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Wohlbefinden geplant

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie in Rostock
Wohlbefinden geplant

Architekt Dr. Burkhard Schulze Darup, Nürnberg und Dipl.-Ing. Bernd Niebuhr, Fachjournalist, Hannover/r

Unternehmen präsentieren ihre Leistungsfähigkeit gerne auch durch anspruchsvolle bzw. individuell gestaltete Architektur.
Ihre Gebäude sollen dabei ein positives und einprägsames Bild zeigen.
Mehr und mehr spielt bei der Gestaltung auch der Mitarbeiter eine wichtige Rolle. Vielen Verantwortlichen in Unternehmen wird bewusst, dass ihr Gebäude für die Mitarbeiter zu einem wichtigen Lebensraum geworden ist, der Motivation und Leistungsfähigkeit beeinflusst und somit auch den Unternehmenserfolg.
Fakt ist, dass im Vergleich zu den Lohnkosten die Gebäudekosten gering sind. Wenn die Fehlzeiten der Mitarbeiter durch eine gesunde und motivierende Arbeitsplatzatmosphäre um nur fünf Prozent gesenkt werden, machen sich „Wohlfühl“-Investitionen rasch bezahlt.
Baustoffwahl beeinflusst Wohlbefinden
Die Wahl der Baustoffe und die Konstruktionsaufbauten spielen dabei eine wesentliche Rolle. Sie sind für die Primärfunktionen wie auch für die Folgeeinflüsse verantwortlich.
Zu den Primärfunktionen gehören ein Energiekonzept, die Bauphysik und der Primärenergieeinsatz.
Die Sekundärfunktionen bzw. die Folgeeinflüsse umfassen Komfort, Gestaltung, Raumklima und Wohlbefinden.
Besonders diese Sekundärfunktionen der Bauteile sind wesentlich für den Gebäudestandard, die Gebrauchstauglichkeit und die Wirtschaftlichkeit verantwortlich. Hoher Schall-, Wärme- und Hitzeschutz sind nur einige Aspekte, die sich positiv auf die Arbeitsplatzqualität auswirken.
Ein Beispiel hierfür ist das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie in Rostock.
Besondere Bedeutung hatten hierbei die Investitions- und Betriebskosten und die Ansprüche an die Nutzung.
Die Baukosten (Kostengruppe 300) betragen nach DIN 276 inklusive MwSt.1 652 Euro/m2 Nutzfläche. Nach Kostengruppe 400 wird 548 Euro/m2 Nutzfläche angegeben. Die Betriebskosten werden beispielsweise durch das Weglassen einer Klimaanlage reduziert.
Am Schiffsbau orientiert
Form, Konstruktion, Material, Farbe und Proportionen ergeben ein harmonisches Ganzes.
Geschickt haben die Planer die Bedeutung des Standortes und seiner Historie in die Gestaltung einfließen lassen. Sie orientiert sich stark am Schiffsbau. Der Bug zeigt in Richtung Warnow.
Im Eingangsbereich des fünfgeschossigen Neubaus werden Landgang-Assoziationen geweckt. Viele Details unterstützen dieses Thema. Die wuchtigen Hafenkrane, die um das Gebäude herum erhalten geblieben sind, erinnern an die Vergangenheit des Areals.
Auf der Rückseite blieben zwei ehemalige Werkstattgebäude aus den Jahren 1933/36 erhalten. Sie wurden vollständig saniert und durch einen Querriegel verbunden. Die Nutzung umfasst Buchdruck, Falzerei, Versand und Kartografie. Ein Druckereigebäude wurde anschließend auf der Südwestseite des Geländes neu erstellt.
Konstruktion
Die Gründung erfolgte mittels einer 25 cm dicken Stahlbetonbodenplatte aus WU-Beton auf Bohrpfählen. Im Erdgeschoss ist aus Gründen des Hochwasserschutzes eine Wanne aus wasserundurchlässigem Beton bis auf ca. 60 cm Höhe ausgebildet worden.
Die Wärmedämmung ist mit 7 cm oberhalb und 5 cm Perimeterdämmung unterhalb der Bodenplatte dimensioniert. Der resultierende U-Wert liegt bei 0,28 W/(m²·K).
Die Außenwandkonstruktion des Dienstgebäudes wurde in Massivbauweise erstellt: Eingesetzt wurde das KS-Quadro Bausystem (Marke KS Original) in einer Wanddicke von 24 cm. Der für das effektive Arbeiten erforderliche hohe Schallschutz ist durch die hohen Rohdichten der KS-Funktionswand von Anfang an gleich mit „eingebaut“.
Zudem hat das Bausystem mit seinem rationellen Bautechniken auch zu den geringen Baukosten beigetragen. Auf das maßgenaue Mauerwerk wurde außen ein 10 cm Wärmedämm-Verbundsystem und eine Metall-Vorhangfassade aufgebracht. Der U-Wert beträgt hier 0,29 W/(m²·K).
Der U-Wert des Daches beträgt im Mittel 0,2 W/(m²·K). Es Dach besteht aus einer Stahlkonstruktion mit Trapezblech und einem Warmdach mit 10 cm bis 27,5 cm Dämmung aus Gefälledämmkeilen. Unterseitig wurde eine Gipskartondecke abgehängt.
Die Fenster wurden als wärmegedämmte Aluminiumprofile mit Zweischeiben-Wärmeschutzverglasung ausgeführt mit einem Uw von 1,8 W/(m²·K) und einem g-Wert von 60 %.
Der sommerliche Wärmeschutz wird in den Büros mit einer Innenverschattung und der hohen Wärmespeicherfähigkeit des Mauerwerks erreicht.
Weitere Informationen
KS-Funktionswand bba 561
Planung: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR, Zweigniederlassung Lübeck
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