Betonwerkstein oder Natursteinplatten sind als Beläge für Balkone und Terrassen weit verbreitet. Durch die Fugen dringt stets Feuchtigkeit unter den Plattenbelag. Dort kann sich das Wasser stauen und durch Frost und Temperaturschwankungen Schäden am Belag anrichten.

Aus diesem Grund muss dafür gesorgt werden, dass eingedrungenes Sickerwasser dauerhaft sicher abgeführt wird. Bodenplatten von Balkonen benötigen deshalb eine Abdichtung und – damit die Feuchtigkeit auf der Balkonabdichtung abfließen kann – ein Gefälle von 1,5 bis 2 %, hergestellt beispielsweise durch einen Gefälleestrich.

Außerdem ist i.d.R. ein Drainagesystem erforderlich. Erst diese Kombination stellt sicher, dass sich unter dem Belag kein stehendes Wasser sammelt und dieses dann – während der kalten Winterperiode – Frostabsprengungen verursacht.

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Anforderungen an die Balkonabdichtung

Die Balkonabdichtung muss vor allem witterungsbeständig und dicht sein. Da im Außenbereich erhöhte Bauwerksbewegungen auftreten, sollte die Abdichtung über eine hohe Rissüberbrückungsfähigkeit verfügen. Eine auf der Balkonabdichtung angebrachte Trennschicht schützt diese vor Beschädigungen während des Einbaus. Vor allem aber entkoppelt sie den Fußbodenaufbau von der tragenden Balkonplatte. Somit gleicht sie Spannungen aus, die durch unterschiedliche thermische Längenänderungen entstehen.

Zur Abdichtung von Balkonen werden unterschiedliche Systeme angeboten. Gängig sind Bitumen- oder Kunststoffbahnen, die verschweißt oder geklebt werden, mehrschichtig aufgetragene Flüssigabdichtungen (Flüssigkunststoff), Polyethylenmatten oder auch mineralische Dichtschlämme aus Feinzementmörtel.

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Balkonentwässerung mit Flächendrainage

Traditionell werden Flächendrainagen mit ungebundenen Kies- oder Splittschichten ausgeführt. Auf diesen wird der Belag dann meist lose und mit offenen Fugen verlegt.

Eine gebundene Form der Drainage ist der sogenannte Einkornmörtel – ein Estrichmörtel mit nur einer Korngröße als Zuschlag. Auf Einkorn- oder Drainagemörtel wird der Belag i.d.R. mit geschlossenen Fugen verlegt.

Die Wirkung der traditionellen Lösungen lässt sich wesentlich erhöhen, wenn darunter zusätzlich industriell vorgefertigte Drainageschichten eingesetzt werden, die für die horizontale Wasserableitung sorgen. Die senkrechte Wasserdurchleitung wird dann von Kies, Splitt oder Einkornmörtel geleistet, während die waagerechte Ableitung in den Hohlräumen von Noppenbahnen oder anderen profilierten Materialien stattfindet. Auf der Oberseite der Noppen- oder Gitterstrukturen verhindert ein Vlies, dass sich die horizontalen Abflusswege zusetzen.

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Herausforderung Barrierefreiheit im Balkontürbereich

Flächendrainagen, die den Belag gegen Frostschäden schützen, müssen nur das (Sicker-)Wasser abtransportieren, das unplanmäßig über kleine Risse oder über die geschlossenen Fugen eindringt. Deutlich höher ist der Wasseranfall, wenn die Belägen offene Fugen haben – oder Balkone schwellenlos ausgeführt werden.

Nach DIN 18195 („Bauwerksabdichtungen“) müssen Abdichtungen 15 cm über der wasserführenden Ebene (also dem Belag) angeordnet werden. Dadurch soll ein Hinterlaufen der Abdichtung vermieden werden. Im Türbereich entstehen dadurch aber hohe Schwellen.

Im Widerspruch dazu sind nach DIN 18040 („Barrierefreies Bauen“) untere Türanschläge und Schwellen nicht zulässig. Nur wenn sie technisch unumgänglich sind, dürfen sie bis zu 20 mm hoch sein. Die Abdichtungsnormen erlauben allerdings ausdrücklich auch barrierefreie Übergänge – unter der Voraussetzung, dass besondere Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehört der Einbau von Entwässerungsrinnen mit Gitterrosten im Schwellenbereich, über die das Oberflächenwasser auf Balkonen und Terrassen schnell aus dem kritischen Bereich abtransportiert werden kann.

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Ableiten des Wassers vom Balkon

Fallen nur vergleichsweise kleine Mengen ungewollt eingedrungenen Wassers an, können diese in den meisten Fällen zur freien Stirnseite der Balkonplatte geleitet werden. Die freie Kante sollte mit einem Abtropfprofil geschützt werden, um unansehnliche Fließspuren zu vermeiden.

Bei mehrgeschossigen Anlagen ist ein einfaches Randprofil mit Tropfkante allerdings nicht zulässig: Die herabfallenden Tropfen könnten die Nutzung des darunterliegenden Balkons beeinträchtigen.

Gemäß DIN 1986-100 sollten Balkone und Loggien einen Ablauf oder eine vorgehängte Rinne erhalten. Bei kleineren Balkonen genügt meist ein einfacher Bodenablauf an der niedrigsten Stelle des Gefälles, durch den das Regenwasser in ein Fallrohr geführt wird.

Für größere Balkone sollte die Balkonentwässerung über eine Ablaufrinne in das entsprechende Fallrohr erfolgen. Das Fallrohr wiederum sollte laut DIN 1986-100 i.d.R. nicht an die eigentliche Dachentwässerung angeschlossen sein, weil dies zu Überflutungen führen könnte.

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Systemlösungen für Balkonabdichtung und Balkonentwässerung

Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei einer Balkonabdichtung bzw. Balkonentwässerung auf das Komplettsystem nur eines Herstellers zurückzugreifen. Bei diesen Systemen sind die Funktionen der einzelnen Schichten und Komponenten aufeinander abgestimmt und Materialunverträglichkeiten ausgeschlossen. Außerdem profitiert der Planer von der Fachberatung der jeweiligen Anbieter.

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