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Ökologisch konsequent

Erweiterung der Grund- und Hauptschule in Steißlingen
Ökologisch konsequent

Mit der Auftragserteilung zum Bau eines Minergie-Schulgebäudes eröffnete der Gemeinderat Steißlingen eine neue Ära des ökologischen Bauens. Erstmals wurde ein Schulgebäude in Deutschland nach Minergiestandard gebaut.

Als Minergie-Haus wird in der Schweiz ein Haus bezeichnet, das hinsichtlich Komfort, Gesundheit, Schadenfreiheit und Energieverbrauch genau definierte zeitgemäße, hohe bauliche und technische Ansprüche erfüllt.
Entstanden ist ein Schulhaus, welches neben seinen bauklimatischen Vorteilen auch aufgrund seiner Funktionalität und seiner klaren Architektur besticht.
Es erhielt bereits vor seiner Eröffnung im November 2001 einen Preis des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.
Eigenständig und doch eingebunden
Die erforderliche Erweiterung des bestehenden Schulgebäudes der Stadt Steißlingen wurde offiziell ausgeschrieben. Den Wettbewerb gewann das Architekturbüro Dury-D’Aloisio aus Konstanz mit einem U-förmigen Erweiterungsbau. Von Anfang an schlugen die Architekten einen Holzbau vor. Mit einem Optimum an Ökologie sollte auch das Verhalten der Schüler positiv beeinflusst werden. Ziel war es, einerseits den Altbau als eigenständigen Baukörper bestehen zu lassen, andererseits ihn auch ins Gesamtkonzept einzubinden. Dies gelang mit einem offenen, überdeckten Verbindungsgang.
Dieser bildet mit den gegenüberliegenden Kastanien eine optische und akustische Grenze zwischen Straßenraum und Schulhof, entstanden wegen der U-Form des Neubaus. Um diesen Innenhof multifunktionell nutzen zu können, wurde der Eingangsbereich des Neubaus etwas erhöht. Somit entstand eine Außenbühne, die zusätzlich mit einem Sonnenschutzdach überdeckt ist.
Dem Eingang des Neubaus schließt sich eine großräumige helle Eingangshalle an – so konzipiert, dass sie auch für Veranstaltungen genutzt werden kann.
Die Gestaltung der Tragkonstruktion und des Innenausbaus sind aufeinander abgestimmt. Trotz der umfangreichen Detaillösungen bestimmen klare Formen die Innengestaltung des Gebäudes.
Energiekonzept
Der hohe Minergiestandard wird durch mehrere Maßnahmen erreicht. So bilden das Tragwerks-, Lüftungs- und Heizkonzept und die Nutzung regenerativer Energien eine Einheit.
Ein Holzskelett aus Leimholz bildet die Tragkonstruktion des Gebäudes. Der Innenraum der zweischaligen Holzrahmenkonstruktion wurde mit einem Zellulosedämmstoff ausgeblasen.
Im gesamten Haus wurden nur Holzfaser- und Zellulosedämmstoffe genutzt. Die mit einer vorgehängten Glasfassade hinterlüftete Außenschale mindert die winterlichen Wärmeverluste.
Der Hauptenergieverlust bei so hoch gedämmten Fassaden liegt im Luftaustausch. Die Belüftung des Gebäudes ist daher raumgesteuert.
Jeder Raum wird nur dann belüftet, wenn er Heizenergie benötigt oder die Luftqualität nicht ausreicht. Die Regelung des Lüftungssystems erfolgt durch die Außentemperatur in drei Betriebstypen.
Bei niedrigen Außentemperaturen wird die Zuluft für den Heizbetrieb über einen Erdkollektor und über den Wärmetauscher der Abluft vorgewärmt.
Eventuell noch fehlende Heizenergie wird dann gegebenenfalls über einen Heizkessel zugeführt.
Bei mittleren Außentemperaturen hingegen wird die Luft direkt in das Lüftungssystem gepumpt. Die erforderliche Energie wird vollständig über die passiven Sonnenenergiegewinne und über die innere Abwärme bereit gestellt.
Bei hohen Temperaturen wird eine Vorkühlung der Zuluft durch die Erdkollektoren erreicht.
Sonnenenergienutzung erfolgt zum einen durch solarthermische Nutzwassererwärmung, zum anderen kann mit Hilfe von Photovoltaik-Elementen Elektroenergie ins Stromnetz eingespeist werden.
Konstruktion
Um die Lignatur-Holzelemente optimal im Tragwerksprozess einzubinden, musste dies bereits früh im Planungsprozess berücksichtigt werden. Dank enger Zusammenarbeit mit BSB Holztragwerktechnik lieferte Lignatur neben Wand- und Deckenelementen auch die perfekt abgestimmten Unterkonstruktionen und Stützen. Für die Deckenkonstruktion wurden die Flächenelemente mit einer Konstruktionshöhe von 320 mm mit Hilfe einer Ausklinkung auf die Unterzüge aufgelegt. Um die Akustik zusätzlich zu verbessern, wurde unterseitig eine Akustikdecke mit Fichtenholzfurnier abgehängt.
• Holzelemente
………………………….
Architekten: Architekturbüro Dury-D’Aloisio, Konstanz
Tragwerksplanung: IR – Ingenieurbüro für Tragwerksplanung, Singen
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