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Vorhandene Strukturen nutzen

Masterplanprojekt Kasino Universitätsklinikum Eppendorf
Vorhandene Strukturen nutzen

Das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf wird im Zuge des Projekts Masterplan bis 2008 umfassend umstrukturiert. In einem städtebaulich-landschaftsplanerischem Gutachterverfahren wurden die städtebaulichen Strukturen im Sinne einer Verdichtung des Klinikums neu definiert.

Das bestehende Personalkasino des UKE muss in diesem Zuge dem Neubau des Klinikums West weichen. Daraus ergab sich die Notwendigkeit für einen Kasinoneubau als erster Schritt des Masterplans. Ein provisorischer Kasinobau wurde aus Mangel an Flächen und aus Kostengründen verworfen.
Voruntersuchungen der Architekten Prof. Klaus Sill hatten bereits beim Umbau der ehemaligen Zentralwäscherei zur Ärztlichen Zentralbibliothek (2002/03) aufgezeigt, dass die Wirtschaftsgebäude der 60er und 70er Jahre mit erheblichen Lastreserven ausgestattet sind. Diese können für Umbauten und Aufstockungen nutzbar gemacht werden.
In enger Kooperation mit dem UKE wurde das Konzept entwickelt, das Kasino und die Patientenversorgung als Aufstockung auf der bestehenden Apotheke zu realisieren. Durch diesen Transformationsprozess ist aus den baulichen Strukturen der 60er und 70er Jahre ein modernes städtebauliches Ensemble entstanden, das mit der Ärztlichen Zentralbibliothek und dem UKE Kasino wichtige öffentliche Funktionen des UKE aufnimmt.
Infrastrukturelle Vorteile
Vorteile der Maßnahme sind eine erheblich reduzierte Infrastruktur durch Nutzung und Erweiterung der bestehenden Strukturen, Bauen ohne Grundstück unter Nutzung der vorhandenen Fundamente und Anbindungen, eine städtebauliche Verdichtung im Sinne der Umstrukturierung des UKE und eine Konzentration der Nutzungen durch horizontale Schichtung verschiedener Funktionen.
Um den zukünftigen Anforderungen einer Zusammenlegung von Mitarbeiterrestaurant und Mensa gerecht zu werden, wird ein zusätzlicher Gebäudeteil im Nordwesten angefügt. Diese Maßnahme erhöht die geplante Kapazität des Kasinos erheblich. Gleichzeitig erfolgt eine städtebauliche Akzentuierung des Campusbereiches zwischen Ärztlicher Zentralbibliothek und Anatomischen Institut.
Nachdem der unterirdische Logistikhof im Klinikneubau aus Kostengründen entfällt, wird das Kasino gemeinsam mit dem Anbau der Ärztlichen Zentralbibliothek zum zentralen Logistikknoten des UKE ausgebaut. Die Gebäude werden für Tunnelanbindungen an den Klinikneubau vorgerichtet.
Die UKE Apotheke bleibt in den Flächen bestehen vom 2. Untergeschoss bis 1. Obergeschoss, wobei im Erdgeschoss neue Laborflächen angeordnet werden. Die Büroflächen der Apotheke werden vollständig erneuert. Im südwestlichen Gebäudeteil befinden sich Logistikflächen im Erdgeschoss und in den Untergeschossen mit optionaler Tunnel-anbindung an den Klinikneubau.
Die Patientenversorgung mit einer Kapazität von cirka 3 900 Mahlzeiten täglich wird im 2. Obergeschoss angeordnet und versorgt das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und das Kinderkrankenhaus Hamburg-Altona.
Kasino
Das Kasino erstreckt sich im 3. und 4. OG über zwei Geschosse mit insgesamt 750 Sitzplätzen für bis zu 2 200 Essen täglich. Im 3. OG steht den Besuchern ein Free-Flow-Speiseausgabebereich und 360 Sitzplätze zur Verfügung. Des Weiteren wird eine Kaffeebar und ein Minishop angeboten. Im 4. OG befinden sich 390 Sitzplätze, eine Pizza & Pasta-Ausgabe, eine Frischebar und die großzügige Dachterrasse nach Südwesten.
Gegenüber den ehemals vorhandene cirka 350 Plätzen im Mitarbeiterrestaurant des UKE und den 150 Plätzen in der studentischen Mensa ist das Kasino mit seiner Gästekapazität von 750 Plätzen auf zukünftigen Bedarf vorbereitet. Der Betreiber KGE-Klinik Gastronomie Eppendorf plant, das Kasino zu weniger frequentierten Zeiten auch für Gäste und Veranstaltungen sowie für Tagungen, zu öffnen.
Das Kasino ist als Versammlungsstätte für bis zu 1 600 Personen nach den Anforderungen der neuen Versammlungsstätten-Verordnung konzipiert. 2008 soll der Klinikneubau durch eine Brückenanbindung angeschlossen, so dass die Mitarbeiter und Gäste direkt in das Kasino gelangen können.
Materialität
Im Sinne einer Baukultur mit einfachen Mitteln wurde ein Materialkonzeption entwickelt, die angemessene Raumqualität für die Gäste bietet. Die Fassade im Bereich der Speisesäle ist als Pfosten-Riegel-Konstruktion (Hueck-Hartmann) realisiert und weist eine zweischalige transparente Haut aus Gussglas auf (Linit P26/60/7 klar/solar von Lambertsglas).
Linit-Profilglas ist ein Alkali-Kalk-Glas als Sonderform des Gussglases, das durch sein spezielles Herstellungsverfahren eine lichtstreuende lebendige Glasfassade ergibt. Linit „klar“ ohne Ornamentierung bietet dem Betrachter durch seine für Walzglas hervorragende Durchsicht einen zusätzlichen ästhetischen Reiz.
Linit „TWD solar“ ist eine Oberflächenstruktur, die optimale Energiegewinne sicher stellt und aufgrund ihrer feinen Struktur ebenfalls hohen ästhetischen Ansprüchen genügt.
Verwendet wurde zudem eloxiertes Aluminium. Gegen Sonne und Blendung wurden an der Fassade Systeme von Warema angebracht. Als Bodenbeläge kamen Eichenparkett in Teilen des Kasinos sowie großflächige, teilweise farbige Gussharzböden zum Einsatz.
Aus Gründen der erforderlichen flexiblen Raumgrößen entschieden sich die Architekten für bewegliche Trennwandsysteme von Hufcor, Hersteller von mobilen, schalldämmenden Trennwänden und mobilen Glastrennwänden. Um unterschiedlich große Räume für wechselnd große Gästegruppen zu schaffen, bieten die beweglichen Wände eine rasche und wirtschaftliche Lösung zur Vermeidung zusätzlicher Baukosten an. Durch die besonders abgestimmte Form von Tragflanschen der Alu-Laufschienen und der Scheiben des Zweischeibenrollwagens wird bei den Hufcor-Trennwänden ein geräuschloses, leichtgängiges Verfahren der Wandelemente nicht nur auf gerader Strecke, sondern auch in Winkelstücken, T-Stücken und Kreuzungen erreicht.
Weitere Informationen
Bauprofilglas-Fassade bba 502 Trennwandsystem bba 503
Architekturbüro: Architekten Professor Klaus Sill, Hamburg
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