Dipl.-Ing. Olaf Meier
Erstmals haben neun Architektur- und Ingenieurbüros aus ganz Deutschland das neue Gütezeichen von TÜV Rheinland für „Planer am Bau“ erhalten. Mit dem neuen Standard können Architektur- und Ingenieurbüros nachweisen, dass sie alle Kriterien hinsichtlich Leistungsstärke, Termintreue, Kostensicherheit, nachhaltiges Bauen sowie unternehmerisches Denken und Handeln im Sinne der Auftraggeber erfüllen.
Geprüfte Büros können mit diesem Qualitätsstandard ihre internen Prozesse verbessern und mehr Kundenzufriedenheit schaffen. Zudem setzen sie sich im Wettbewerb der Architektur- und Ingenieurbüros ab, indem sie ihre Arbeit neutral und unabhängig kontrollieren lassen.
Der Standard orientiert sich an den Vorgaben anerkannter Qualitätsmanagementsysteme wie ISO 9000. Allerdings wurden bauspezifische Kriterien eingebracht und der formale Aufwand reduziert; eine Zertifizierung ist auch für kleine Büros praktikabel. Zudem standen bei der Entwicklung der Prüfkriterien weniger die internen Prozesse im Fokus als vielmehr die Außenansicht des Kunden. So umfasst das Zertifikat messbare Kriterien zur Servicequalität, zur Lenkung von Dokumenten und schriftlichen Aufzeichnungen, der Qualifizierung der Mitarbeiter sowie Kriterien zum Bauprozess selbst, zur Kundenzufriedenheit und zum Beschwerdemanagement. Geprüft wird z. B. auch, ob eine bauspezifisch ausgelegte Haftpflichtversicherung vorliegt oder eine Vertretungsregelung für die Baustellenabwicklung getroffen wurde.
Das Zertifikat steht jedem Planer am Bau offen – vom Architekten über den Vermessungsingenieur, Baugrundgutachter, Bauphysiker und Tragwerksplaner bis hin zum Haustechniker oder Innenarchitekten. Das Qualitätssiegel wird für drei Jahre vergeben, mit jährlichen Überprüfungen. Die Kosten sind unter anderem abhängig von der Bürogröße und beginnen bei rund 600 Euro im Jahr.
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